Pedro Almodóvar (Alles über meine Mutter, Volver – Zurückkehren) zählt definitiv zu den bekanntesten und gleichzeitig aufregendsten spanischen Regisseuren der letzten Jahrzehnte. Seit nun über 30 Jahren erfreut Almodóvar seine Zuschauer mit immer wieder neuen filmischen Variationen großer Themen wie Sexualität, Familie, Mord und Liebe. Dass Abwandlungen der oft gleichen Thematiken auch nach solch einer langen Zeit nicht automatisch langweilig werden müssen, hat der Regisseur vor kurzem mit seinem Thriller Die Haut, in der ich wohne bewiesen, in dem er nach langen Jahren endlich wieder mit Antonio Banderas zusammenarbeitete und gleich dessen beeindruckendste Performance seit einiger Zeit aus ihm herausholte. Um 22.45 Uhr zeigt der RBB heute den Vorgängerfilm Almodóvars von 2009, Zerrissene Umarmungen. Dieser markierte gleichzeitig die vierte Zusammenarbeit zwischen dem spanischen Regisseur und seiner Schauspielmuse Penélope Cruz.
Als der blinde Autor Harry Caine (Lluís Homar) erfährt, dass der Multimillionär Ernesto Martel (José Luis Gómez) gestorben ist, tritt plötzlich ein ganz bestimmter Teil seiner Vergangenheit wieder in den Vordergrund. Der Schriftsteller erinnert sich zurück an die Zeit in den 90er Jahren, als er noch unter seinem richtigen Namen Mateo Blanco als erfolgreicher Filmregisseur arbeitete. Am Set lernt Mateo die schöne Lena (Penélope Cruz) kennen. Diese ist seit zwei Jahren die Geliebte des besitzergreifenden Martel, bei dem sie tief in der Schuld steht, hat der wohlhabende Mann doch die Krankenhausrechnungen für Lenas sterbenden Vater beglichen. Trotzdem fühlt sich Mateo von Lena verzaubert. Es entwickelt sich ein Liebesaffäre, deren Konsequenzen den Regisseur bis in die Gegenwart verfolgen werden.
Was sich auf dem Papier bzw. auf dem Monitor nur sehr kryptisch beschreiben lässt, ist ein typischer Almodóvar Plot, den er wie kein anderer auf eine überraschend leichtfüßige Weise zu inszenieren versteht. Trotz Flashbacks und komplizierten Familienbeziehungen, bleibt am Ende fast immer vor allem eines übrig: die ganz großen Gefühle. Doch Zerrissene Umarmungen ist nicht nur klassisches Melodrama, sondern auch Film Noir und Komödie zugleich. Eine ordentliche Portion Selbsreflexion packt Pedro Almodóvar in Form des Films im Film auch noch mit dazu. Einschalten und sich überwältigen lassen!
Was: Zerrissene Umarmungen
Wo: RBB
Wann: 22.45Uhr
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