Netflix' größte Risiko-Serie 2023: 3 Gründe, warum One Piece das Zeug dazu hat, den Anime-Fluch zu brechen

18.02.2023 - 11:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
One PieceToei Animation/Netflix
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Netflix' Realfilm-Adaption des Anime- und Manga-Meisterwerks One Piece steht kurz bevor. Viele Fans sind misstrauisch. Es gibt aber gute Gründe, sich auf die Serie zu freuen.

Über 100 Sammelbände, über 1000 veröffentlichte Episoden. One Piece ist einer der erfolgreichsten Anime aller Zeiten, seine Manga-Vorlage brach jahrzehntelang Rekorde. Jetzt will Netflix die Story um eine Gruppe Piraten bald als Realfilm-Serie veröffentlichen. Die Fans sind misstrauisch, insbesondere nach enttäuschenden Umsetzungen in den letzten Jahren. Dabei gibt es für einen bevorstehenden Hit genügend Anzeichen.

Grund 1: Der One Piece-Macher haut Netflix regelmäßig auf die Finger

Die vielleicht größte Angst vor Adaptionen jeglicher Art ist die fehlende Treue zur Vorlage. Niemand will ein gesichtsloses Wegwerfprodukt, das nur der Geldmacherei dient. Und während in anderen Fällen die hilflosen Original-Macher von der Netflix-Umsetzung schockiert waren, ist One Piece-Erfinder Eiichiro Oda hier offenbar selbst in die kleinen kreativen Schritte involviert. Netflix-Produzent Ted Biaselli erklärte dem Podcast Gayest Episode Ever :

Wir arbeiten direkt mit Eiichiro Oda. Er hatte noch nie mit dem Fernsehen zu tun, daher bringen wir uns gegenseitig viel bei. Er sagt uns dann beispielsweise, dass wir das Wesentliche übersehen und es in [einer spezfischen] Szene um etwas ganz anderes geht. Und wir antworten dann: "Oh, alles klar!"
Das erste Bild von der Piratentruppe in Netflix' One Piece-Serie

Biaselli zufolge klinkt er sich für solche minutiösen Diskussionen regelmäßig um ein Uhr morgens in Konferenzen zwischen Oda in Japan und dem Produktionsteam in Südafrika ein. Das klingt, als gäbe sich Netflix dieses Mal redlich Mühe, den Vorlagen-Macher und damit auch die Fans zufriedenzustellen.

Grund 2: Netflix will One Piece unbedingt zum Hit machen und hat viel zu verlieren

One Piece ist ein immenses Risiko-Projekt für Netflix. Natürlich sind Millionen an Franchise-Fans auf die Umsetzung gespannt. Gleichzeitig hat sich Netflix aber mit Adaptionen wie Death Note oder Cowboy Bebop so kräftig in die Nesseln gesetzt, dass der Flop für viele vorprogrammiert scheint. Die gewaltige Community kann sich innerhalb eines Wimpernschlages gegen den Streaming-Riesen stellen.

Netflix scheut daher diesmal schon beim Dreh der Serie keinerlei Mühen. In einem gewaltigen Wasserbassin in Kapstadt haben unzählige Arbeitende mehrere Schiffe in Originalgröße nachgebaut. Laut einem Interview mit der Medienseite KFTV  gab es diverse Unterwasser-Szenen, für die große Teile des Casts drei Wochen lang vorbereitet werden mussten. Der Streamingdienst hat viel zu verlieren und weiß es auch.

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Grund 3: Netflix traut sich, für die One Piece-Serie eigene Wege zu gehen

Aufwand und Vorlagentreue allein machen aber noch keine gute Serie. Umsetzungen wie Die Legende von Aang oder Cowboy Bebop konzentrierten sich auf ästhetische Übereinstimmung mit der Vorlage, hatten aber nur ein flaches Verständnis für ihre eigenen Figuren. Stattdessen sollte eine Adaption den Mut besitzen, eigene Wege zu gehen, wo es angemessen ist.

Kürzlich wurde bekannt, dass Netflix in der One Piece-Serie auf ein wichtiges Anime-Detail verzichtet. Dabei handelte es sich um Ruffys (Iñaki Godoy) Sandalen, die man für bessere Stunts gegen feste Schuhe ausgetauscht hatte.

Natürlich handelt es sich dabei um ein kleines Detail, aber es zeigt die richtige Einstellung. Am Endes des Tages wollen auch die puristischsten Fans eine spannende Story sehen. Ein ästhetisches Duplikat hat für viele Fans keinen Reiz. Da könnten sie schließlich auch gleich beim Original bleiben.

Wann die One Piece-Serie zu Netflix?

Die Zutaten sind also vorhanden, das garantiert allerdings am Ende noch keinen Hochgenuss. Wenn die One Piece-Serie im Laufe des Jahres 2023 zu Netflix kommt, haben die Macher hoffentlich den Mut zur Eigenständigkeit und die Liebe zur Vorlage zu einem fesselnden Ganzen verbunden.

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Im Podcast tauchen wir ein in die Geschichte der Netflix-Original-Serien, die sich in vier Phasen unterteilen lässt. Ging es anfangs um wildes Ausprobieren und Experimente, haben in den späteren Phasen vor allem Marken und Blockbuster wie Stranger Things und Wednesday das Sagen übernommen.

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