Sehenswerte Gangsterfilme zum Start von Public Enemies

07.07.2009 - 09:30 Uhr
Johnny Depp un Public Enemies
Universal Pictures
Johnny Depp un Public Enemies
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Für Liebhaber des Genrefilms gibt es hier eine Zusammenstellung von interessanten Gangsterfilmen. Das Genre hat Hochjunktur: der US-Film Public Enemies, der französische Public Enemy oder der britische Bankjob beweisen es.

Am 6. August startet bei uns Public Enemies mit Johnny Depp und Christian Bale. Regisseur Michael Mann greift bei dem Film auf die Geschichte von Frank Dillinger zurück, einem der meistgesuchtesten und schillerndsten Gangster der amerikanischen Kriminalgeschichte. Zur Zeit der Großen Depression wurde er mit seinen spektakulären Raubzügen berühmt und von der Bevölkerung als Nationalheld gefeiert, weil er habgierigen Finanzbossen das Geld abnahm. Das Thema ist in Zeiten der Finanzkrise also explosiv und wir sind gespannt, ob Michael Mann mit dem Film einen Kommentar auf die aktuelle Zeitgeschichte abgibt.

Auf film.com haben wir nun eine wunderbare Zusammenstellung von klassischen Gangsterfilmen gefunden, die uns bestens in den Kram passt und die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Wer sich also vor dem Kinostart von Public Enemies noch mit dem Genre beschäftigen will, dem seien diese Filme wärmstens ans Herz gelegt. Natürlich sind es keineswegs alle Gangsterfilme, die sich lohnen.

Der kleine Cäsar (1931) von Mervyn LeRoy erzählt vom Aufstieg eines Gangsters. Rico (Edward G. Robinson) beginnt als kleiner Tankstellenräuber und wird bald zum Unterweltkönig. Die Wiederbegegnung mit einem früheren Freund, der auf die Seite des Gesetzes gewechselt ist, führt allerdings zu seinem Untergang. Der kleine Cäsar ist eines der ersten großen Werke des amerikanischen Gangsterfilmkinos der 1930er Jahre. Von Kritikern wurde zum einen die temporeiche und sachlich Inszenierung gelobt sowie der kritische Blick auf die sozialen Hintergründe von Gewalt und Verbrechen.

Narbengesicht (1932) von Howard Hawks ist ebenfalls ein Klassiker des Genres. Hier wird die Lebensgeschichte von Al Capone (Paul Muni) aufbereitet. Er zählt zu den skrupellosten Gangsters im Amerika der 1920er Jahre. Auch er arbeitet sich aus ärmlichen Verhältnissen an die Spitze eines mächtigen Verbrechersyndikats hinauf. Letztlich scheitert er an seiner eigenen Maßlosigkeit. Sehenswert ist der Film wegen seiner Darsteller und seines schwarzen Humors.

Der versteinerte Wald (1935) von Archie Mayo gehört ebenfalls einer der interessanten Filme und zudem mit Humphrey Bogart und Bette Davis bestens besetzt. Hier lernt ein gescheiterter Schriftsteller eine Serviererin kennen. Beide wollen aus ihrem Milieu ausbrechen. Das Ende der Geschichte sei hier nicht verraten, aber es ist etwas hanebüchend.

Sprung in den Tod (1949) von Raoul Walsh erzählt von einem brutalen und neurotischen Verbrecher (James Cagney), der von einem Polizeibeamten eiskalt erledigt wird. Der hat sich in sein Vertrauen und seine Bande eingeschlichen. Wie so üblich bei den klassischen Filmen der Schwarzen Serie wird hier mit viel Atmosphäre lakonisch die Geschichte erzählt, gute Action und ebensolche Darsteller sorgen ebenfalls für lohnenswerte Stunden.

Bonnie und Clyde (1967) von Arthur Penn stösst in neue Gefilde des Genre vor. Beide wurden innerhalb kürzester Zeit zu nationalen Berühmtheiten im Amerika der wilden 1930er Jahre. Bonnie und Clyde, das berühmt-berüchtigte Liebes-und Gangsterpaar. Monatelang narrten sie die Polizei von ganz Texas und Louisiana. Sie plünderten Läden, raubten Banken aus… Der Regisseur arbeitet mit Slowmotion, mit für damalige Verhältnisse extrem kurzen Schnitten und künstlich beschleunigten Bildern, besonders der Showdown beeinflusst nachhaltig die filmische Entwicklung der nächsten Jahre. Der harte Realismus der Films, der Pessimismus, den er ausstrahlt, trifft das Lebensgefühl der Hippie-Generation.

Die Geschichte des Gangsters Dillinger wurde bereits 1973 von John Milius verfilmt mit Warren Oates in der Hauptrolle. Auch hier geht es um den Kampf eines ehrgeizigen FBI-Agenten gegen den Gangster während der Depressionsjahre in Amerika. Der Naturalismus des Films schockierte damals.

Von den Coen-Brüdern dürfte Miller’s Crossing (1990) bekannt sein, eine Hommage an den film noir. Erzählt wird vom Gangster Tom Reagan (Gabriel Byrne), der sich in einem Gangsterkrieg zum Schein gegen den Freund stellt, um ihn durch eine komplizierte Intrige zu retten. Der Film ist raffiniert konstruiert, stimmig bis ins kleinste Detail. Zwar floppte der Film an den Kinokassen, wohl weil mit GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia, Dick Tracy und Der Pate 3 gleich drei Filme des Genres im selben Jahr in die Kinos kamen, aber sehenswert ist er allemal.

Barry Levinson erzählt in Bugsy (1991) von den letzten Jahren des amerikanischen Gangsters Bugsy Siegel. Er lässt mitten in der Wüste Nevadas ein Casino zu bauen, Las Vegas verdankt ihm letztlich seine Anwesenheit. Seine Maßlosigkeit führte letztlich dazu, dass die Mafia in erschießen liess. Viele brillante Szenen gibt es zu sehen, auch wenn die Legendenbildung etwas überhand nimmt.

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