Donald Sutherland - Ein Mann, der alles retten kann

17.07.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Donald Sutherland in Die Tribute von PanemStudioCanal
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Der große Schauspieler Donald Sutherland wird heute 80 Jahre alt. Mit einer Respekt einflößenden Erhabenheit zieht er seit Jahrzehnten seine Kreise auf den Leinwänden und Bildschirmen auf dem ganzen Planeten. Wir wollen ihm heute gratulieren.

Donald Sutherland. Der Name klingt schon groß. Der imposante dreisilbige Nachname verschleiert dabei auch vollkommen die Namensverwandtschaft mit der Disney-Ente. Vielleicht bin ich aber auch ein wenig verblendet, denn seit geraumer Zeit ist Sutherland einer der meist respektiertesten Schauspieler unserer Zeit für mich. Heute wird der gute Herr stolze 80 Jahre alt und ich gratuliere mit ein paar persönlichen Anekdoten.

Leinwandpräsenz

Komischerweise habe ich Donald Sutherland selten auf dem Schirm. Ich kann mich an keinen Film erinnern, den ich gesehen habe, weil ich Lust auf einen Sutherland-Film hatte (nein, nicht einmal Wenn die Gondeln Trauer tragen). Stattdessen rutsche ich immer in eine Geschichte hinein und stolpere über sein prägnantes Gesicht und freue mich unheimlich. Letztlich bleibt fast immer Sutherland in meinem Kopf zurück, während die Story mit der Zeit verfliegt. Hier möchte ich auf gar keinen Fall eine Kritik an den Filmen aussprechen, in denen er mitwirkt. Nun ja, nicht an allen. Nein, ich möchte eher sagen, dass Sutherland ein derart prägnantes Schauspiel beherrscht, dass mich immer wieder fasziniert.

Donald Sutherland mit Kristy Swanson in Buffy, der Vampirkiller

Da wäre zum Beispiel Buffy, der Vampirkiller, Joss Whedons erster Versuch, seine taffe Kämpferin der großen Welt schmackhaft zu machen. Es sei dahingestellt, dass ihm dies nicht gelungen ist und der Film qualitativ nicht viel zu bieten hat. Und obwohl Whedon vollkommen unzufrieden  mit der Leistung von Sutherland war, halte ich ihn für den Höhepunkt der Vampirfarce. Ein Mentor der sich in Stille übt und trotzdem respektiert werden kann, ist für mich die bestmögliche Darstellung, die der sonst so alberne Film hergibt.

Perfekt besetzt

Seit der ersten Staffel O.C., California bin ich Fan von Samaire Armstrong. Aus diesem Grund habe ich mir die Intrigengeschichte der Serie Dirty Sexy Money angesehen. Leider bleibt Armstrong in dem Film nichts weiter als nett anzusehen, sodass ich fast meine Lust verloren hätte. Wäre da nicht der geheimnisvolle und doch großherzig anmutende Familienvater Tripp Darling. Dreimal dürft ihr raten, wer diesen mimt. Mit dem Aussehen eines grauen Löwen stolziert Sutherland durch die Kulisse und niemand würde es wagen, ihm ein Widerwort entgegenzusetzen. Dass die Show nach zwei Staffeln eingestellt wurde, schadet nicht. Was bleibt ist allerdings das perfekte Bild eines Patriarchen, der selbst die Leichen in seinem Keller gut in Stand hält.

Donald Sutherland in Dirty Sexy Money

Einen ähnlichen "Ja natürlich!"-Moment hatte ich in dem 9/11-Drama Die Liebe in mir. Donald Sutherland hat hier nicht viel Screentime, allerdings wurde er als Richter besetzt. Stimmt ja, warum nicht sein majestätisches Äußeres nutzen, um ihn als höchste Person des Gerichts zu besetzen? Hinzu kommt seine brummige Stimme mit halb britischem Dialekt (das muss die Theaterschule aus ihm gemacht haben), die ihm in meinen Augen die Befugnis geben sollte, über uns alle zu richten. Familienvater und Richter, die Mischung wäre wahrscheinlich Sutherlands Paraderolle.

Zwischen gut und böse

Seien wir einmal ehrlich: Eigentlich wollten wir doch alle nur Jennifer Lawrence sehen, als wir uns in die Kinos begeben haben, um Die Tribute von Panem - The Hunger Games zu gucken. Was wir dann jedoch bekommen haben, ist ein Machtinhaber, dessen perfide Entscheidungen über das Volk uns alle aufgewühlt haben. Da ist er, der böse Sutherland! Gesichtszüge, die uns erstarren lassen, ein Schauspiel, dass uns (in einer Jugendbuchverfilmung!) das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sutherland kann alles spielen, aber noch viel wichtiger ist, dass er mit seiner schauspielerischen Leistung auch alles retten kann.

Marlon Brando und Donald Sutherland in Weiße Zeit der Dürre

Als Krönung seiner Leistung hat Donald Sutherland für mich das schier Unmögliche geschafft. In dem Drama Weiße Zeit der Dürre gelingt es ihm sogar, den großen Marlon Brando an die Wand zu spielen. Schimpft ruhig über mich, aber Sutherland ist in meinen Augen in diesem Film in seiner größten Leinwandpräsenz zu sehen. Weder Richter noch Patriach, kein Bösewicht oder Mentor: In Weiße Zeit der Dürre ist er ein besorgter Mensch, aber vor allem ein großes Vorbild für uns alle.

Herr Sutherland, ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute zu ihrem Ehrentag. Feiern Sie ausgiebig und bleiben Sie uns noch lange erhalten!

Welche Sutherland-Rolle ist euch die liebste?

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