MoviePass-Konkurrenz: Diese Kinoflatrates gibt es in Deutschland

24.07.2018 - 11:25 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Sicario 2Studiocanal GmbH
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Obwohl seine Firma in den USA gerade herbe Verluste einfährt, will Netflix-Gründer Mitch Lowe die Kinoflatrate MoviePass bzw. cPass bald auch nach Europa bringen. In Deutschland gibt es bereits Konkurrenzmodelle.

Monatlich oder jährlich eine Flatrate bezahlen und dafür so oft ins Kino gehen, wie es das Herz begehrt - diesen Service bieten in Deutschland bereits die Kinoketten Cinemaxx, UCI-Kinowelt und die Yorck-Gruppe in Berlin. Mit dem cPass, einer europäischen Variante des amerikanischen MoviePass, will Firmenchef und Netflix-Mitbegründer Mitch Lowe diesen Modellen bald Konkurrenz bieten. In Amerika erlebte er mit seiner Kinoflatrate einen raketenartigen Start - und dann einen kometenhaften Absturz.

Kino bis zum Umfallen - Das ist der cPass

Mit dem cPass des Unternehmens MoviePass sollen sich Abonnenten gegen eine monatliche Gebühr von 9,95 Pfund Sterling bzw. 11,25 € jeden Tag genau einen Film in einem teilnehmenden Kino umsonst ansehen können. Klingt zu gut um wahr zu sein? Ist es möglicherweise auch. Denn: In Amerika fiel MoviePass mit diesem Modell bereits gehörig auf die Schnauze. Die Strategie: Die Firma bezahlt im Rahmen des Abonnements den vollen Preis für jedes Ticket, das ein Kunde löst. Im Gegenzug dafür sammelt sie über eine App Nutzerdaten (präferierte Kinos, Genres, Tageszeiten etc.), die sie dann Interessenten wie Film-PR-Firmen oder Studios zu Marketingzwecken zum Verkauf anbietet. Dieses Verlustgeschäft scheint zwar in den Businessplan einkalkuliert zu sein, denn das Unternehmen will sich in erster Linie längerfristig für lukrative Partnerschaften mit Kinoketten, Filmstudios und Co. interessant machen. Von vielen Finanzexperten wird jedoch schon spekuliert, dass die Seifenblase nicht mehr lange hält, bevor sie platzt.

Die Einführung des cPass in Europa ist ein Drahtseilakt. Bild: The Walk

Die Kinoflatrate-Modelle in Deutschland

In Deutschland gibt es drei bereits verfügbare, wenn auch weitaus kostspieligere Alternativen zu dem Modell von MoviePass: Die Gold- bzw. Silvercard von Cinemaxx, den Filmkunstpass der Yorck-Kinogruppe in Berlin sowie die Unlimited Card des Unternehmens UCI-Kinowelt. Wir stellen euch die einzelnen Angebote vor.

1. Das Modell von Cinemaxx

Die Cinemaxx Gold Card gilt ein Jahr, kostet schlappe 399 Euro (33,25 Euro im Monat) und beinhaltet auch Vorstellungen mit Überlänge und in 3D, Preview-Vorstellungen und Logenplätze. Der Eintritt zu Sonderveranstaltungen oder Vorführungen mit außerordentlichem Charakter, wie beispielsweise Motion-Seat-Kino, ist jedoch nicht enthalten. Die Silvercard schlägt mit den selben Leistungen für 6 Monate mit insgesamt 249 Euro zu Buche. Das entspricht einem Preis von 41, 50 Euro pro Monat.

Blockbuster-Kino: Skyscraper

Kauft man Snacks wie Popcorn oder Nachos, werden diese als Prämienpunkte auf der Karte angerechnet, die dann im Shop gegen Kinogutscheine eingelöst werden können. Um die Flatrate effektiv zu nutzen, müsste man bei einem Kartenpreis von 8 Euro mit einer Gold Card also monatlich in mindestens fünf Filmvorstellungen gehen, bevor man tatsächlich Geld spart. Sechs bei einer Silvercard. Bei Filmen in 3D, IMAX oder Überlänge, deren Karten mitunter doppelt soviel Geld kosten, reichen allerdings bereits weniger Kinobesuche, um eine Anschaffung rentabel zu machen.

2. Die Flatrate der Yorck-Gruppe

Mit dem Filmkunstpass der Yorck-Gruppe, der 18,90 Euro im Monat kostet, erhaltet ihr Zugang zu allen regulären Vorstellungen, die in den 15 Kinos der Kette stattfinden, Überlänge ist im Preis inbegriffen, nicht jedoch 3D und Sondervorstellungen. Die Ticketpreise sind hier je nach Wochentag unterschiedlich, am günstigsten ist für 7 Euro ein Ticket am Montag, von Donnerstag bis Sonntag zahlt man in manchen Kinos der Yorck-Gruppe bis zu 10 Euro. Wer also gerne am Wochenende Filme sieht und in Berlin wohnt, kann sich hier ordentlich Geld sparen.

Berliner Vielseher profitieren von der Yorck-Flatrate. Bild: La La Land

3. Das Angebot von UCI-Kinowelt

Die Unlimited Card von Kinowelt kostet 23,40 im Monat bzw. rund 280 Euro im Jahr und gilt für alle Filme, die im regulären Programm der Kinokette laufen. Zuschläge für 3D, Loge und Co. sind bereits im Preis enthalten. Da ein regulärer Kinobesuch bei dem Unternehmen unter der Woche bereits rund 9 Euro kostet und Kinobesucher bei einem Blockbuster in 3D sogar mit 13-14 Euro zur Kasse gebeten werden, rechnet sich das Angebot recht schnell. Es besteht allerdings eine Mindestlaufzeit von einem Jahr.

Welche Kino-Flatrate käme für euch in Frage?

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