Ich, die Unbestechlichen und Jim Malone

02.10.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Die Unbestechlichen
Paramount
Die Unbestechlichen
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Es war an einem verregneten Herbsttag, als mir Die Unbestechlichen in die Hände fiel und ich nach nur kurzer Zeit mein Herz an Brian De Palmas modernen Klassiker verlor.

Es sind diese Wochenenden, an denen es draußen in Strömen regnet, der Herbst sein Können unter Beweis stellt und jeder Zentimeter Bewegung zuviel ist. Als ich mich an jenem Tag bis zu meinem DVD- Regal aufraffen konnte, fiel mir die DVD von Die Unbestechlichen in die Hände, die ich vor Wochen günstig ergattern konnte, doch bis dahin noch kein Muße gefunden hatte, sie in den DVD Player zu legen. Zeit einen Klassiker nachzuholen, dachte ich mir und verschenkte mein Herz nach 119 Minuten an den Kriminalfilm von Brian De Palma, der schon mit Scarface ein Teil meines Herzens erobern konnte.

Wir befinden uns in Chicago in den 30er Jahren. In Zeiten der Prohibition ist die komplette Stadt trocken gelegt, doch der einflussreiche Gangsterboss Al Capone (Robert De Niro) weiß dies zu verhindern und verdient sich eine goldene Nase mit dem Verkauf von illegalem Alkohol. Capone braucht sich dabei eigentlich keine Gedanken darüber zu machen, bei seinen Machenschaften erwischt zu werden, denn er verteidigt sein Imperium nicht nur mit Angst und Schrecken, sondern zahlt eine große Summe an Bestechungsgelder, um in Ruhe operieren zu können. Bis Eliot Ness (Kevin Costner) auf der Bildfläche erscheint, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Al Capone mit allen (legalen) Mitteln hinter Gittern zu bringen. Er stellt ein Team von Unbestechlichen zusammen, die mutig genug sind, sich dem stadtbekannten Gangsterboss entgegenzustellen und ihn ein für alle mal hinter Gitter zu bringen.

Warum ich Die Unbestechlichen mein Herz schenke
Regisseur Brian De Palma nutzt bei seinem Kriminalfilm rund um die Ergreifung von Al Capone altbekannte Stilmittel mit einem gewissen Gespür für Dramatik und Spannung. Wenn die Kamera in der Ego-Perspektive Sean Connery verfolgt, dann ist das nichts revolutionäres Neues, doch trotzdem liegt die Spannung förmlich in der Luft, was auch der hervorragenden Musikuntermalung zu verdanken ist. Es ist außerdem eine wahre Freude, Kevin Costner in der Rolle des Eliot Ness zu beobachten, der überfordert gegen etwas ankämpft, dass das ganze Volk haben will: den Alkohol. Als seine erste Razzia misslingt und der den Rat des alten Haudegen Sean Connery sucht, nimmt der Film gehörig an Fahrt auf. Das so ungleiche Team aus einem guten Schützen, einem Bürohengst, einem alten, aber erfahrenen Polizisten und Eliot Ness, dem neuen Cop in der Stadt, traute ich zu Beginn nicht zu, dass sie dem einflussreichen und hochrangigen Gangsterboss Al Capone die Handschellen anlegen können, doch als Sean Connery als Teufelskerl Malone die Führung übernimmt, wickelt er nicht nur in Handumdrehen den Zuschauer um den Finger, sondern seine skrupellose Art färbt auch auf die Gruppe ab. Als Zuschauer war ich hin und her gerissen, da ich seine brutalen Mittel auf der einen Seite ablehnte und übertrieben fand, doch den Erfolg eben derer nicht leugnen konnte. Dies geht auch dem gesetzestreuen Ness so, anfänglich noch zweifelnd an den Methoden von Malone, setzt er eben diese im Laufe des Films immer häufiger ein, denn er merkt recht schnell, dass gegen Gewalt nur absolute Härte hilft. Du kannst als guter Mensch nicht gegen das Böse ankämpfen, du musst manchmal Böses tun, um Böses zu besiegen, doch verliere dich nicht darin. Connery liefert hier eine der besten Nebenrollen seiner Karriere ab, die auch mit seinem ersten und einzigen Oscar geehrt wurde. Er als Malone, immer mit einem kessen Spruch auf den Lippen und bereit, alles für die Ergreifung Al Capones zu tun, kann mich noch jedes mal mitreißen.

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