Mein erstes Mal... mit Blackout

21.05.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
In Hangover haben die Protagonisten einen gehörigen Blackout
Warner
In Hangover haben die Protagonisten einen gehörigen Blackout
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In unserer Rubrik Mein erstes Mal erinnern wir uns ja gerne an bestimmte Filmerlebnisse zurück. Diese Woche begeben wir uns mit der Frage nach unserem ersten Blackout auf eine Metaebene.

Wer sind Sie? Wie bin ich hier her gekommen? Und wer bin ich eigentlich? Fragen über Fragen, mit denen sich Protagonisten mit Gedächtnisverlust immer öfter auseinader setzen müssen. Mal ist der Blackout gesundheitlich bedingt, mal durch einen stumpfen Schlag auf den Kopf verursacht. Dabei können die Geschichten entweder urkomisch oder tragisch dargestellt werden. Zum Kinostart von Men in Black 3, wo ja bekanntlich gerne mal das Gedächtnis anderer weg geblitzdingst wird, haben wir in der Redaktion selber mal in unserern Erinnerungen gekramt, welches unsere erste filmische Auseinandersetzung mit der Thematik des Gedächtnisverlustes war. Dabei mussten wir selber tief genug kramen und hoffen, dass unser Erinnerungsvermögen uns keinen Strich durch die Rechnung macht.

Jana ging über Bord mit Goldie Hawn
Hierbei haben wir es mit einer ganz klassischen Gedächtnisverlust-Geschichte zu tun. Eine reiche verwöhnte Frau fällt vom ihrem Boot, erleidet einen Schock und verliert daraufhin ihr Gedächtnis. Ein junger Draufgänger gibt sich als ihr Ehemann aus und hat fortan eine Menge Spaß daran, sie als Putze durch seine Wohnung zu hetzen. Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser ist vielleicht keine großartige Filmperle mit intelligen Dialogen und einem innovativen Plot, jedoch schafft der Film es auf ganzer Linie zu unterhalten. Die schrullige Goldie Hawn und der charismatische Kurt Russell haben mir als Kind eine Menge Spaß bereitet und schaffen es auch heute noch, mir ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, wenn sie sich in dieser herrlichen Achtziger Jahre-Kömodie anzicken, anfeinden und anhimmeln.

Antje litt mit Jim Carrey den allerschlimmsten Liebeskummer
Was habe ich mit dem armen Joel Barish (Jim Carrey) gelitten. In Vergiss mein nicht! trauert er um seine geliebte Clementine Kruczynski (Kate Winslet), die er vergessen will, aber nicht kann. Ich habe mir damals auch gewünscht, ich könnte einfach zu Lacuna Inc. gehen und meine schmerzhaften Erinnerungen löschen. Das hätte wirklich einiges leichter gemacht. Im Film bringt das alles dummerweise noch mehr Probleme mit sich. Vielleicht müssen wir das doch allein durchstehen? Alles hat ja bekanntlich seinen Sinn im Leben. Bei dem grandiosen Song Everybody’s Got To Learn Sometimes von Beck bekomme ich noch heute Pipi in den Augen. Michel Gondry hat mit Eternal Sunshine of the Spotless Mind einen überragenden Film geschaffen, den man wirklich nicht so leicht vergisst.

Peter wollte anfangs mit Jason Bourne tauschen
Jason Bourne, gespielt von Matt Damon in Die Bourne Identität, wacht auf äußerst unangenehme Weise auf. Er wird von Fischern aus dem Mittelmeer gezogen, hat keine Ahnung wer er ist, aber zwei Kugeln im Rücken und einen Mikrochip unter der Haut. Doch mein Mitleid mit dem armen Jason hielt sich anfangs in Grenzen: Der Mikrochip bietet ihm Zugang zu einem prall gefüllten Schweizer Bankkonto, außerdem stellt er fest, dass er ein Nahkampfspezialist ist. Und dann bandelt er auch noch mit Franka Potente an. Beneidenswert, doch das Leben ist ein Hund – wenn die CIA ihre besten Killer auf dich angesetzt hat, dann ist es schwer das Dolce Vita zu genießen.

Constanze verputzte ein paar Ritz Cracker mit Harrison Ford
Bei dem Thema Gedächtnisverlust im Film fällt mir im ersten Moment natürlich der größtenteils chronologisch rückwärts erzählte Memento ein, der uns auf eine Reise der besonderen Art mitnimmt. Aber wenn ich tiefer in meinen Erinnerungen grabe, dann denke ich noch an einen gut zehn Jahre älteren Film, für den ich mich immer schon erwärmen konnte. In Sachen Henry ist zwar objektiv betrachtet sicher sehr kitschig, aber mich hat es einfach bewegt, wie der gefühlskalte Erfolgsanwalt Henry Turner (Harrison Ford) dazu gezwungen wird, sein altes Leben hinter sich zu lassen und ein neuer Mensch zu werden. Als Opfer eines Raubüberfalls erleidet er eine schwere Kopfverletzung und muss nicht nur das Gehen und Sprechen neu lernen, sondern er hat auch alles über sich und seine Familie vergessen. Sehr unterhaltsam ist seine neu gewonnene Vorliebe für Ritz Cracker – die kriegt Henry nämlich vorgesetzt, obwohl er sich insgeheim an das Hotel Ritz-Carlton zurückerinnert. Was für eine willkommene Werbung für das Traditionsgebäck!

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