Die 7 unlogischsten Zeitreiseklischees

06.10.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
'Na, da schau her. Eine Botschaft aus der Zukunft!'
Universal Pictures
'Na, da schau her. Eine Botschaft aus der Zukunft!'
In Looper von Rian Johnson kämpft Joseph Gordon-Levitt gerade auf der Kinoleinwand gegen sein eigenes älteres Ich Bruce Willis. Es wird deshalb höchste Zeit, euch heute endlich die sieben unlogischsten Klischees aus Zeitreisefilmen zu präsentieren.

Dank Looper mit Bruce Willis und Joseph Gordon-Levitt sind Zeitreisen auf der Kinoleinwand gerade wieder ganz dick im Geschäft. Beim Filmfestival in Toronto sorgte der Science-Fiction-Kracher von Regisseur Rian Johnson für großes Aufsehen und allerhand Applaus. Er steht damit in einer langen Tradition, denn schon seit Jahrzehnten machen sich Autoren und Regisseure so ihre Gedanken, was wohl passieren würde, wenn wirklich ein genialer Wissenschaftler das passende Gerät erfinden würde. Zurück in die Zukunft, Die Zeitmaschine und Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart sind nur drei Beispiele für Werke, die sich mit der Materie beschäftigen. Aus gegebenem Anlass präsentieren wir euch deshalb heute die sieben unlogischsten Klischees, die in Zeitreisefilmen so vorkommen.

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Heiße Eisen
Wer als Wissenschaftler etwas auf sich gibt, baut keine langweilig aussehende Zeitmaschine. Optisch muss ein solches Gerät schon einiges hermachen und am besten aus der breiten Masse hervorstechen. Besonders schön ist ein ständig blinkender und surrender Apparat oder eben eine schnelle Kiste, die sich problemlos auf schlappe 88 Meilen pro Stunde hochjagen lässt. Trotzdem sollte die Zeitmaschine selbstverständlich nicht auffallen, wenn sich unsere Helden auf eine wagemutige Mission in einer anderen Zeit stürzen. Deshalb ist ein gutes Versteck gefragt, zum Beispiel ein verlassener Stollen irgendwo im Nirgendwo oder einfach nur ein Park mitten im San Francisco der 1980er Jahre. Oft genug werden die Zeitmaschinen dort aber nur verstaut, weil wieder einmal irgendetwas nicht so funktioniert, wie es funktionieren sollte. Manchmal muss erst ein Supertüftler ran, manchmal fehlt auch nur eine handelsübliche Menge Plutonium. ‘Houston, we have a problem!’

‘Warnung vor dem Hunde’
Wie die vielen Schilder, die uns so dezent auf die Gefahr von Nachbars Lumpi hinweisen, warnen auch Zeitreisegeschichten immer wieder davor, gewissen Dingen besser nicht näherzukommen. Denn jegliche Veränderungen könnten ja das äußerst fragile Raum-Zeit-Gefüge zum Einsturz bringen. Das wissen wir allerspätestens seit Zurück in die Zukunft. Natürlich hält sich keiner der Beteiligten auch nur ansatzweise an die heikle Vorschrift. Deshalb kommt es immer, wie es kommen musste und unsere zeitlosen Helden müssen in Eigenregie den Schlamassel wieder beseitigen, den sie durch ihr unachtsames Verhalten selbst verursacht haben.

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Das doppelte Lottchen
Es gehört bei Zeitreisen generell zum guten Ton, auf sein eigenes jüngeres oder älteres Ich zu treffen – und wenn unsere Helden gerade schon dabei sind, stecken sie sich selbst oder zumindest ihren Freunden und Verwandten in einer anderen Ära auch direkt ein paar essentielle Informationen über die Zukunft zu. So lassen sich direkt ein paar Todesfälle in kommenden Jahren vermeiden oder die Kasse klingelt ganz (un)verhofft, weil die Lottozahlen von morgen schon eine Woche vorher bekannt sind. Wenn es einmal ganz kritisch werden sollte, schicken die Figuren auf die Schnelle ihr eigenes Ich mit einem Brief oder ähnlichem in eine andere Zeit, um einzugreifen. Vorsicht ist eben besser als Nachsicht. Die wohl abstruseste Version des Ganzen finden wir in Terminator, in dem John Connor seinen eigenen Vater zurück in die Vergangenheit schickt.

