Am 13. Oktober 1971 erblickte Sacha Baron Cohen in Hammersmith, London, das Licht der Welt. Nach seiner Ausbildung an der University of Cambridge schaffte Cohen seinen Durchbruch am Theater und war als Model in etlichen Magazinen zu sehen. Seit den 1990er Jahren wurde der jüdisch erzogene Sacha Baron Cohen aber hauptsächlich durch seine komödiantischen Persönlichkeiten Ali G, Borat und Brüno bekannt. Dabei bewies der zweifache Vater und heutige Mann von Isla Fisher auch schon öfter sein Talent für dramatischere Rollen sowie für sein goldenes Kehlchen in Verbindung mit seiner Leidenschaft für Akzente.
Schon 2005 wandelte Sacha Baron Cohen einen bis dato eher unbekannten Song zum Meilenstein der Musikgeschichte, und zwar als Lemur Julien im Animationsfilm Madagascar, dem der Brite die Stimme lieh. Ursprünglich sollte die Rolle von King Julien XIII gar nicht so groß ausfallen, doch nachdem Cohen beim Vorsprechen acht Minuten lang mit einem perfekten indianischen Akzent vorsprach, wurde seinem Charakter mehr Screentime eingeräumt. Dazu durfte Cohen als Julien die 1993 erschienene Single I Like to Move It vom Dance-Duo Reel 2 Real dahin trällern. Auch wenn der Song ihm vielleicht nicht viel gesangliches Talent abverlangt hat, muss diese erinnerungswürdige Szene hier durchaus angebracht werden.
Zwei Jahre später sang Sacha Baron Cohen in seiner Audition für Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street den gesamten Score des Musicals Anatevka für Tim Burton, in dem er schon während seiner Studienzeit mitgewirkt hatte. Schließlich bekam er den Zuschlag für die Rolle des Adolfo Pirelli, des mit Sweeney Todd (Johnny Depp) in Konkurrenz stehenden Barbiers. Zur Vorbereitung heuerte Cohen einen eigenen Barbier für mehrere Stunden am Tag an, um sich dessen Handgriffe und Tricks anzueignen. Da Pirelli sich als Italiener ausgibt, singt Sacha Baron Cohen seine Songs mit einem italienischen Akzent. Obwohl Cohen keine Hauptrolle spielt und seine Figur schon nach diesen wenigen Minuten Gesang das Zeitliche segnet, ist es dennoch notwendig, diesen musikalischen Auftritt zu erwähnen.
Erneut an der Seite von Helena Bonham Carter war Sacha Baron Cohen 2012 in der Musical-Verfilmung Les Misérables zu sehen, die insgesamt drei Oscars abräumte. Beim Casting setzte er sich unter anderem gegen Oscargewinner Geoffrey Rush durch. Insgesamt durfte Cohen in der Rolle des zwielichtigen Gastwirts Thénardier sieben Songs zum besten geben, unter anderem Master of the House, den Vorstellungssong von Thénardier und seiner Frau (Carter). Mit dem restlichen Cast singt Cohen gemeinsam die Songs One Day More sowie Attack on the Rue Plumet. Auch in Les Misérables hören wir nur selten Sacha Baron Cohens ursprünglichen Akzent. Stattdessen erweckt Cohen die Songs mit einem leichten französischen Akzent zum Leben.
Auch in seinen komödiantischen Rollen hat Sacha Baron Cohen die Musik nie ganz hinter sich gelassen. Zum Kinostart von Ali G Indahouse gab er in Me Julie von Shaggy einen Rap zum Besten. Als Kasache Borat - für das Drehbuch wurde Cohen sogar für einen Oscar nominiert - schrieb er ein Loblied auf seine Heimat Kasachstan. Bis heute trauere ich noch über die Entscheidung, dass Sacha Baron Cohen nicht Freddie Mercury im bisher noch unbetitelten Biopic spielt. Für mich wäre er die perfekte Besetzung gewesen. Aber auch sonst würde ich mir mehr musikalische Auftritte von Mr. Cohen wünschen. Denn wer sonst hat schon mal die Ehre besessen, als schwules, österreichisches Model ein Liedchen mit Sting, Bono, Snoop Dogg und Elton John zu trällern. In diesem Sinne: Happy Birthday!
Wünscht ihr euch auch mehr musikalische Auftritte von Sacha Baron Cohen?