Sie (Julia Roberts) war Agentin beim CIA, er (Clive Owen) beim britischem MI6. Beide haben sich vom Dienst verabschiedet, um ihr Geld als Sicherheitsberater in der profitableren Privatwirtschaft zu verdienen. Im Netz zweier internationaler Konzerne entspinnt sich eine turbulente Jagd nach einer äußerst wertvollen Formel. Als Ex-Agenten können sie zwar auf eine gemeinsame Affäre zurückblicken, doch bringt sie diesmal eher die Aussicht auf ertragreiche Beute zusammen. In ihrem gefährlichen Spiel aus Lug und Trug in das auch die verfeindeten Unternehmensbosse (Tom Wilkinson, Paul Giamatti) verwickelt sind, ist nichts so, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Zum ersten Mal war die Kombination Julia Roberts – Clive Owen unter der Regie von Mike Nichols in Hautnah auf der Kinoleinwand zu sehen. Nun schickt Drehbuch-Autor und Regisseur Tony Gilroy mit Duplicity – Gemeinsame Geheimsache die beiden Stars durch eine Mischung aus Liebeskomödie und Wirtschaftkrimi. Gilroy hat sich vor allem mit seinen Drehbüchern für die Bourne-Trilogie in Hollywood einen Namen gemacht. Auch in seiner ersten Regiearbeit Michael Clayton mit George Clooney zeigte er eine Vorliebe für komplizierte Verschwörungen. Doch nimmt er es diesmal offensichtlich nicht ganz so ernst damit.
Duplicity versucht es mit Humor und orientiert sich an der “augenzwinkernden Coolness der Oceans-Serie”, wie Nino Klinger auf critic.de bemerkt. Doch ist nicht nur diesem Kritiker das ewige Hinterherjagen und die wilden Hakenschläge der Geschichte etwas zu viel, weil dahinter die der Handlung hinterherhechelnden Charaktere verblassen. Auch Sascha Koerber auf filmdienst.de lobt zwar das rasante Katz-und-Maus-Spiel, doch nur “bis zu dem Punkt, an dem die kuriosen Wendungen immer labyrinthischer werden und nur noch die aufmerksamsten Zuschauer Details zu erklären im Stande sind.” Ähnlich sieht das auch Marc di Maina auf das manifest.de , denn “das Hin und Her um ein Produkt, das keiner kennt, ermüdet auf Dauer doch etwas.” Nichtsdestotrotz wird der Film als unterhaltsamer Gute-Laune-Streifen besprochen, der mit einer großartigen Eröffnungs-Sequenz aufwartet.
Ob der Film aufgrund der Zugkraft der beiden Stars ein großer Kassenschlager wird, scheint eher fraglich. In USA war er am ersten Wochenende nicht besonders erfolgreich. Clive Owen hatte ja trotz seines Star-Status bislang nur mäßigen Erfolg an den Kinokassen und Julia Roberts war seit fünf Jahren nicht mehr in einer Hauptrolle zu sehen. Das Pretty Woman scheint so langsam aus der Mode gekommen.