Seit sich Keanu Reeves 2014 erstmalig als gnadenloser Rächer John Wick durch den gleichnamigen Film prügelte und ballerte, schossen in den Folgejahren diverse ähnlich getrimmte Action-Kracher aus der Erde. Auch Hollywood-Star Dev Patel wählte ebenjenes Genre für sein Regie-Debüt und brachte dies 2024 unter dem Titel Monkey Man ins Kino.
Der Weg dahin war aber alles andere als einfach, wurde der Film doch nicht nur von Netflix im Stich gelassen, sondern auch von der indischen Zensurbehörde verbannt. Die Gründe dafür sind – wie so oft bei solchen Geschichten – nur wenig nachvollziehbar.
Darum geht es in Monkey Man
Patel übernahm in seinem Film höchstpersönlich die Hauptrolle des Inders Kid, der sich seinen Lebensunterhalt mit illegalen Kämpfen verdient. Dabei lässt er sich als Affenmaske tragender "Monkey Man" jedes Mal aufs Neue absichtlich besiegen.
Insgeheim verfolgt der traumatisierte Mann jedoch nur ein Ziel: Rache an denen zu nehmen, die vor Jahrzehnten sein Heimatdorf überfielen und dabei seine Mutter auf grausame Weise töteten. Sein blutiger Weg der Vergeltung führt ihn bis in höchste politische Kreise, wo er sich einer Armee von Kämpfern entgegenstellt.
John Wick-Ersatz Monkey Man durfte nicht in Indien laufen, obwohl der Film dort spielt
Für das erwähnte Massaker in dem Action-Film ist ein sinistrer Guru und dessen nationalistische Hindu-Partei verantwortlich. Wie Collider schreibt, sah die indische Zensurbehörde Central Board of Film Certification (CBFC) dies anscheinend als unangebrachte Kritik an dem in Indien längst vorherrschenden Hindu-Nationalismus, der Religion für politische Zwecke instrumentalisiert.
Monkey Man bekam daraufhin keine Freigabe für eine Kino- oder Streaming-Veröffentlichung in Indien. Doch damit nicht genug: Obwohl sich Netflix schon im Vorfeld die Lizenzrechte für Patels Film 30 Millionen US-Dollar kosten ließ, trat der Streaming-Dienst diese nach der Verbannung des Films in Indien plötzlich ab. Offenkundig befürchtete man nachteilige Auswirkungen auf die eigene Marke in dem asiatischen Land, das einen wichtigen Wachstumsmarkt für Netflix darstellt.
Patels Monkey Man musste also gleich einen doppelten Rückschlag einstecken. Doch Rettung nahte in Form von Get Out-Macher Jordan Peele.
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Monkey Man wurde schließlich doch noch zum Erfolg
Der Oscarpreisträger bekam Monkey Man zu sehen und überzeugte schließlich Universal davon, sich die Rechte an dem Film zu sichern. Dadurch landete Patels Regie-Debüt drei Jahre nach seiner Fertigstellung letztendlich doch noch auf der großen Leinwand und konnte weltweit sogar über das Dreifache seines Budgets einspielen.
Und auch im Stream bekam die Rache-Action die verdiente (wenn auch verspätete) Anerkennung: So gehörte Monkey Man im August zu den meistangesehenen Titeln des US-Streamers HBO Max.
Hierzulande könnt ihr den knallharten und visuell herausragenden John Wick-Ersatz aktuell übrigens in der Flatrate von WOW streamen.