Herr der Ringe-Bösewicht Sauron ist missverstanden – und sein Ringe der Macht-Darsteller erklärt, warum

21.10.2022 - 15:15 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht bietet 2 Sauron-VersionenAmazon
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Sauron hat uns in der 1. Staffel von Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht alle angelogen. Dennoch spricht der Darsteller des Bösewichts über zwei Auslegungsarten seiner Figur.

Achtung, es folgen Spoiler zum Finale von Die Ringe der Macht: Amazons Herr der Ringe-Serie enthüllte bei Prime Video * in der 8. Folge der 1. Staffel Saurons wahre Identität: Getarnt als Halbrand war ihr Feind die ganze Zeit an Galadriels Seite. War er also ein Meister-Manipulator von Anfang an? Nicht zwangsläufig. Der Darsteller des Dunklen Lords, Charlie Vickers, verriet nun dass es 2 unterschiedliche Lesarten für Saurons Geschichte gibt.

1.) Die Ringe der Macht erklärt Sauron zum Meister der Manipulation

Die erste Art, Saurons Auftreten in Amazons Herr der Ringe-Serie zu verstehen, ist zugleich die einfachere, wie Sauron-Schauspieler Charlie Vickers gegenüber der New York Times  erklärt:

Wenn wir Saurons Reue als Schauspielkunst sehen, wird [seine Geschichte in der Serie] mehr zu einer Täuschung. Die Irreführung macht Galadriel zu seinem Werkzeug, um dorthin zu gelangen, wo er sein will. [...] Sie kennt die richtigen Leute. Sie bringt ihn an die richtigen Orte.
Die Ringe der Macht: Sauron ist böse

Nach dieser Deutung sind all die kleinen Hinweise, dass Halbrand Sauron ist nur Brotkrumen seiner Bosheit: Er hat seine Rückkehr nach Mittelerde von Anfang an geplant und alles so in die Wege geleitet, dass der "König der Südlande" mit Númenor-Freunden und ringschmiedenden Elben-Verbündeten aus Staffel 1 hervorgeht. Doch es existiert noch eine zweite Interpretation, um Saurons Handeln zu verstehen.

2.) Herr der Ringe-Bösewicht Sauron als reumütiger, rückfälliger Macht-Junkie

In einer komplexeren Auslegung seiner Motive, ist Saurons Versuch, dem Erbe seines gefallenen bösen Lehrmeisters Morgoth zu entkommen, keine reine Lüge, um Galadriels Mitleid zu wecken.

Die Ringe der Macht-Showrunner John D. Payne und Patrick McKay sprachen  darüber, dass sie Sauron als "Macht-Süchtigen" sahen, für den die Kontrolle über Mittelerde wie eine Droge war, von der er möglicherweise loszukommen versucht. In diesem Fall wird Galadriel, laut Charlie Vickers, zu Saurons Fallstrick:

Der Herr der Ringe: Halbrand als reumütiger Sauron?
Wenn wir Sauron als ehrlich reumütig lesen, der seinem dunklen Pfad entkommen will und bescheiden leben will, zieht Galadriel ihn unabsichtlich zurück zur Macht. In der Schmiede [auf Númenor] sagt sie zu ihm: "Hier gibt es keinen Frieden" und diese Szene festigt den Gedanken in ihm, dass es für ihn als normale Person wirklich keinen Frieden geben kann. Sein Frieden ist Macht.

Außerdem sieht Sauron sich selbst nicht als Bösewicht. Schließlich will er Ordnung nach Mittelerde bringen. Auch wenn er zwischen "Heilung" und "Kontrolle" nicht unterscheidet, solange er seine Vorstellungen durchsetzen kann und am Ende regiert.

Die große Herr der Ringe-Frage: Welche Sauron-Lesart ist die richtige?

Tatsächlich macht Herr der Ringe-Autor J.R.R. Tolkiens nie eindeutig klar, ob Saurons Motiven zwischenzeitlich "gut" waren. Im Kapitel Die Ringe der Macht in Das Silmarillion * hält der Fantasy-Schriftsteller Saurons Besserung bewusst ambivalent:

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Wie alle Maiar der dunklen Seite (z.B. auch die Balrogs), war Sauron ganz am Anfang gut und wurde von Melkor (aka Morgoth) zum Bösen verführt. Er wurde dessen treuster Diener, gab sich nach dem Fall seines Meisters aber dem Guten unterwürfig: "Manche glauben, dass das Abschwören vom Bösen nicht als Täuschung erfolgte, sondern dass Sauron wirklich bereute, wenn auch nur aus Angst [...]."

Um seine guten Absichten wahrhaft zu beweisen, hätte Sauron in Valinor vor die Valar treten müssen und wäre als Strafe wahrscheinlich erniedrig und seiner Macht beraubt worden. Also versteckte er sich stattdessen in Mittelerde und "wendete sich wieder dem Bösen zu". Doch weil Tolkien kein eindeutiges Urteil zur Glaubwürdigkeit dieser Überlieferung fällt, müssen wir auf Staffel 2 warten, um in Amazons Verfilmung mehr zur Hintergrundgeschichte von Sauron als komplexem Bösewicht zu erfahren.

Die Ringe der Macht: Podcast zum Herr der Ringe-Serienfinale mit Staffel 2-Ausblick

Im großen Finale der 7. und 8. Folge löst Amazons Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht die größten Rätsel der 1. Staffel auf. Wir diskutieren die Enthüllungen und werfen einen Blick voraus, welche Versprechen die Serie bereits für die 2. Staffel gibt.

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Ob versteckte Herr der Ringe-Anspielungen oder versprochene neue Figuren, die zu Galadriel und Sauron stoßen: Wir nehmen das Staffel-Ende ganz genau unter die Lupe und sprechen über die schönsten und schlimmsten Momente gleichermaßen.

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Wie habt ihr Sauron als Herr der Ringe-Bösewicht nach dem Staffelfinale von Die Ringe der Macht gelesen?

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