Die wunderbaren Klänge des Thomas Newman

08.03.2014 - 08:53 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Thomas Newman bei den Arbeiten am Soundtrack zu Saving Mr. Banks
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Thomas Newman bei den Arbeiten am Soundtrack zu Saving Mr. Banks
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Am vergangenen Sonntag ging Filmkomponist Thomas Newman bei der Oscar-Verleihung wieder einmal leer aus. Zum zwölften Mal. Völlig zu Unrecht, wie ich finde. Daher gibt es hier fünf der wunderbarsten Thomas-Newman-Werke.

Seine Kompositionen sind vielen Filmfans bekannt, doch nur selten werden sie ihm zugeordnet. Der Grund ist einfach: Thomas Newman produziert keine lauten, bombastischen Klänge wie Hans Zimmer. Er ist der Experte für die leisere Musik. Er ist der Meister der eher sanftmütigen Klänge. Ein Filmmusiker, dessen Genialität zu oft unterschätzt wird. Dabei stammt er aus einer der bekanntesten Komponisten-Familien der USA. Sein Vater Alfred Newman war ein angesehener Hollywoodmusiker, seine Onkels Lionel Newman und Emil Newman sind ebenso wie sein Bruder David Newman Filmkomponisten. Sein Cousin ist der Sänger und Songwriter Randy Newman. Schwierigkeiten, um in den Beruf einzusteigen, dürfte Thomas dabei wohl nicht gehabt haben.

Aber selbst wenn, hat er inzwischen mehr als deutlich bewiesen, dass er zu Hollywoods Größen gehört. Seine Liste mit Filmbeiträgen ist lang. Aus seiner Zusammenarbeit mit dem Regisseur Sam Mendes sind großartige Musikstücke entstanden. All seine schönsten Werke aufzuzählen, würde diesen Artikel sprengen. Daher beschränke ich mich auf fünf herausragende Stücke, in denen Thomas Newman beweist, dass er die Emotionen des Zuschauers eindrucksvoll zu führen vermag. Was einige als Kitsch abtun, können andere wiederum einfach mögen.

(Achtung: Dieser Text könnte bezüglich der Filme einige Spoiler enthalten! Lesen auf eigene Gefahr.)

Das traurige Rendezvous mit dem Tod
Anthony Hopkins muss sterben und Brad Pitt kommt ihn holen – das ist ungefähr die Handlung von Rendezvous mit Joe Black. Ach halt, ein Rendezvous. Dieses gibt es zwischen dem Chef aus dem Jenseits und der schönen Claire Forlani, die bis zum Schluss keine Ahnung hat, um wen es sich bei dem Fremden handelt. Diese Liebesgeschichte erfordert quasi die Klänge von Thomas Newman, denn der Film bietet eine Mischung aus Mystery und Romantik. In vielen Szenen klingt die Musik des Komponisten an, doch in einer der letzten Szenen, nämlich in welcher Brad Pitt von Claire Forlani Abschied nimmt, mischt sich der Soundtrack wunderbar mit dem Gezeigten. Die Musik auf der Party wird zunehmend ausgeblendet, das Newman-Stück mit dem Titel Whisper of a Thrill setzt ein und untermalt die (vorerst) letzte Liebesszene zwischen den beiden. Dadurch wird der Fokus sichtlich klar und die Szenerie passend zu den evozierten Emotionen bespielt.

Vater und Sohn gegen den Rest der Welt
Das Thema zu Road to Perdition passt perfekt zum Film. Das Stück beginnt mit Klavierklängen, die eher bedrückend und traurig sind, so wie sämtliche Umstände zu Beginn des Films, in welchem Tom Hanks als Mafioso seinen Sohn vor dem Mafia-Paten Paul Newman beschützen muss. Doch nach der Einleitung wird das Stück äußerst positiv und vor allem hoffnungsvoll. Es spielt das Thema auch am Ende des Films, bei welchem alles Unglück endlich überstanden ist. Ein anderes eindrucksvolles Beispiel ist die Szene, in der Paul Newman seinem Schicksal entgegentritt. Wie uns die Untertitel bei diesem Video schon zeigen, beginnt die Musik leise aus dem Hintergrund, wird aber schnell zu einzigen Soundebene, die zu hören ist. Der Regen wird ebenso ausgeblendet, wie die Schüsse, die fallen. Der Track macht die Sequenz sehr stilistisch und minimalistisch. Was bleibt, sind Tom Hanks und Paul Newman.

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