Sons of Anarchy-Macher teilt gegen Marvel und DC aus

07.08.2019 - 14:05 Uhr
Marvel-Film Avengers 3: Infinity War
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Sons of Anarchy-Schöpfer Kurt Sutter erzählt auch im Spin-off Mayans MC von einer gewalttätigen Welt. Verantwortungsloser würden aber Superheldenfilme damit umgehen.

Begraben unter launigen One-Linern von coolen Sympathieträgern in bunten Kostümen sind viele Superheldenfilme ziemlich opferreiche Gemetzel. Besonders die Hunderte Millionen Dollar schweren Großproduktionen kommen in der Regel nicht ohne massive Kampfhandlungen aus. Auf einem von Sender FX ausgerichteten Panel der Kritikervereinigung Television Critics Association (TCA) sprach Sons of Anarchy-Macher Kurt Sutter die Gewalt in dem Genre an.

Die Aussagen Sutters fielen im Kontext der jüngsten US-Massaker in El Paso und Dayton. Der Sons of Anarchy-Schöpfer verteidigte die Gewalt in seinem gemeinsam mit Elgin James kreierten Spin-off Mayans MC und kam vor diesem Hintergrund auch auf Superhelden zu sprechen.

Was sagt der Sons of Anarchy-Macher zur Gewalt in Mayans MC?

Um die Aussagen richtig einordnen zu können, ist es sinnvoll, zu verstehen, wie Kurt Sutter zur Gewaltdarstellung im Sons of Anarchy-Ableger Mayans MC und allgemein in Geschichten steht (via Deadline ):

Dies ist eine Welt, die die Sprache der Gewalt hat. Wir ergründen diese beschädigten Charaktere in dieser dunklen Welt. .... Aus kreativer Sicht ist es unsere Aufgabe, menschliche Wahrheit durch Fiktion zu erzählen.
Die Wahrheit der Gewalt ist niemals grundlos. Sie ist nicht hübsch, nicht sexy und sie hat immer Konsequenzen. Gewalt zerschmettert Menschlichkeit und das ist mein Job - es in eine Geschichte zu packen.

Darum hat die Betrachtung von Superheldenfilmen etwas Heuchlerisches

Die Sons of Anarchy-Auskopplung Mayans MC ist in der Welt von Latino-Bikergangs an der amerikanisch-mexikanischen Grenze angesiedelt. Superhelden-Filme würden ihre massive Gewalt vor allem verschleiern, was zu einer Art Legitimation führte, wie Kurt Sutter im Folgenden erklärte.

Ohne Marvel oder DC konkret zu nennen, seien solche Werke bzw. der Blick auf selbige gewissermaßen unverantwortlich:

Jeder Superheldenfilm ist von oben bis unten vollgeladen mit Gewalt. Aber weil es mit Lasern/coolen Dingen [der von Sutter verwendete Begriff 'lazers' kann hier beides bedeuten] und von hübschen weißen Leuten in Strumpfhosen gemacht wird, ist es OK. Der Scheiß ist verantwortungsloser.

Am 3. August tötete ein 21-jähriger Weißer mit mutmaßlich rassistischem Hintergrund 22 Menschen in einem Einkaufszentrum in El Paso. Der texanische Ort liegt an der Grenze zu Mexiko. Nur wenige Stunden später erschoss ein Mann gleichen Alters neun Menschen in Dayton, Ohio. Daraufhin erschoss ihn die Polizei. Auch hier überprüfen Ermittler rassistische Motive.

In den USA startet die 2. Staffel von Mayans MC am 03.09.2019 bei FX. Alle 7 Staffeln von Sons of Anarchy stehen etwa bei Netflix und Amazon Prime Video zum Streamen bereit.

Wie steht ihr zu den Aussagen von Sons of Anarchy-Macher Kurt Sutter?

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