"Das ist abscheulich": Entrüstung über neue Netflix-Serie mit Stranger Things-Star

15.06.2019 - 18:41 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Stranger Things-Star Gaten Matarazzo
Netflix
Stranger Things-Star Gaten Matarazzo
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Netflix hat eine Prank-Show mit Stranger Things-Star Gaten Matarazzo bestellt, doch das Konzept der Serie erntet reichlich Kritik. Lest hier die Gründe für die Aufregung.

Der Streaming-Dienst Netflix hat eine Prank-Serie mit Gaten Matarazzo aus Stranger Things bestellt, in dem der Dusty-Darsteller aus Stranger Things ahnungslosen Fremden den ersten Tag im neuen Job zur Hölle macht.

Als "erschreckend und lustig" wird die Prank-Show bei Deadline  beschrieben, viele Reaktionen im Netz gehen eher in Richtung "entrüstet". Seit der letzten Nacht prasseln nämliche negative Kommentare, Tweets und andere Reaktionen auf den Streaming-Dienst ein. Einen Shitstorm nennt man sowas für gewöhnlich.

Schauen wir also auf den Inhalt der Netflix-Show, die Kritik und die Frage, ob letztere gerechtfertigt ist.

Was wissen wir über Prank Encounters von Netflix?

Acht Episoden hat Netflix von Prank Encounters bestellt, die von Gaten Matarazzo moderiert und produziert wird. Pro Folge beginnen zwei Fremde ihren ersten Tag in einer Arbeitsstelle, die erstmal ganz normal wirkt, bis sich die beiden über den Weg laufen und der "Teilzeit-Job sich in einen Vollzeit-Alptraum verwandelt".

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Matarazzo gab die Serienpläne bei Instagram bekannt. Viel mehr wissen wir allerdings nicht über das Konzept von Prank Encounters, was die nachfolgende Kritik noch befeuert haben dürfte. Die fiel nämlich ziemlich harsch aus.

Die Kritik an der Show mit dem Stranger Things-Star Gaten Matarazzo

Während unter Matarazzos Instagram-Post erfreute Fans dominieren, wurde die Kritik besonders von Twitter-Nutzern in den USA scharf formuliert, wo Statistiken zufolge 2017 ca. 39,7 Millionen Menschen in Armut lebten (UC Davis ).

"Nichts ist lustiger", schrieb Autorin Priscilla Page sarkastisch bei Twitter, "als endlich einen Job zu bekommen und der Arbeitslosigkeit, Armut und möglichen Obdachlosigkeit zu entkommen, nur um zu entdecken, dass du in einer grausamen Höllenvision gefangen bist, die von diesem Kind aus Stranger Things regiert wird."

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Tausende teilten den Post oder tweeteten selbst darüber. "Prank-Shows sollten sowieso nicht existieren", hieß es in einer Antwort, "aber das ist eine der schlimmst-möglichen Prämissen, die ich mir vorstellen kann." (Tweet )

Es ist so cool, arbeitslose Leute zu veräppeln in einer Zeit, in der erdrückende Schulden und Armut zunehmen.
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Ah, ich sehe, es ist Zeit für eine neue Runde 'wir entdecken, in welche Weltanschauung Kinderschauspieler hineinwachsen.' Hat irgendjemand darauf gewettet, dass 'Dustin aus Stranger Things' mit 'f***t euch, arme Leute' übereinstimmt?
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Bei Twitter finden sich zahlreiche weitere Tweets zum Thema, die überwiegend negativ sind. Dabei verwiesen einige Nutzer darauf, dass man nicht den 16-jährigen Gaten Matarazzo kritisieren sollte, sondern vielmehr seinen Agenten, seine Eltern oder Netflix selbst, die für die Streichespielerei grünes Licht gegeben haben.

16 ist alt genug, deinen verdammten Agenten zu feuern, oder? Denn dieser junge Mann sollte gottverdammt nochmal loswerden, wer auch immer ihn da hineingeritten hat. Das ist abscheulich und falls die Beschreibung zutrifft, sollte [die Show] nie veröffentlicht werden.
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Ist die Kritik an Prank Encounters gerechtfertigt?

12 Jahre nach dem Ende von Punk'd mit Ashton Kutcher sind Prank-Shows vor allem bei YouTube beliebt, was einer der Gründe sein könnte, warum Streaming-Dienst Netflix das Projekt geordert hat.

Dabei wissen wir, wie bereits angemerkt, sehr wenig über die Show, zum Beispiel, ob die unfreiwilligen Teilnehmer hinterher ihren Job oder eine äquivalente Stelle behalten. Bei Shows dieser Art können die Teilnehmer zudem finanziell entlohnt werden, wenn sie ihre Zustimmung zur Veröffentlichung geben.

Insofern könnte sich die Reaktion Ende 2019, wenn Prank Encounters bei Netflix startet, wieder wandeln. Kritikwürdig bleibt jedoch das Weltbild, das hinter einer solch unreflektiert formulierten Meldung steckt. Da hat sich niemand Gedanken gemacht, wie herablassend der angedeutete Blick auf Arbeitsuchende wirkt, für die schon das Netflix-Abo eine große Investition darstellen kann.

Prank Encounters passt nicht zum sauberen Netflix-Image

Netflix ist in den sozialen Medien extrem stark darum bemüht ist, sein fortschrittliches Image zu pflegen. Zu diesem Zweck gibt es z.B. durchaus bizarre Netflix-Profile wie "Strong Black Lead" . Die Synopsis von Prank Encounters passt nun überhaupt nicht in das vermeintlich saubere Image des Konzerns. Der hat die Information bei Twitter geteilt (Tweet ), also in dieser Form abgesegnet.

Einmal unabhängig vom zweifelhaften Unterhaltungswert von Prank-Shows lohnt es sich, an Punk'd zu erinnern. Da machte das Lachen über reiche Stars, die hinters Licht geführt werden, noch Spaß, weil das Boxen nach oben prinzipiell lustiger ist als das Treten nach unten.

Anders gesagt: Wenn Ashton Kutcher Musikmillionär Justin Timberlake verarscht, dann können wir lachen. Wenn Timberlake ein Video zeigt, in dem Obdachlose ihm alles Gute zur Hochzeit wünschen, rauft man sich die Haare (Ja, das ist wirklich passiert ).

Zur Verdeutlichung sei auf dieses Interview verwiesen, in dem Komiker Jason Mantzoukas erklärt, warum seine gescheiterte Prank-Show über Leute, die verzweifelt nach einer Unterkunft suchen, überhaupt nicht lustig war:

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Netflix hat sich bislang noch nicht zur Kritik an dem Konzept von Prank Encounters mit Stranger Things-Star Gaten Matarazzo geäußert.

Was haltet ihr von der Idee für die Netflix-Show?

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