In Godzilla vs. Kong sind Menschen endlich egal: Action-Kracher streicht die größten Fehler der Vorgänger

02.07.2021 - 11:10 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Godzilla vs KongWarner Bros.
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Godzilla vs. Kong startet endlich im Kino. Seine furiosen Action-Kloppereien vermeiden dabei gekonnt die Makel der MonsterVerse-Vorgänger.

Die Wiedereröffnung der Kinos sollte nicht leise vonstatten gehen – sondern mit krachenden Fanfaren das Wunderwerk des Films feiern. Da kommt Godzilla vs. Kong genau richtig: Der bombastische Kracher zelebriert Action, die so größenwahnsinnig, hemmungslos und brillant umgesetzt ist, dass sie allen weiteren Filmen den Weg ebnet. Und dabei die bisher größten Enttäuschungen für MonsterVerse-Fans umschifft.

Godzilla vs. Kong bietet endlich die Action, die das Monsterverse haben sollte

Godzilla vs. Kong ist für das MonsterVerse, was The Avengers für das MCU ist: Endlich treffen die großen Monster-Helden in furioser Action aufeinander. Ihr Geschichte wurde in mittlerweile vier Blockbustern erzählt:

Dazu werden der Riesenaffe und der Echsenkönig zu erbitterten Feinden: Da Godzilla aus unerfindlichen Gründen Menschen attackiert, versucht die zwielichtige Apex-Organisation Kong als den Retter der Menschheit vor den Karren zu spannen.

Das sagt unser Kollege Yves zu Godzilla vs. Kong :

Godzilla Vs Kong: Groß, Dumm und Spaßig! | Review
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Aber Godzilla vs. Kong ist nicht nur inhaltlich der Höhepunkt des MonsterVerse, sondern löst endlich ein, was die Reihe seit Jahren verspricht: Herrliche, krachende Action ohne Entschuldigungen - und menschliche Ablenkung.

Godzilla vs. Kong nervt nicht mit zu viel menschlichem Drama

Denn während in der Vergangenheit etwa Godzilla 2: King of the Monsters schon viel mehr Monster-Action bereitstellte als seine Vorgänger, langweilte er doch viele Fans mit der menschlichen Handlung. Der Film quoll vor Nebenfiguren über und der zentrale Konflikt der Hauptfiguren schien schwer nachvollziehbar und irgendwie weit hergeholt. Kurzum: Er lenkte unangenehm von den gigantischen Prügeleien ab.

Godzilla vs. Kong hat dazugelernt. Zwar wirkt die ganze Geschichte um Dr. Andrews (Rebecca Hall), ihren Kollegen Dr. Lind (Alexander Skarsgård), die mutige Madison (Millie Bobby Brown) und den Verschwörungstheoretiker Bernie (Brian Tyree Henry) immer noch etwas vollgepropft. Aber nun scheint uns die Reise der Menschen eher zur Action hinzuführen, als sie durch erzwungenes Drama ersetzen zu wollen. Und bei all den Hochhäusern, Straßen oder Flugzeugträgern, die zerstört werden, sind Menschen im Film vor allem eines: Kollateralschaden.

Menschen im MonsterVerse: Vera Farmiga und Millie Bobby Brown

Der Action wird dadurch mehr Platz gelassen, der ganze Blockbuster wirkt als zweistündige Haudrauf-Action einfach schlüssiger. Schließlich heißt er Godzilla vs. Kong, nicht Godzilla vs. Kong vs. den menschlichen Makel.

Godzilla vs. Kong versteckt seine Action nicht länger

Neben der Fußfessel der Conditio Humana hat Godzilla vs. Kong aber noch einige andere Fallstricke der Vorgänger hinter sich gelassen. Gerade in Godzilla (2014) mussten wir etwa endlos auf die namensgebende Echse warten. Selbst, als sie sich dann auf die Leinwand traute, war sie häufig von Rauchschwaden, Häuserblocks oder ähnlichem Gedöns verdeckt.

Das mag auf Budget-Begrenzungen zurückzuführen sein, die Godzilla vs. Kong schlicht nicht mehr fürchten muss: Mit geschätzten 200 Millionen Budget treten die Monster hier gegeneinander an. In neongetunkten Städten sandstrahlen sie ganze Häuserblocks miteinander, bewerfen sich mit Kampfjets oder zerstäuben das Finanzviertel einer Metropole per atomarem Todesstrahl.

Godzillas Atom-Strahl

Die CGI-Viecher haben dabei einen richtigen Wumms drauf, ihre Fäuste, Krallen oder stampfigen Beine wirken wie tonnenschwere Geschosse, die ins Gesicht des Gegenüber prallen oder sich an zerberstenden Wolkenkratzern festzuhalten suchen. Und der Film zelebriert genau diese Schwerlast-Boxkämpfe in erfreulich unterschiedlichen Schattierungen.

Die Welt als Boxring: Godzilla vs. Kong bietet seinen Helden viele Schauplätze

Endlich bieten sich beim Monsterkampf nämlich viele Schauplätze, an denen die beiden Helden ihren Groll austragen können. Ob beim Schlachtschiff-Hopping auf hoher See, unter der Erde oder in der archetypischen nächtlichen Großstadt: Godzilla vs. Kong suggeriert uns eine globale Schlacht, bei der immer neue Eigenheiten der Umgebung geschickt genutzt werden, um die Action anzufachen.

Und die ist als Giganten-Wrestling ohne zu viele menschliche Heulsusen und Sichtblockaden einfach ein reiner Genuss. So wie Godzilla vs. Kong ist, funktioniert er perfekt. Und zwar vor allem zur Wiederbelebung des Kinos.

Godzilla vs. Kong ist der perfekte Film fürs Kino

Kong belebt mit Gebrüll das Kino wieder

Denn allen, die die Öffnung der Kinos richtig feiern wollen, sei angeraten, dessen Möglichkeiten dabei voll auszureizen. Godzilla vs. Kong liefert genau das: Die Bilder sind brachial, schnell und wunderschön, die Action so gewaltig, dass selbst 20 Meter hohe Leinwände kaum ausreichen. Der Sound des Monstergebrülls drückt den Zuschauer in den Kinosessel. Und endlich nerven keine Windows-Mitteilungen mehr das Filmvergnügen.

Der MonsterVerse-Blockbuster zeigt damit auf, was das Kino leisten kann. Jeder Filmliebhaber sollte ihm dabei viel Erfolg wünschen –und hoffen, dass die Kinos offen bleiben.

Schaut ihr euch Godzilla vs. Kong im Kino an?

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