Der Schauspieler Robert Vaughn ist im Alter von 83 Jahren an Leukämie gestorben, wie sein Manager Deadline gegenüber bestätigte. Von den über 200 Rollen, die Vaughn im Laufe seiner mehr als 60-jährigen Karriere in Film und Fernsehen spielte, dürfte die des titelgebenden Geheimagenten Napoleon Solo in der Spionageserie Solo für O.N.C.E.L. seine berühmteste sein. Der Agent, an dessen Schöpfung auch James Bond-Erfinder Ian Fleming beteiligt war, wurde in den 60er-Jahren zu einer Art Fernseh-Gegenstück von 007, dessen Erfolg nicht zuletzt Robert Vaughns Mischung aus Charm und professioneller Ausstrahlung zu verdanken war.
Robert Vaughn studierte nach der Highschool zunächst für ein Jahr Journalismus, erwarb dann aber einen Master-Abschluss in Schauspiel. Während seiner Leinwand- und Fernsehkarriere schrieb er eine Dissertation über das Blacklisting von Schauspielern in der MacCarthy-Ära mit dem Titel Only Victims.
Seine bekannteste Kinorolle spielte Robert Vaughn, der sein Leinwanddebüt 1956 als Götzenanbeter in Die zehn Gebote gab, 1960 im Western Die glorreichen Sieben, in dessen kommender All-Star-Riege er den traumatisierten Veteranen Lee verkörperte. Für seinen Part als trinkfester Freund von Paul Newmans Charakter im bereits ein Jahr zuvor erschienenen Drama Der Mann aus Philadelphia erhielt er seine erste und einzige Oscar-Nominierung.
Neben zahlreichen Kino-Auftritten wie als Senator in Bullitt, als Nazi-Major in Die Brücke von Remagen, abermals als Senator in Flammendes Inferno und Industrie-Tycoon in Superman III - Der stählerne Blitz war Robert Vaughn auch steter Gast in Fernsehserien. Hier spielte er, wie Variety anmerkt, häufig mächtige Männer, oft aus Politik, Militär oder Wirtschaft, die ihm die Zuschauer im Handumdrehen abnahmen. So war er in der letzten Staffel des A-Teams als General Hunt Stockwell zu sehen, der das Team auf seine Aufträge schickte, spielte 1997/98 in einem denkwürdigen Mehrteiler von Law & Order eine Hauptrolle und beehrte 2012 die britische Seifenoper Coronation Street für ein gutes Dutzend Folgen. Für seine Rolle als Präsidentenberater in der Miniserie Washington: Hinter verschlossenen Türen wurde er 1978 mit dem Emmy ausgezeichnet.