Auf tödlicher Mission
Ein beliebter Aspekt von Zeitreisegeschichten sind knallharte Aufträge. Meistens verfolgen die Figuren dabei eines von genau zwei Zielen. Die erste Möglichkeit ist, dass jemand aus einer anderen Epoche um die Ecke gebracht werden soll – sei es ein Diktator wie Adolf Hitler oder Leute, die der Mafia einfach tierisch auf die Nerven gehen wie in Looper. Die zweite Option ist, dass eine ganze bestimmte Person gerettet werden muss, weil beispielsweise die gesamte Zukunft der Menschheit auf dem Spiel steht wie in Terminator 2 – Tag der Abrechnung oder sonst einfach nur das spätere Leben des Protagonisten zerstört wird. Wie die Zeitreisenden dabei allerdings alles möglichst unverändert lassen sollen, bleibt weiterhin ein echtes Rätsel.

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‘Oh, wie schön ist Panama’
Unsere Zeitreisenden fahren in der Regel nicht auf eine einsame Insel. Trotzdem passiert es ihnen häufiger, dass sie irgendwo stranden und es ihnen dort so gut gefällt, dass sie am liebsten gar nicht mehr nach Hause möchten. Sogar der Wilde Westen kann mit der richtigen Frau, die obendrein noch Jules Verne liebt, plötzlich so schön sein. Im Grunde genommen geht es ihnen wie jedem von uns, der während eines Traumurlaubes sein Herz an einen bestimmten Ort verliert – nur dass wir Ottonormalbürger dabei nicht das gesamte Raum-Zeit-Kontinuum aus den Angeln heben und die logikbesessenen Wissenschaftler auf (zeitlichen) Abwegen es eigentlich besser wissen müssten.

‘In einem unbekannten Land…’
Die Frage ‘Welches Jahr schreiben wir?’ kann eigentlich nur von Dornröschen oder einem Zeitreisenden stammen. Kein anderer dürfte derart desorientiert durch den Tag irren. Nur hat die Märchenprinzessin wenigstens eine Ausrede. Sie hat einfach ihr halbes Leben verschlafen. Deshalb verzeiht ihr Umfeld es ihr gerne, dass ihr Äußeres nicht mehr so ganz der Mode entspricht. Bei den Zeitreisenden dagegen wundern sich einfach nur alle über ihre seltsame Kleidung und die Art und Weise, wie sie sich verhalten. Meistens dauert es die halbe Geschichte lang, bis sich unsere Helden in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden. Danach gefällt es ihnen dann allerdings dort oft besser, als ihnen lieb ist.

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Wie im Fluge
Der geflügelte Ausdruck, dass die Zeit wie im Fluge vergeht, trifft selbstverständlich auch auf unsere Reisenden durch die Epochen zu. Es kommt häufiger vor, dass sie wie im Schnelldurchlauf einem Imperium bei dessen Aufstieg und Fall zusehen. Was eigentlich mehrere hundert Jahre oder länger dauert, erleben sie dank der Zeitmaschine binnen weniger Minuten. Um anderen ihre geniale Erfindung zu demonstrieren, reisen die Tüftler auch gerne nur wenige Minuten zurück und tauchen dann gleich doppelt auf. Oh, und hat sich eigentlich schon einmal jemand darüber gewundert, warum sie immer wieder an exakt dem gleichen Ort landen, obwohl sich in der Zwischenzeit die Erde doch bewegt hat und die identische Stelle gar nicht mehr an besagter geographischer Position liegen kann?

Welche Aspekte von Zeitreisen findet ihr völlig unlogisch?

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