Spätestens jetzt nachholen: Völlig unterschätzte Fantasy-Miniserie bei Disney+

27.11.2025 - 17:00 Uhr
Moon KnightDisney+
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Oscar Isaac ist dank des Fantasy-Epos Frankenstein bei Netflix gerade in aller Munde. Direkt danach solltet ihr die total vergessene Miniserie bei Disney+ mit Oscar Isaac als tiefgründigen Superhelden schauen.

Viele stehen dem Superhelden-Genre zwiegespalten gegenüber. Oftmals ist es mit Klischees beladen und das grundlegende Prinzip der Story von Held:in gegen Bösewicht:in, garniert mit lockeren Sprüchen, ist schnell verstanden. Und schnell langweilig. Mit der extravaganten Fantasy-Miniserie Moon Knight von Mohamed Diab und dem Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead ist Marvel 2022 auf dem ausgeschöpften Terrain jedoch etwas Besonderes gelungen.

Wenn ihr nach dem Fantasy-Knaller Frankenstein bei Netflix mehr fantastisches von Oscar Isaac sehen wollt, ist das die perfekte Serie für euch. Der Dr. Frankenstein-Darsteller liefert als Moon Knight einen beeindruckend anderen Helden ab.

Darum geht’s in der Fantasy-Miniserie Moon Knight bei Disney+

Auch wenn Moon Knight eine Marvel-Serie ist, müsst ihr dafür nichts anderes aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) gesehen haben. Oscar Isaac spielt Steven Grant. Der arbeitet im Souvenirshop eines Londoner Museums. Er leidet unter Schlafstörungen, Ohnmachtsanfällen, und kann sich an ganze Momente aus seinem Leben nicht erinnern.

Der Grund? Steven ist nicht allein. Buchstäblich. In ihm lebt eine zweite Persönlichkeit, der Söldner Marc Spector. Der dient dem ägyptischen Gott Khonshu als Handlanger. Plötzlich findet sich Steven inmitten der gefährlichen Machenschaften alter Gottheiten wieder, die sich verbittert bekämpfen. Steven bleibt nichts anderes übrig, als Marc dabei zu helfen, die Göttin Ammit an ihrer Rückkehr zu hindern. Denn die ist noch weitaus gefährlicher als Khonshu.

Ihm gegenüber steht Arthur Harrow (Ethan Hawke), Ammits ergebener Diener. Er will die Göttin aus ihrer Verbannung befreien. Es beginnt ein Wettlauf durch Pyramiden, vorbei an Monstern und Fallen, die sehr an die Indiana Jones-Filme erinnern.

Frankenstein-Star Oscar Isaac wechselt blitzschnell zwischen seinen Rollen hin und her

Hier geht es nicht nur um einen Superhelden. Es geht um den – oder die – Menschen, die unter der Maske stecken. Stevens gespaltene Persönlichkeit wird zum absoluten Blickfänger der Serie. Oscar Isaac betont in der Disney+-Dokumentation Assembled: The Making of Moon Knight, eigentlich kein Method Actor zu sein. Für dieses Projekt hätte er sich aber genauestens über Stevens und Marcs Fall informiert: die dissoziative Identitätsstörung.

Bei dieser psychischen Störung manifestieren sich zwei oder mehrere, voll funktionsfähige Persönlichkeiten in der Psyche eines einzelnen Menschen. Steven und Marc unterscheiden sich grundlegend voneinander. Das fängt schon bei ihren Akzenten an, zwischen denen Oscar Isaac mühelos hin und her wechselt. Steven redet mit einem britischen Akzent und leicht höherer Stimme, Marc stammt aus der Gegend Chicagos und spricht in einem tieferen Register.

Die bloße Körperhaltung, die Gesten, Bewegungsmuster und das Mienenspiel unterscheiden sich so grundlegend voneinander, dass Oscar Isaac in Drehpausen am Set oft in den entsprechenden Rollen blieb, um sie wirklich zu verinnerlichen. Auch das verrät die Doku. Nach einer Weile gelang es ihm sogar, innerhalb eines Takes zwischen den beiden Charakteren zu wechseln. Er liefert eine wahrhaft beeindruckende schauspielerische Leistung.

Hier sehen wir keinen klassischen Helden, sondern einen ambivalenten Protagonisten, der wortwörtlich zwiegespalten ist. Nicht nur der Konflikt zwischen zwei Personen im selben Körper lässt uns mitfühlen, sondern auch das traumatische Ereignis, das zur Persönlichkeitsspaltung geführt hat. Eine respektvolle Darstellung der psychischen Störung steht bei all dem im Vordergrund.

Moon Knight erzählt sich abseits des MCU-Geschehens

Oscar Isaac vermittelt uns auf berührende Weise die Geschichte von Steven und Marc, die lernen müssen, zusammenzuarbeiten, um die Welt zu retten. Die Story ist bei alledem nicht nur spannend, sondern auch noch losgelöst vom restlichen Geschehen des MCU. Die sechs Episoden der Fantasy-Miniserie lassen sich in Ruhe bei Disney+ genießen, ohne zwei Dutzend Filme an Vorwissen zu benötigen.

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