Mit Schnorres und Goldkette gegen Organspender

28.02.2011 - 07:00 Uhr
Endlich: Mehmet Kurtulus als Tatortkommissar ist wieder da
Das Erste
Endlich: Mehmet Kurtulus als Tatortkommissar ist wieder da
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Nach ziemlich langer Zeit nun also wieder ein Tatort aus Hamburg. Was taugte der neuste Fall mit Cenk Batu? moviepilot hat sich den Film angesehen.

Lange mussten wir Fans des Hamburger Tatorts warten, bis das Erste endlich wieder einen Fall ausstrahlte. Gestern Abend war es dann soweit: Tatort: Leben gegen Leben, und damit der vierte Fall des Cenk Batu, wurde gesendet. Leider knüpften die Macher hier weder an den einzigartigen Stil der Hamburger Reihe an, noch verwendeten sie inhaltliche Elemente der vorigen Fälle. Ziemlich abwegig geriet der Krimi, für dessen Drehbuch"Nils Willbrandt (Nils Willbrandt)":/people/nils-willbrandt verantwortlich zeichnet, der diesmal auch Regie führte. Ausgeglichen wurde dies jedoch durch das hervorragende Schauspiel des Mehmet Kurtulus, die Schauwerte der Hamburger Großstadtkulisse und die Abwesenheit eines mit Stereotypen behafteten Gut-Böse-Schematas.

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Bereits die ersten Fälle des Cenk Batus zeichneten sich dadurch aus, dass sie innovativ inszeniert brisante Thematiken präsentierten, die so in keiner anderen Tatortreihe Platz haben. Diesmal geriet ein sichtlich müder Cenk Batu zwischen die Fronten illegaler Organhändler, verwahrloster deutscher Kinder und kranker Sprösslinge aus reichem Elternhaus. Auf der einen Seite setzte Batu alles daran, die vernachlässigte Amelie (eine sehr gute Michelle Barthel) zu schützen, die in die Fänge einer Organmafia geraten war. Andererseits fühlte er auch mit den Eltern der 16jährigen Sarah mit, deren Leben in Deutschland aufgrund des Organmangels wahrscheinlich nicht mehr gerettet werden wird. Moralische Grundwerte waren es also, die im Vordergrund standen. Batu entschied sich dafür, seinen Job zu machen – und legte der Mafia das Handwerk.

Foto-Show: die Bilder zum Tatort

Schlecht war Tatort: Leben gegen Leben nicht, ganz im Gegenteil: Der Krimi bediente sich einer zwar abwegigen, aber durchaus brisanten und interessanten Thematik; er war gut gespielt und lieferte schöne Bilder. Was enttäuschte, war die völlige Losgelöstheit von den ersten drei Batu-Fälle, in denen das Porträt eines schnauzbärtigen"lone rangers" mit Goldkette in der Großstadt gezeichnet wurde, der niemals zur Ruhe kommt. Die Reise in die Türkei blieb völlig außen vor, die Nachbarin wurde scheinbar weggeschrieben und Batus gebrochenes Herz verstummte seltsam reglos. Durchaus ein spannender Tatort also, der aber die durchgehende Storyline des Kommissars nicht wirklich weiterbrachte.

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