Ich, Ghostbusters und der Marshmallow-Mann

20.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Mein Herz für Klassiker geht heute an Ghostbusters - Die Geisterjäger
Columbia
Mein Herz für Klassiker geht heute an Ghostbusters - Die Geisterjäger
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Kaum zu glauben, dass noch keiner sein Herz für Klassiker an Ghostbusters – Die Geisterjäger vergab. Das ist natürlich kein haltbarer Zustand, weshalb ich mir heute die Ehre dazu gebe.

Who you gonna call?! Ghostbusters. Wenn das nur wirklich ginge, ich hätte es schon längst getan. Obwohl ich persönlich noch keine Heimsuchungen hatte. Ghostbusters – Die Geisterjäger von Ivan Reitman ist wohl einer der besten 80er-Filme überhaupt und sicherlich einer der teuersten. Obwohl die Komödien-Faustregel Höheres Budget – Niedrigere Qualität oft stimmt, wurde sie bei den Ghostbusters regelrecht umgekehrt. Mit diesem hochgradig Fan-produzierenden Blockbuster stimmt einfach alles. Deswegen schenke ich Ghostbusters – Die Geisterjäger heute mein Herz für Klassiker.

Warum ich Ghostbusters mein Herz schenke
Immer, wenn ich Dan Aykroyd oder Bill Murray sehe, schleicht sich ein wohlig-warmes Gefühl in meinen Bauch. Woher das genau kommt, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich liegt es an Ghostbusters – Die Geisterjäger. Für die beiden Saturday Night Live-Kollegen war es einer der erfolgreichsten Filme ihrer Karriere und zeigt sie auf einer der ersten Höhen ihrer Karrieren. Früher war es wohl die Aussicht, selbst einmal als Geisterjäger durch die Straßen zu ziehen. Heute schenke ich Ghostbusters mein Herz, weil der Film voller skurriler Ideen steckt: das Konzept einer Geisterjäger-Agentur selbst, eine Geister-Container, Protonen-Rucksäcke und sumerische Götter aus dem Kühlschrank (ZUUUUL!), die eine Spukwelle auf New York loslassen. All diese Ideen sind wie Bonbons fürs Gehirn. Kleine, sehr originelle Leckerbissen, die den perfekten Nährboden für das Team um Dan Aykroyd, Bill Murray, Harold Ramis und Ernie Hudson bilden. Ghostbusters ist Popcornkino und schon von sich aus so lecker, dass mir auch ohne Popcorn das Wasser im Munde zusammenläuft.

Warum auch andere Ghostbusters lieben werden
Ghostbusters – Die Geisterjäger ist nicht nur ein Garten der guten Ideen, sondern auch eine Zitateschleuder sondergleichen. Ob das klassische Er schleimte mich voll oder diverse Wortgeplänkel (Hey, wo führen denn diese Stufen hin? Antwort: Sie führen nach oben.) liefern einen Sprachschatz, mit dem sich Filmfans zielsicher durch jede Situation bewegen können. Trockener Humor ist hier das Stichwort und ohne ihn wäre der Film vermutlich nicht einmal halb so interessant. Personifiziert wird dieser Humor im alles ertragenden Stoikergesicht von Bill Murray, der aber ohne seine mit ganz eigenen Charakteren versehen Kollegen auch nicht bestehen könnte. Auch Rick Moranis und Sigourney Weaver haben als unfreiwillige Höllenhunde ihre ganz eigene Komik, selbst wenn es von letzterer so gar nicht zu erwarten war.

Warum Ghostbusters einzigartig ist
Das Argument, dass ein Film sowohl Erwachsene als auch Kinder anspricht, hören wir öfter. Aber Ghostbusters scheint die goldene Mitte getroffen zu haben. Tatsächlich lässt sich nicht so leicht sagen, für welches Publikum der Film genau gemacht wurde. Sicher sind ein paar Szenen und Zitate nicht unbedingt für die Kleinen (Alles war okay mit unseren Systemen, solange bis das Energienetz ausgeschaltet wurde… von diesem Schwanzlosen da!), aber trotzdem bleibt alles in einem harmlosen Bereich. Für die Erwachsenen ist es voll ok, sich einer Geschichte um cartoonartige Geister hinzugeben, weil diese von abgebrühten Großstädtern gejagt werden, die sich zynische Sprüche um die Ohren hauen. Dass Kinder sich von den Ghostbusters angesprochen fühlen, braucht nicht erklärt zu werden. Wer würde sich nicht gern einen Protonenrucksack umschnallen? Die Fantasy- und Comedyelemente greifen perfekt ineinander über und verweben sich zu einem organisch ausgebildeten Entertainmentmeisterwerk für alle Generationen. Genauso gut verwachsen ist das Gleichgewicht zwischen Special Effects und Comedy. Obwohl die Effekte für die damalige Zeit oberstes Niveau sind, stehlen sie den Dialogen nicht die Schau.

Warum Ghostbusters die Jahrzehnte überdauert
Dan Aykroyd hätte am Liebsten, dass sich Bill Murray nicht so ziert und bei einem Fortsetzung der Reihe mitmacht. Doch sein Kollege und Freund ist weise, denn er weiß ganz genau, dass das niemals funktionieren würde. Ghostbusters war ein enormer Hit, als er im Jahr 1984 auf das Publikum losgelassen wurde. Natürlich wollten Columbia Pictures das wiederholen. Mit Ghostbusters 2 versahen sie sich dann dermaßen, dass bisher kein Sequel folgte. Im ersten Teil passte einfach alles: Look, Soundtrack/legendäres Titellied (von Ray Parker Jr.), Spezialeffekte und komödiantisch aufeinander abgestimmte Akteure. Dazu eine originelle Prämisse, die alte Mystik auf unterhaltende Weise mit der trockenen Lebensansicht von Großstädtern verbindet und eine fast einmalig gut funktionierende Kombination von großen Special Effects mit lockerer Comedy. Ghostbusters lieferte uns einen neuen Blick auf Geistergeschichten und dürfte seinen Teil zu weiteren ungewöhnlichen Genre-Mash-Ups in Buch, Comic oder Film beigetragen haben. Gleichzeitig war mit dem ersten Teil aber ein solcher Schlag abliefert, dass nun eigentlich nichts mehr gesagt werden muss. Das wäre schade, wenn es nicht absolut ausreichen würde, die DVD des ersten Ghostbusters-Films immer mal wieder in den DVD-Player zu schmeißen.

Wie gefällt euch Ghostbusters – Die Geisterjäger? Oder habt ihr ihn etwa noch nicht gesehen?

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