Jurassic World 3: Der neue "Joker-Dino" ist die dümmste Idee seit Langem

12.04.2022 - 15:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Jurassic World 3: Ein neues ZeitalterUniversal
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Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter stellt einen psychopathischen neuen Dino vor, der nach dem Vorbild des Jokers entstand. Warum das eine ziemlich dumme Idee ist, erfahrt ihr hier.

Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter sollte zumindest in einem Punkt anders vorgehen als die beiden Blockbuster davor: Diesmal wollten die Macher auf Hybrid-Dinos wie den Indominus rex und den Indoraptor verzichten. Doch neue Aussagen von Regisseur Colin Trevorrow schüren Sorgen, dass die Reihe in Teil 3 in dieselbe Falle tappen wird wie davor. Trevorrow kündigt nämlich einen neuen Joker-Dino an, was nach einer ziemlich dummen Idee klingt.

Der neue Dino in Jurassic World 3 ist ein Gigant

Beim Filmmagazin Empire  wurde ein Bild aus Ein neues Zeitalter veröffentlicht, das den neuen Giganotosaurus zeigt, kurz "Giga". Schaut euch den Dinosaurier hier an:

Der Giganotosaurus in Aktion

Was ist der Giganotosaurus aus Jurassic World 3 für ein Dino?

  • Der Giganotosaurus lebte in der Oberkreise (vor ca. 96 bis 100 Mio. Jahren) im heutigen Argentinien.
  • Er gehört zu den größten auf dem Land lebenden Fleischfressern.
  • Seine Länge wird auf 12 bis 13 Meter geschätzt und manche glauben, er sei sogar größer als der Tyrannosaurus rex geworden. Bisher wurde aber noch kein vollständiges Skelett gefunden.
  • Der Giga haust in Jurassic World 3 zunächst im BioSyn Valley, also einer Untersuchungseinrichtung der Konkurrenzfirma von InGen.

Größe reicht bei dem Dino aber nicht aus

Der Giganotosaurus an sich klingt erstmal vielversprechend. In derselben Ausgabe von Empire hat Colin Trevorrow den Dinosaurier aber auch genauer beschrieben:

Ich wollte etwas, das sich wie der Joker anfühlt. Es will die Welt einfach nur brennen sehen.

Nun könnte ich ausholen, dass die Welt nicht noch einen Dino-Joker neben all den anderen braucht, aber das hat mein Kollege Hendrik nach The Batman im Grunde schon getan.

Jurassic World 3 Dominion: Meine Gedanken und Sorgen
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Wie der Empire-Artikel schön erinnert, steckt die Reihe seit Teil 2 in einer Dynamik des Sich-selbst-Überbietens, die viele Blockbuster befällt (Stichwort: Fast and Furious oder Spider-Man):

Weder Indominus rex noch Indoraptor kamen besonders gut an, was auch daran liegt, dass sie offensichtlich menschengemacht waren. Die Jurassic Park- und Jurassic World-Filme präsentieren normalerweise mithilfe von Stahl und Draht, Bits und Bytes ehrfurchtgebietende Wesen, die kein Mensch vorher gesehen hat – die in unserer Vorstellungswelt aber real sind. Drachen kann jeder, Dinos aber sind was Besonderes. Die beiden Hybriden wirken im Vergleich wie gewöhnliche Filmmonster.

Wer einen Joker-Dinosaurier braucht, hat Jurassic Park nicht verstanden

Der Giganotosaurus ist nun glücklicherweise kein Hybrid, aber die Beschreibung seiner "Persönlichkeit" als Joker-Verschnitt macht ihn ebenso gewöhnlich. Und das nicht nur, weil heutzutage gefühlt jeder der Joker sein darf, selbst Jared Leto.

Spätestens seit Jurassic World werden einige Dinos gezielt zu (Merchandise-)Stars stilisiert, indem ihnen eine individuelle Persönlichkeit gegeben wird. Das begann mit dem Raptor Blue, der im Alleingang die besten Jurassic-Schurken ruiniert hat. Der Indoraptor als (durchaus effektiver) Slasher-Bösewicht markierte den nächsten Schritt in der Entwicklung. Jetzt kommt der Joker unter den Dinosauriern, was sich wie der koksgeschwängerte Pitch eines Produzenten aus Entourage liest. Auf die Idee, diesen Augenroll-Vorschlag mit einem höflichen Nicken zu übergehen, kam offenbar niemand.

Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter - Trailer (Deutsch) HD
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Das wiederum zeugt von einer bedenklichen Verschiebung im Grundverständnis der Reihe. Jurassic Park ist ein Blockbuster über die Hybris des Menschen, der die Natur unter Kontrolle bringen will. Mit jedem halbierten Körper, jedem abgerissenen Arm wird diese Überheblichkeit zurechtgestutzt. In den neuen Jurassic World-Filmen dagegen verhalten sich die Tiere von Film zu Film mehr wie Marionetten. Das schleift ihre Bedrohlichkeit kräftig ab, während der Mensch in seiner Selbstüberschätzung bestärkt wird (warum sonst kuschelt Chris Pratts Owen mit dem Raubtier Blue?).

Wenn also eine 13 Meter lange Urzeitbestie wie ein Batman-Bösewicht inszeniert werden muss, damit wir uns fürchten, schürt das keinen Hype. Es macht einfach traurig, wie tief die Reihe gesunken ist.

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