Das paradiesische Kino-Modell von MoviePass war doch zu schön, um wahr zu sein

27.04.2018 - 10:05 Uhr
Kap der Angst mit Robert De Niro
Universal Pictures
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Nach kaum acht Monaten sind die 10-Dollar-Kino-Flatrates des amerikanischen Unternehmens MoviePass eingestellt worden. Offenbar war die anfängliche Skepsis der Kunden berechtigt.

Bereits letztes Jahr berichteten wir euch von einem Kinoangebot aus den USA, welches für viele Kinobesucher zu gut klang, um wahr zu sein. Die Kunden des Unternehmens MoviePass bekamen nämlich erstmals die Chance, jeden Tag ein Kinoticket zu bekommen, für insgesamt nur 9,95 US-Dollar im Monat. Davor war dasselbe Angebot für 40 bis 50 US-Dollar zu haben. Obwohl, laut THR , die Zahl der Abonnenten in kürzester Zeit von knapp 20.000 auf über 2 Millionen anstieg, machte sich bei den Kunden eine gewisse Skepsis breit, da das Aufrechterhalten eines solchen, nicht gerade rentabel scheinenden, Geschäftsprinzips für viele recht unplausibel klang. Nach etwa acht Monaten Laufzeit bestätigen sich nun diese Zweifel und die Wundertüten der amerikanischen Kinowelt sind seit Mitte April nicht mehr zu haben.

Mehr: cPass - Extrem günstige Kino-Flatrate kommt bald auch nach Europa

Auf der diesjährigen CinemaCon antwortete der CEO von MoviePass und Mitgründer von Netflix, Mitch Lowe, auf die Frage, ob denn das "a movie a day"-Angebot in Zukunft noch zurückkäme mit einem "Ich weiß es nicht". Obwohl er noch vor einigen Monaten sagte, dass es keine Pläne gäbe, den Service einzustellen. Doch ganz müssen die Schnäppchen-liebenden Kinobesucher noch nicht aufgeben. Obgleich MoviePass sein Geschäftsmodell mit 30 Tickets im Monat einstellte, gibt es für den selben Preis von unter 10 Dollar noch den MoviePass mit 4 Karten im Monat. Glaubt man Lowe, so gehen 88% der Karten-Inhaber ohnehin nur in maximal zwei Filme pro Monat, weswegen eigentlich nur 12% der Kunden von der neuen Regelung der Kinokarte betroffen seien.

Donnie Darko

Was für die meisten allerdings immer noch ein Rätsel bleibt, ist, wie MoviePass dieses verdächtig gute Angebot jemals möglich machte. Immerhin zahlt das Unternehmen den vollen Preis für alle 30 Kinokarten, die es dem Kunden zur Verfügung stellte. Laut THR war dies nur möglich, indem die Tickets in großen Mengen gekauft, die Studios und Filme beworben, Restaurantgutscheine verteilt und Kundendaten verkauft wurden. MoviePass ist jedoch nicht die einzige Firma mit diesem Konzept. Auch das amerikanische Unternehmen Sinema verkauft seinen Kunden einen monatlichen Pass für 9,99 Dollar, der den Inhabern erlaubt, vier Filme im Monat zu gucken und - im Gegensatz zu MoviePass - zudem Platzreservierungen und IMAX-Vorstellungen beinhaltet.

Was haltet ihr von diesem frühen Einstellen des MoviePass-Services?

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