Wollt ihr Menschen kennenlernen, dann fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Da erlebt ihr schließlich alles, was vorstellbar ist. Zugegeben, viele meiden genau diese Erlebnisse, Michel Gondry aber macht einen Bus zum Hauptschauplatz seines neuen Films The We and the I und erzählt darin die Geschichte von mehreren Bronx-Teenies, die tagtäglich mit dem Bus nach Hause fahren.
Der Trailer zu The We and the I deutet an, dass es im Bus nicht nur heiter zugeht. Nicht alle Schulkameraden sind so begeistert voneinander, dass sie knutschend ihre gegenseitige Zuneigung bekunden. Es gibt natürlich auch so einige schwelende oder offen ausgetragene Konflikte zwischen den Bronx-Kids – auch am letzten Schultag. Im Trailer werden außerdem andere Fahrgäste belästigt und Omas beleidigt, wie der Zuschauer es ja selbst aus den öffentlichen Transportmitteln kennt. Aber wir bekommen auch einen Vorgschmack darauf, dass sich die Schüler auch ernsthaft mit ihrem Verhalten auseinandersetzen. Wir lernen etwas über ihre Liebe, ihre Konflikte, ihre Hoffnung und ihre Verzweiflung.
Michel Gondry inszenziert sein neuestes Werk mit weniger bekannten Schauspielern wie Joe Mele und den Newcomern Meghan Murphy und Alex Barrios. Letztes Jahr hieß es noch auf Indiewire, dass der Regisseur nicht nur einen Film über Teenager im Bus machen will und über die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Gruppe und dem Individuum. Michel Gondry versprach, dass die Charaktere in dem Film versehentlich in die Zukunft reisen, da sie eine geheimnisvolle Maschine entdecken, die Menschen jung bleiben lässt. Der Trailer lässt bisher nicht auf eine solche Handlung schließen und wir dürfen gespannt sein, ob die Drehbuchautoren Jeffrey Grimshaw und Paul Proch, die den Regisseur bei der Erarbeitung des Skripts unterstützten, dieses Sci-Fi-Element fallen gelassen haben. Diesen Monat feiert The We and the I Premiere auf dem Festival Cannes. Wann der Film in den Kinos zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.
Nicht jedem sagt der Name Michel Gondry auf Anhieb etwas, doch der französische Regisseur und Drehbuchautor hat sich mit Filmen wie Science of Sleep – Anleitung zum Träumen, Vergiss mein nicht! und Abgedreht bereits einen Namen gemacht. Für Vergiss mein nicht! wurde Michel Gondry 2005 (gemeinsam mit Charlie Kaufman und Pierre Bismuth) mit einem Oscar für das beste Drehbuch belohnt. Sein letzter Film, die Comicverfilmung The Green Hornet, die mit großem Budget und Stars wie Christoph Waltz und Seth Rogen aufwarten konnte, fiel bei vielen Kritikern jedoch durch. Zur Zeit dreht Gondry Der Schaum der Tage mit Audrey Tautou und Omar Sy. In der Literaturverfilmung geht es um eine Frau, die an einer seltsamen Krankheit leidet, denn in ihrer Lunge wächst eine Blume heran.
Wie gefällt euch die Busfahrt mit den Bronx-Teenies?