Begleitet einen Junkie ins Oslo, 31. August

26.04.2012 - 15:00 Uhr
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In der Cannes-Kategorie Un Certain Regard gibt es einige sehenswerte Filme zu sehen. Letztes Jahr war dort der dänische Film Oslo, 31. August präsent, der den vielleicht letzten Tag im Leben eines Junkies erzählt. Den Trailer gibt es hier.

Der Name Joachim Trier verwirrte mich gerade ein wenig. Hat der dänische Regisseur etwas mit seinem Landsmann Lars von Trier zu tun? Nein. Auch, wenn sein aktueller Film Oslo, 31. August zumindest in den ersten Sekunden des Trailers wegen seiner Schwermütigkeit an so manches Werk des Cannes-Verbannten erinnert. Joachim Trier ist aber alles andere als ein Cannes-Verbannter. Im letzten Jahr debütierte Oslo, 31. August dort in der gewichtigen Nebenreihe Un Certain Regard. Später gewann er beim Stockholm International Film Festival, lief auf zahlreichen anderen Festivals, darunter Toronto, und heimste unverschämt gute Kritiken ein. Schon der Trailer zeigt, woran das liegen könnte.

In Oslo, 31. August geht es um Anders, einen Ex-Junkie auf dem Weg der Besserung. Jedenfalls äußerlich. Heimlich versucht er, sich mit Steinen in den Taschen zu ertränken. Das schlägt fehl und so fährt er an seinem Ausgangstag von der Osloer Drogenklinik in die Innenstadt. Dort will er seine Freunde besuchen und für einen Job vorsprechen. Doch seine Vergangenheit sucht ihn heim und schickt ihn auf eine Irr-Reise durch Oslo, in der er die verschiedensten Menschen und Bekannten trifft. Er sucht nach Hilfe unter seinen Leuten und muss feststellen, dass auch sie ihre ganz eigenen Probleme haben. Über allem steht die Frage: Ist die Reise wirklich sein Abschied? Wird es einen nächsten Selbstmordversuch geben?

Der Trailer zu Oslo, 31. August betont die stillen Momente und legt über Nahaufnahmen viel Wert auf die Leistung der Darsteller und insbesondere des Hauptdarstellers Anders Danielsen Lie. Der Film basiert auf einem Roman des französischen Autors Pierre Drieu La Rochelle. Die Vorlage wurde bereits im Jahr 1963 von Louis Malle in den Klassiker Das Irrlicht verwandelt.

Joachim Trier versetzte den Plot vom lichten Paris in das graue, trostlose Oslo und machte aus dem Alkoholiker einen Junkie. Entscheidungen, die der Geschichte zugute kommen und diese um ein paar Facetten erweitern, wie auch viele der bisherigen Kritiker finden. Das Kritikerlob ist nichts neues für Joachim Trier, denn schon sein erster Film Auf Anfang, in dem Anders Danielsen Lie ebenfalls die Hauptrolle hatte, brachte ihm sehr gute Rezensionen ein.

Wie findet ihr den Trailer zu Oslo, 31. August?

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