Ethan Hawke sollte erst Doctor Strange werden: Jetzt spielt er einen der ungewöhnlichsten Marvel-Bösewichte

29.03.2022 - 11:05 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
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Ethan Hawke war vor acht Jahren einer der Schauspieler, die für Doctor Stange im Gespräch waren. Jetzt mischt er als großer Bösewicht in Moon Knight das Marvel Cinematic Universe auf.

Nach über einer Dekade scheint fast jeder Schauspielstar seinen Platz in dem im Marvel Cinematic Universe gefunden zu haben. Angefangen bei Angelina Jolie über Christian Bale bis Tony Leung Chiu Wai: Im Marvel-Universum begegnen sich inzwischen einige große Namen, die vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wären. Eine der spannendsten Casting-Entscheidungen versteckt sich in Moon Knight.

Die neue MCU-Serie auf Disney+ stellt uns eine völlig neue Heldenfigur vor, die von Oscar Isaac verkörpert wird. Noch aufregender ist die Besetzung von Ethan Hawke als Bösewicht. Hawke gehört zu den vielseitigsten Schauspielenden unserer Zeit. Bekannt ist er für Filme wie Training Day und Gattaca und seine Zusammenarbeiten mit Richard Linklater. Nun mischt er erstmals in einer Marvel-Blockbuster-Serie mit.

Ethan Hawke kommt ins MCU: Im Interview spricht er über Doctor Strange und Moon Knight

Genau genommen handelt es sich nicht um Hawkes erste Berührung mit dem MCU. Schon 2014 war er zusammen mit Joaquin Phoenix und Keanu Reeves für die Rolle von Doctor Strange im Gespräch. Anlässlich des Starts von Moon Knight habe ich mich mit Hawke via Zoom zum Interview zusammengesetzt, um über dieses Beinahe-Casting und seine Marvel-Zukunft als Antagonist Arthur Harrow in Moon Knight zu sprechen.

Hier könnt ihr den Trailer zu Moon Knight schauen:

Moon Knight - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Harrow tritt in Moon Knight als manipulative Kraft in Erscheinung. Auf den ersten Blick wirkt er besonnen, geradezu unscheinbar und harmlos. Schnell ist jedoch klar, dass er eine Figur ist, die große Macht auf die Menschen in seinem Umfeld ausübt und sie nach seinem Willen lenken kann. Für einen Protagonisten, der selbst Probleme hat, die Wirklichkeit richtig einzuordnen, ist er ein mehr als spannender Gegenspieler.

Moviepilot: Du warst für die Hauptrolle in Doctor Strange im Gespräch. Warum hat das damals nicht geklappt?

Ethan Hawke: Ich wurde für die Rolle in Erwägung gezogen. Es gab aber noch viele andere Kandidaten und sie haben sich für den Englänger [Benedict Cumberbatch] entschieden. Denn das ist, was wir hier am liebsten tun: Engländer:innen verehren. [lacht] Aber Spaß beiseite: Ich war damals wirklich interessiert, Doctor Strange zu spielen. Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich getan hätte. Scott Derrickson, mit dem ich zuvor Sinister gedreht habe, übernahm die Regie und deswegen dachte ich, dass sie mir die Rolle anbieten würden. Schlussendlich ist das aber nicht passiert.

Was hat sich seitdem verändert? Wie hat du dieses Mal den Einstieg ins MCU geschafft?

Ich mochte Doctor Strange aus dem gleichen Grund, aus dem mir Moon Knight so gut gefällt: Mit beiden Figur geht nicht so ein großer Druck einher. Moon Knight ist sogar noch unbekannter als Doctor Strange damals. Als Comic-Fan mochte ich die Idee, dass wir unser eigenes Ding durchziehen können und uns nicht nur auf die Avengers beziehen müssen. Irgendwann muss das MCU expandieren und neue Figuren vorstellen. Bei Moon Knight hatte ich das Gefühl, dass es ein richtig origineller Stoff ist. Hier hatten wir die besondere Möglichkeit, in der Küche von Marvel etwas Frisches zu kochen.

Ethawn Hawke als Arthur Harrow in Moon Knight

Du hast dich in Vorbereitung auf die Rolle von berühmten Persönlichkeiten inspirieren lassen, von David Koresh über den Dalai Lama bis hin zu Leo Tolstoi und Steve Jobs. Wie kam es zu dieser Auswahl? Das sind ja sehr unterschiedliche Typen.

Ja, sie sind wirklich sehr unterschiedlich. Bei den meisten Filmen ist es so, dass der Held zurechnungsfähig ist und der Bösewicht als Gegenteil dazu auftritt. So funktionieren viele dieser Geschichten. In unserer Geschichte ist es aber so, dass wir eine Hauptfigur haben, die nicht dem Ideal des zurechnungsfähigen Helden entspricht, und das war eine besondere Herausforderung für mich. Denn jeder Bösewicht wird im Verhältnis zum Helden aufgebaut. Also musste ich mir eine Figur ausdenken, die kein klassischer Bösewicht ist, sondern jemand, der sehr zurechnungsfähig und ausgeglichen wirkt.

Und was hast du dir dann David Koresh und Co. abgeschaut?

Ich habe diese Leute gewählt, weil es Menschen sind, die ein überaus großes Selbstbewusstsein hatten. Ich wollte eine Figur schaffen, die genau diese Art von Selbstbewusstsein transportiert – die Sicherheit, dass sie recht haben. 'Ich kann für dich entscheiden, was für dein Leben richtig ist, weil ich viel mehr weiß als du.' Diesen Gedanken fand ich extrem unheimlich. Wenn mir jemand sagt, er weiß, was für mich besser ist als ich selbst, werde ich erstmals misstrauisch.

Die Serie porträtiert Arthur Harrow als ambivalente Figur. Wie stehst du selbst zu den Handlungen von Arthur Harrow?

Ich glaube, er ist fehlgeleitet. Jeder der entscheidet, wer gut und böse ist, wer leben und wer nicht leben darf, ist fehlgeleitet. Was ich wirklich sehr an der Serie mag, ist, wie sich die Geschichte entfaltet. Erst nach und nach findet man heraus, dass alles von einem äußert unzuverlässigen Erzähler vorgetragen wird. So versteht man die Figur, die ich spiele auch erst, wenn die letzte Folge vorbei ist.

Moon Knight startet am Mittwoch, den 30. März 2022 auf Disney+. Die 1. Staffel umfasst insgesamt sechs Episoden und wird wöchentlich ausgestrahlt.

Freut ihr euch auf Ethan Hawke als Bösewicht im MCU?

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