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Serien Review - Peaky Blinders

30.09.2016 - 00:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Peaky Blinders
BBC Two
Peaky Blinders
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Meine Seriensucht nimmt neue, ungekannte Ausmaße an und so wächst auch die Anzahl meiner Lieblingsserien kontinuierlich. Mit der Reihe #Lieblingsserien möchte ich euch meine Favoriten im Serienbereich etwas näher bringen. Los geht's mit der BBC Serie Peaky Blinders.

Ich kann mich hier leider nur auf die Stafffeln 1 und 2 beziehen, da ich die 3. Staffel leider noch nicht sehen konnte. Sobald ich das nachgeholt habe, werde ich diesen Artikel natürlich entsprechend aktualisieren.

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Everyone's a whore, Grace. We just sell different parts of ourselves.

Peaky Blinders spielt im Birmingham der 1920er und dreht sich um die Machenschaften der kriminellen Gang Peaky Blinders, Hauptfigur ist dabei deren Anführer Thomas "Tommy" Shelby. Die Peaky Blinders (die es übrigens wirklich gab) wurden vorallem deshalb bekannt, weil sie in ihre Schirmmützen Rasierklingen einnähten.

Die BBC Serie zeichnet sich vor allem durch gutes Storytelling und starke Charaktere aus. Das Format (6 Folgen, die jeweils ca. 50min lang sind, pro Staffel) funktioniert perfekt. Die Geschichte wirkt nie in die Länge gezogen, es gibt kein "die Story dümpelt so vor sich hin Geplänkel" bei Peaky Blinders. Tempo -und actionreich, gleichzeitig jedoch nicht oberflächlich, das schaffen nicht viele Serien.

Weiterer starker Pluspunkt der Serie sind die Charaktere. Allen voran natürlich Tommy Shelby (Cillian Murphy), Anführer der Peaky Blinders und der Shelby Familie. Tommy verfolgt vor allem ein Ziel, nämlich den Ausbau seines (nicht immer ganz auf legalen Mitteln gestützten) Unternehmens mithilfe der Peaky Blinders. Dabei schreckt er vor nichts zurück, wer sich als Chef einer Gang langfristig etablieren will kann sich das auch nicht erlauben. Fällt Tommy somit in das Klischee des brutalen Anführers einer Gang? Nein, und genau das macht Peaky Blinders als Serie so stark. Die Charaktere sind nicht nur stark gezeichnet, sie lassen sich auch nicht so einfach in typische Klischeebilder packen. So hat Thomas Shelby mit den Folgen seines Einsatzes als Soldat im ersten Weltkrieg zu kämpfen und verhält sich auch sonst in manchen Momenten nicht immer wie ein typischer Anführer einer Gangsterbande. Gott sei Dank wird er während der Serie allerdings auch nicht plötzlich zu einem "Engel auf Erden". Thomas Shelby bleibt Thomas Shelby, der gerissende Anführer der Peaky Blinders, der mit allerlei Tricks seiner Gang zum Aufstieg verhilft.

Auch wenn die Serie auf Thomas Shelby fixiert ist, gehen die anderen Charaktere nicht unter. Tommys Gegner, Chief Inspector Campbell (Sam Neill) geht als Polizeichef nicht weniger brutal vor als die Kriminellen, die er zu fassen versucht. Auch die Anführer der anderen Gangs (Billy Kimber in Staffel 1, Alfie Solomons, genial gespielt von Tom Hardy und Darby Sabini in Staffel 2) bekommen ausreichend Screentime. Auch die Shelby Familie selbst bekommt immer wieder ihre Auftritte, hinter jeder guten Gang steht schließlich eine Familie, die letztendlich zusammenhält. Die erste Staffel endet mit Tommys Sieg über Billy Kimber und dessen gegnerische Gang.

In der zweiten Staffel nimmt Peaky Blinders noch einmal so richtig Fahrt auf. Ich muss gestehen, erst beim Sehen der zweiten Staffel hat es bei mir wirklich Klick gemacht. Staffel 1 ist schon sehr gelungen, Staffel 2 legt nochmal eine Schippe drauf. Genial, was die BBC da mal wieder zustande gebracht hat. Die Zutaten der ersten Staffel bleiben erhalten, der Schauplatz verlegt sich allerdings von Birmingham nach London. Tommy will expandieren und muss sich dafür mit den in London ansässigen Banden anlegen, Spannung und Action sind damit garantiert. Tom Hardy gibt der zweiten Staffel mit (dem leicht wahnsinnigen) Alfie Solomons einen neuen genialen Charakter. Mit Sabini (Noah Taylor) mischt ein weiterer Ganganführer im Wettstreit der Banden um die Vorherrschaft in London mit. Zu allem Überfluss wird Thomas Shelby auch noch von Major Campbell erpresst, er soll einen ehemaligen Offizier im Auftrag der Regierung ermorden. Chaos ist vorprogrammiert und es macht unglaublich viel Spaß Tommy dabei zuzusehen, wie er es doch letztendlich schafft mit den Peaky Blinders als Sieger vom Platz zu gehen.

Als wäre all das noch nicht genug, hat Peaky Blinders auch in den Bereichen Soundtrack (Nick Cave, PJ Harvey, White Stripes, Arctic Monkeys und viele mehr) und Cinematographie einiges zu bieten. Die Songs passen perfekt zu Serie und geben dem Ganzen das Besondere etwas. Die Cinematographie ist (mal wieder) auf hohem BBC Niveau, man merkt einfach, dass die Leute dort ihr Handwerk verstehen. Bildlich einfach top.

Verblüffenderweise ist Peaky Blinders immer noch vergleichsweise unbekannt, ein Grund mehr warum es dringend Zeit wurde, dass ich diesen Artikel verfasse. Auch wenn euch das Thema vielleicht nicht zu 100% anspricht, Peaky Blinders ist definitiv einen Blick wert. Wer hochwertige BBC Serien mag, macht mit dieser Serie nichts falsch. Zudem steigert sich Peaky Blinders in Staffel 2 nochmal enorm, es lohnt sich dieser Serie eine Chance zu geben. Zu Staffel 3 kann ich leider noch nichts sagen, ich werde das aber sobald wie möglich nachholen.

Meine Lieblingsfolge: S2E6 (Das dramatische Finale der zweiten Staffel. Für mich bisher die stärkste Folge der ganzen Serie. Hier passt alles.)

Für alle, die jetzt vielleicht auf den Geschmack gekommen sind, gibts hier den Trailer (englisch, einen deutschsprachigen Trailer konnte ich bisher nirgendwo finden) zu Staffel 1:


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