Ghost in the Shell - Die größten Unterschiede zwischen Anime und Remake

13.10.2019 - 11:40 Uhr
Ghost in the Shell: Anime vs. Remake mit Scarlett Johanssonrapid eye movies/Paramount
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Das Remake von Ghost in the Shell hat einige gravierende Unterschiede gegenüber dem Anime. Hier haben wir die wichtigsten Änderungen aufgelistet.

Der Anime Ghost in the Shell von 1995 ist einer der einflussreichsten Science-Fiction-Filme überhaupt. Basierend auf dem gleichnamigen Manga folgt dieser dem weiblichen Cyborg Motoko Kusanagi (auch Major genannt) auf der Jagd nach dem Puppet Master, einem mächtigen und mysteriösen Hacker. Die Geschichte beschäftigt sich tiefsinnig mit philosophischen Themen rund um Körper und Seele und gilt auch deshalb als Anime-Meisterwerk.

Am heutigen Sonntag, dem 13. Oktober 2019 um 20:15 Uhr, läuft allerdings nicht der Anime, sondern das Ghost in the Shell-Remake von 2017 mit Scarlett Johansson auf ProSieben. Rein visuell orientiert sich Regisseur Rupert Sanders stark an der filmischen Vorlage. So sind manche Einstellungen und Szenen in Anime und Remake beinahe identisch. Dennoch gibt es einige gravierende Unterschiede, die der Neuauflage einen etwas anderen Charakter verleihen.

Achtung, es folgen Spoiler zu beiden Ghost in the Shell-Filmen.

Majors Herkunft ist im Ghost in the Shell Remake anders als im Anime

Einige der größten Änderungen des Ghost in the Shell-Remakes betreffen die Hauptfigur. Dort glaubt Major zunächst, das ihr echter Name Mira Killian ist und sie die einzige Überlebende eines Bootsunglücks ist. Später findet sie heraus, dass ihr Gehirn (also der einzige menschliche Teil in ihrem ansonsten künstlichen Körper) von einer Rebellin stammt, die sich gegen die Regierung wendete.

Scarlett Johannson in Ghost in the Shell (2017)

Ihr echter Name ist wie im Original Motoko Kusanagi. Ihr Körper wurde nicht durch einen Unfall vernichtet, sondern durch grausame Experimente des Unternehmens, in dessen Auftrag sie nun arbeitet. Im Anime wird die Herkunft der Hauptfigur nicht so eindeutig dargestellt. Allerdings fragt sich Mokoto hin und wieder, ob sie tatsächlich einen menschlichen Geist habe oder sie einfach nur eine künstliche Intelligenz, deren Erinnerung ebenso artifiziell sind wie ihr Körper.

Dr. Ouelet wurde für den Realfilm erfunden

Die Figur der Dr. Ouelet (Juliette Binoche) existiert im Anime nicht. Im Realfilm stellt sie jedoch eine wichtige menschliche Bezugsperson für Major dar. Denn Ouelet ist nicht nur die leitende Wissenschaftlerin in dem Projekt, das die Cyborg-Heldin erschaffen hat. Selbst danach sorgte sich die Robotik-Expertin wie ein Mutter um ihre Schöpfung.

Juliette Binoche in Ghost in the Shell (2017)

Übrigens lernt Kusanagi im Laufe des Remakes noch eine weitere Frau kennen, bei der es sich wohl um ihre leibliche Mutter handelt. Das deutet Rupert Sanders' Ghost in the Shell zumindest sehr deutlich an. Auch dieser Punkt zeigt, dass sich das Remake mehr mit der Herkunft von Major beschäftigt als die Vorlage.

Der Ghost in the Shell-Realfilm zeigt den Verlust von Batous Augen

Auch die Figur des Batou (Pilou Asbæk) unterliegt zumindest einer entscheidenden Änderung. Im Remake wirkt Majors Kollege deutlich menschlicher. Im Anime hat Batou monströse Körpermaße und trägt über den gesamten Film kybernetische Augenprothesen, deren Herkunft nie geklärt wird.

Pilou Asbæk in Ghost in the Shell (2017)

Im Ghost in the Shell-Realfilm zeigt sich Batou zunächst mit völlig intakten Augen. Bei einer Explosion rettet ihm Major das Leben, doch seine Sehorgane sind daraufhin so beschädigt, dass er sie durch eine künstliche Variante ersetzen muss. In Neo Tokyo sind solche Eingriffe in den menschlichen Körper bereits Routine geworden.

Ghost in the Shell: Kuze statt Puppet Master

Im Ghost in the Shell-Anime stammt die Bedrohung vom Puppet Master, einer künstlichen Intelligenz ohne festen Körper. Er stellt ein gescheitertes Experiment der Regierung dar, mithilfe eines Computerprogramms die Weltpolitik zu manipulieren. Doch das sogenannte Projekt 2501 hat ein eigenes Bewusstsein entwickelt und verfolgt als Puppet Master seine eigenen Ziele. Auch wenn er dafür hin und wieder in fremde Körper schlüpft, bleibt er im Grunde eine Software ohne Hülle.

Michael Pitt in Ghost in the Shell (2017)

Im Remake ist der Schurke menschlich. Sein Name ist Kuze (Michael Pitt) und er ist quasi mit Major verwandt. Denn wie die Heldin des Films entstammt er demselben Experiment, in dem die Hanka Corporation einen menschlichen Geist in einen künstlichen Körper einsetzte, um ihn als Waffe zu verwenden. Kuze war der 98. Versuch und galt als gescheitert, Major ist die 99.

All diese Änderungen tragen dazu bei, dass sich das Remake trotz oberflächlichen Gemeinsamkeiten auf einer tieferen Ebene deutlich vom Anime-Klassiker unterscheidet. Der Realfilm beschäftigt sich konkreter mit Major als Figur und weniger mit abstrakten, philosophischen Themen.

Anime oder Remake, welchen Ghost in the Shell bevorzugt ihr?

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