Diese Darsteller haben nie einen Oscar gewonnen

08.02.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Diese Darsteller haben noch nie einen Oscar bekommen
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Diese Darsteller haben noch nie einen Oscar bekommen
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In unserem heutigen Oscar-Thementext wollen wir einen Blick hinter die alljährlich strahlenden Gesichter und ausschweifenden Dankesreden der Verleihung werfen. Welche großen Mimen wurden eigentlich von der Academy bisher verschmäht?

Es sind diese großen Momente, Augenblicke in denen das Blitzlichtgewitter nur auf einer einzigen Person liegt. Alljährlich warten im Februar die ganz Großen der Branche, manchmal auch die etwas kleineren, auf die Bekanntgabe der Oscar -Gewinner in der Kategorie der besten Darsteller, männlich wie weiblich. Schon Wochen im Voraus dreht sich in der Stadt der Engel alles nur noch um das eine Thema und wenn der pompöse Abend dann gekommen ist, herrscht Anspannung pur. Mehrere Nominierte bibbern dann auf ihren Plätzen und warten gespannt auf die Verkündung der Entscheidungen. Die Laudatoren treten auf die Bühne, faseln mal mehr, mal weniger lustige Sprüche vor sich hin und dann ist der Moment gekommen. Gemächlich öffnet der Sprecher das Couvert und zieht genüsslich eine glitzernde Karte hervor, erhebt seine bebende Stimme und lässt die Bombe platzen.

In meinem heutigen Thementext zu der bevorstehenden Oscar-Verleihung 2012 soll es aber eben nicht um die glücklichen Gewinner, sondern um die verschmähten Verlierer oder erst gar nicht nominierten Mimen gehen, welche die oben genannte Prozedur entweder schon zu oft erfolglos miterleben mussten oder erst gar nicht in den zweifelhaften Genuss des Verlierens kommen durften, obwohl sie es allemal verdient gehabt hätten.

Der alte Hase und sein weibliches Äquivalent
Als männlicher Frontrunner in dieser Kategorie kommen wir um Peter O’Toole nicht herum. Der irisch-stämmige Schauspieler war in seiner langen und erfolgreichen Karriere ganze acht Mal in der Kategorie Bester Hauptdarsteller nominiert und wurde doch jedes Mal von der Academy übergangen. Auch seine herausragende Leistung in dem Wüstenepos Lawrence von Arabien konnte die Jury damals nicht vollends auf seine Seite bringen. Kein Wunder also, dass Peter O’Toole sich 2003 zunächst weigerte, das verspätete Friedensangebot, den Ehrenoscar für sein Lebenswerk, von der Academy anzunehmen und sich dagegen entschied, bei der Verleihung einzukehren. Erst durch gutes Zureden seiner Kinder ließ sich der bisher verschmähte Mime umstimmen und nahm die Auszeichnung an. Als weibliches Äquivalent führt Glenn Close die Liste der Übersehenen unangefochten an. Fünf Mal musste sie schon mit Ansehen, wie eine Kollegin ihr den heiß begehrten Preis vor der Nase wegschnappt, davon zwei Mal den der Besten Hauptdarstellerin. Das dritte Trauma könnte aber schon bald folgen, denn Glenn Close befindet sich dieses Jahr mal wieder in der finalen Auswahl. Und die Konkurrenz um die eiserne Lady Meryl Streep und Power-Girl Rooney Mara ist nicht von schlechten Eltern.

Drei vom gleichen Kaliber
Überrascht über die Nicht-Nominierung dürfte sich Leonardo DiCaprio gezeigt haben, denn viele sagten ihm für seine Darstellung des verbitterten FBI-Bosses J. Edgar Hoover in J. Edgar gute Chancen voraus, endlich mal das goldene Männchen in die Lüfte recken zu dürfen. Doch die Academy überging den Schönling, wie schon 2006 für seine hervorragende Leistung in dem Intrigen-Thriller Departed – Unter Feinden, und so muss sich Leo wohl bald die Frage stellen, warum er von den Preisrichtern ein ums andere Mal unter den Tisch fallen gelassen wird. Wenigstens kann er sich unter selbigem mit einem seiner kreativen Kollegen über die Verschmähung auslassen. Denn auch Fan-Liebling und Hobby-Pirat Johnny Depp konnte bisher noch keinen der begehrten Preise einstreichen, obwohl er auch schon ganze drei Mal zu den Nominierten zählte. Vom gleichen Kaliber kommt übrigens Brad Pitt daher, doch der scheint in diesem Jahr bei den Buchmachern gar nicht schlecht im Kurs zu stehen. Vielleicht schafft es der Beau dank seiner Leistung in dem Sport-Drama Die Kunst zu gewinnen – Moneyball endlich, die begehrte Auszeichnung einzusacken und im heimischen Trophäen-Schrank unterzubringen.

Die Schönheiten mit dem Oscar-Makel
Als skandalös schätzen wir die gnadenlose Nichtbeachtung der Traumfrau und Hollywood-Diva Marilyn Monroe ein, die weder für Manche mögen’s heiß, noch für Bus Stop eine Nominierung feiern durfte. Ein Platz in dieser Liste ist der Sexbombe dadurch nicht streitbar zu machen. Gleiches trifft im übrigen auf die nächste Kandidatin in dieser Aufzählung der zu Unrecht Übergangenen zu: Greta Garbo. Genau wie Peter O’Toole wurde die schöne Schwedin von der Academy nur mit einem Ehrenoscar abgespeist, nachdem ihr drei Nominierungen in den 30er Jahren keinen Erfolg einbrachten.

Diese Liste ließe sich in exzessivem Maße weiter fortsetzen, doch dafür soll jetzt unsere beliebte Kommentarfunktion herhalten. Alles in allem lässt sich nach dem kurzen Streifzug durch die jüngere und ältere Filmgeschichte festhalten, dass es neben den schillernden Gewinnern der jährlichen Oscars mindestens genauso viele bittere Verlierer gab. Dass die Jury der größten Preisverleihung unseres Planeten eben ihre eigenen Gesetze schreibt und nicht immer die tatsächlich besten Leistungen prämiert, ist allerdings auch kein Geheimnis mehr. Ich für meinen Teil hoffe zumindest, dass der großartige Gary Oldman für seine wunderbar zurückhaltende Leistung in Dame König As Spion in der diesjährigen Ausgabe endlich seinen verdienten Preis zugesprochen bekommt und zumindest ein wenig Wiedergutmachung für die oben genannten verschmähten Mimen betreibt.

Welchen bisher übergangenen Darstellern würdet ihr einen Oscar zusprechen?

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