Nachdem Mickey Rourke und Sylvester Stallone im Moment an The Expendables zusammenarbeiten, werden sie wohl auch für einen fünften Teil der Rambo-Reihe vor der Kamera stehen.
Eigentlich hätte John Rambo im Jahre 1982 sterben sollen, am Ende des ersten Rambo nämlich. In der Romanvorlage First Blood von David Morrell wird der wild um sich ballernde Kriegsveteran am Ende getötet. Nach dem Ende der Dreharbeiten zum ersten Teil warb Sly Stallone jedoch erfolgreich für ein alternatives Ende. Und über 25 Jahre später metzelt sich John Rambo noch immer über die Kinoleinwände. Unvorstellbar, was den Fans der “Gewaltpornographie” da entgangen wäre.
Eigentlich wollte Sly Stallone ja seit Jahren sein Traumprojekt verwirklichen, Poe, ein Biopic über den gleichnamigen Schriftsteller, das er mit Mystery-Elementen zu würzen gedenkt. Die Produktionsfirmen Millennium Films und Nu Image Films lassen ihn dieses Projekt gerne realisieren – im Austausch gegen einen fünften Teil der Rambo-Reihe. Ist kein Problem für Sly, schließlich hat er ein Skript für einen Rambo V: Last Blood in der Hinterhand. Um seine Tochter soll es gehen. Sie wird entführt, John Rambo befreit sie in orgiastischen Materialschlachten, und wird am Ende zum Pazifist. Das Prinzip kennen wir ja bereits.
Eigentlich war Rambo ja von Anfang an Pazifist, der alte Kriegsveteran wollte ja gar nicht mehr kämpfen, aber er wurde immer und immer wieder dazu gezwungen. Von einem gewaltbereiten Sheriff, der sich in seinem Bezirk als Alleinherrscher versteht wird er in Rambo aus der Reserve gelockt. In Rambo II – Der Auftrag mordet sich der einstige Soldat in einer unmoralischen Mission durch den Dschungel Vietnams, in Rambo III huscht er todbringend über den Hindukusch. Im vierten Teil teilt John Rambo im burmesischen Dschungel an Truppen der Militärjunta aus, hier auch wieder nach dem altbewährten Prinzip. Irgendjemand bittet ihn, zu kämpfen, er lehnt ab, die Person wird entführt, Rambo kämpft doch.
Der fünfte Teil wird da einfacher. Wird seine Tochter entführt, wird der Actionheld sich wohl nicht lange bitten lassen und in den Krieg ziehen gegen den Bösewicht, der seine Tochter gefangen hält. Und wer könnte dem alternden John Rambo wohl besser als alternder Bösewicht entgegenstehen als Mickey Rourke, der für seine Rolle in The Wrestler sogar fast einen Oscar bekommen hätte? Vielleicht schafft er’s ja als tattriges Kanonenfutter für einen alternden John Rambo.