Herr der Ringe als Vorbild: Was Avengers 4 von dem Fantasy-Epos gelernt hat

21.05.2019 - 15:30 Uhr
Avengers: Endgame und Der Herr der Ringe
Walt Disney / Warner Bros.
Avengers: Endgame und Der Herr der Ringe
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Avengers 4 und Der Herr der Ringe fahren beide große Leinwandschlachten auf. Die Filme teilen sich aber mehr als das, die Macher bedienten sich sogar bewusst an Minas Tirith und Helms Klamm.

Man kann den Finalkampf von Avengers 4: Endgame mögen oder auch nicht (so etwa wie Kollegin Jenny). Großes Spektakel gibt es aber definitiv zu sehen: Im Schlussakt der dreistündigen Superheldenballade kommt es zur letzten Konfrontation zwischen den Avengers und Thanos.

Dabei bleibt es nicht, die Regisseure Joe und Anthony Russo werfen so ziemlich alles in die Runde, was das MCU hergibt. So kommt es zur wohl gewaltigsten Leinwandschlacht, die wir bislang im Genre der Comicverfilmungen zu sehen bekamen. Hinter diesem sichtbaren Gigantismus steckt ein wahrer Veteran: Die für Visuelle Effekte (VFX) zuständige Firma Weta Digital, die auch für die beeindruckenden Gefechte in den Herr der Ringe-Filmen verantwortlich zeichnete.

Avengers 4 und Herr der Ringe teilen sich die gleichen Effekte-Künstler

Der bei Endgame für Weta zuständige VFX-Supervisor Matt Aiken war ebenfalls schon bei Peter Jacksons Tolkien-Epos an Bord. Der Mann ist also ein echter Schlachten-Experte und diese Erfahrung brachte er auch beim neuen MCU-Film mit ein. Wie Matt Aiken im Gespräch mit CinemaBlend  verrät, haben Avengers 4 und Der Herr der Ringe sogar einige Gemeinsamkeiten.

Ein Teil von uns, mich eingeschlossen, haben bereits bei Der Herr der Ringe bei Weta Digital gearbeitet. An den gigantischen Schlacht-Sequenzen, überwiegend bei denen aus dem Computer.
Es war interessant, wir fühlten uns nach Helms Klamm und zu den Pelennor-Feldern zurückversetzt. […] Und wir nutzten zum Teil die gleichen Techniken wie auch die Software aus Der Herr der Ringe.
Die Schlacht der Pelennor-Felder in Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

So erklärt Aiken, dass man nach wie vor auf das Programm MASSIVE setzt. Bereits in den Mittelerde-Filmen kam dieses zum Einsatz, Fans dürften es aus dem Bonusmaterial der Extended Edition-DVDs kennen, wo MASSIVE umfangreich vorgestellt wird.

Die von Weta eigens entwickelte Software simuliert große Massen, wodurch nicht mehr jedes Modell eines Soldaten von Hand gefertigt werden muss. Bei Endgame kam das Tool erneut zum Einsatz, auch wenn es sich laut Aiken um eine deutlich weiter entwickelte Version handelt.

Was Endgame von den Mittelerde-Schlachten übernimmt

Doch allein durch bloße Masse kann eine Schlacht nicht brillieren. Der VFX-Supervisor legt besonders viel Wert auf Vielfalt. "Wir wollen immer erreichen, dass nicht einfach nur jeder gegen jeden kämpft", verrät Aiken.

In Endgame haben wir wieder verschiedene Typen in beiden Armeen, sowohl in den Reihen von Thanos als auch bei den Helden. Wir haben Wakandaner, Asgardianer, Ravagers und Magier auf der Seite der Guten und bei Thanos Chitauri, Outriders, Sakaarans und die Black Order.
Gigantische Action in Avengers: Endgame

Jede dieser Parteien verfolgt einen eigenen Kampfstil und den wollte man bei Weta erhalten, wie Aiken erzählt. "Das kann ein Kampf zwischen Outridern und Zauberern sein oder wir haben einige Wakandaner, die sich mit einer Menge Chitauri anlegen."

Auch das Finale von Infinity War, wo Wakanda von Thanos und seinen Chitauri attackiert wurde, entstand bei der neuseeländischen CGI-Schmiede. Ob die bombastischen letzten Minuten aus Endgame mit den Herr der Ringe-Filmen mithalten können, bleibt wohl jedem selbst überlassen.

Avengers 4 ist seit dem 24.04.2019 in den deutschen Kinos zu sehen.

Sind euch die Gemeinsamkeiten aufgefallen?

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