Prince of Persia steht unter Erfolgsdruck

27.01.2010 - 08:00 Uhr
Prince of Persia: Der Sand der Zeit
Walt Disney Pictures
Prince of Persia: Der Sand der Zeit
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Videospiele erfreuen sich ungeheurer Popularität, aber die Verfilmungen hatten es an den Kinokassen immer schwer. Videospiel-Filme gelten als schlechte finanzielle Investition und so steht Prince of Persia: Der Sand der Zeit unter enormen Druck.

Videospiele sind aus unserer Kultur nicht mehr wegzudenken. Der Markt hat enormes Potential. So ist die Zusammenarbeit von Spiele-Industrie und Film-Business schon lange eine beschlossene Sache und bringt auch in diesem Jahr einen Blockbuster hervor: Prince of Persia: Der Sand der Zeit. Bei uns kommt die Jump ‘n’ Run-Verfilmung mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle am 29. Juli 2010 in die Kinos und er soll das schaffen, was den meisten Videospiel-Verfilmungen bisher verwehrt wurde: Ein weltweiter Kassenknüller werden.

Bisher hat es nämlich nicht so geklappt mit den Videospiel-Verfilmungen wie gewünscht: Die filmischen Umsetzungen von Videospielen konnten in ihrer Popularität nicht mit den Spielen konkurrieren. Einige Beispiele gefällig? 1993 kam mit Super Mario Bros. eine der ersten Verfilmungen eines überaus populären Videospiels auf die Leinwände. Der Film kostete 42 Millionen Dollar, spielte aber in den USA nur 20 Millionen Dollar ein. Trotz prominenter Schauspieler wie Bob Hoskins als Mario und Dennis Hopper als König Koopa floppte die Fantasy-Actionkomödie also gewaltig. Als Grund für den Misserfolg nannten Fans wie Kritiker die fehlende Nähe zur Vorlage. Über die Videospiel-Verfilmungen des Uwe Boll (Schwerter des Königs – Dungeon Siege, Far Cry, Postal) müssen wir keine Worte verlieren, obwohl sie für sich betrachtet durchaus Erfolge sind, denn die Produktionskosten werden in der Regel eingespielt. Allerdings erreichen sie nicht jene Millionen Fans, die ein Film wie Prince of Persia: Der Sand der Zeit ins Kino locken will.

Natürlich ist der Erfolg immer auch an den Ansprüchen zu messen und Videospiel-Verfilmungen müssen sich mit dem Marktpotential ihrer Vorlagen vergleichen lassen. Hier sind die Einnahmen von Filmen immer noch lächerlich gegenüber populären Spielen. Als Beispiel sei GTA (Grand Theft Auto IV) angeführt. Weltweit wurden beim Verkauf des Spiels am ersten Tag etwa 310 Millionen Dollar, in der ersten Woche circa 500 Millionen Dollar eingenommen. Davon können Filme, sogar große Blockbuster nur träumen. Zum Beispiel hatte es Hitman – Jeder stirbt alleine nicht so einfach. Der Film hat 24 Millionen gekostet und weltweit bis dato 92 Millionen eingespielt. Klar, das ist ein Gewinn, aber das Film-Business schielt dann doch zu den enormen Dollar-Gewinnen der Spiele-Industrie. Am erfolgreichsten war wahrscheinlich Tomb Raider mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Der Film kostete 80 Millionen Dollar, katapultierte die Hauptdarstellerin in die oberen Zehntausend und spielte weltweit 251 Millionen Dollar ein. Aber bereits Teil 2 sackte ab, kostete mehr und konnte kassentechnisch nicht mit Teil 1 konkurrieren. Bei populären Videospielen ist das Marktpotential auch bei den Nachfolgern ungebrochen.

Eines der größten Probleme bei den Videospiel-Verfilmungen ist die ästhetische Qualität. Selten erreichen die Filmgeschichten die Komplexität der Vorlage, auch an der visuellen Umsetzung hapert es. Max Payne sei erwähnt, der Fans wie Kritiker nicht überzeugen könnte, weil es zum Beispiel schwierig ist, lange Feuergefechte in Szene zu setzen oder die verschlungenen und ganz individuellen Wege des PC-Spielers zu gehen.

Prince of Persia: Der Sand der Zeit soll im Frühjahr nun erreichen, was andere Filme vor ihm nicht geschafft haben: Er soll ein Kassenerfolg werden, ästhetisch überzeugen und wie sein Original auf PC oder PlayStation als Franchise in Fortsetzung gehen. Der Film ist von Jerry Bruckheimer produziert und der orientiert sich am Erfolg seiner Fluch der Karibik-Reihe. Wahrscheinlich werden wir auch ähnliches geboten bekommen: eine explosive Mischung aus Abenteuerfilm und Liebesgeschichte mit vielen Kampf- und Schlachtszenen. Wenn dann auch noch humorvolle und augenzwinkernde Ironie dabei ist und die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, dann könnte es klappen … es muss klappen. Die Produktionskosten für Prince of Persia: Der Sand der Zeit werden auf 200 Millionen Dollar geschätzt. Der Film muss also punkten und zwar richtig.

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