Andor liefert den besten Star Wars-Moment seit Jahren – dabei war die Szene zuerst ganz anders geplant

12.05.2025 - 08:00 Uhr
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Wie gut kann eine Star Wars-Serie eigentlich werden? Andor übertrifft sich gerade von Woche zu Woche. Ausgerechnet die bisher stärkste Szene war eigentlich ganz anders geplant.

Noch sind wir nicht am Ende von Andor angekommen, doch die letzten drei Folgen der Star Wars-Serie hätten problemlos auch als Finale durchgehen können. Mit dem Ghorman-Masaker erzählt Serienschöpfer Tony Gilroy ein zutiefst verstörendes Ereignis aus den Geschichtsbüchern der weit entfernten Galaxis: Ein friedlicher Protest wird auf brutalste Weise von den Streitkräften des Imperiums niedergeschlagen.

Der stärkste Moment der neuen Episoden folgt allerdings erst noch: Damit das Ghorman-Massaker nicht wie so viele andere Kriegsverbrechen des Imperiums unter den Tisch gekehrt werden kann, wendet sich Mon Mothma in einer flammenden Rede an den Senat und macht Palpatine für den Genozid an den Ghormaner:innen verantwortlich. Es ist die besten Szenen, die Star Wars in den letzten drei Jahren hervorgebracht hat.

Andor Staffel 2: Ursprünglich existierte von Mon Mothmas Rede keine vollständige Version

In diesem Augenblick kulminieren die einzelnen Erzählstränge der Serie. Mon Mothmas Rede wirkt wie ein Beschleuniger der Rebellion, nachdem wir uns lange Zeit im Untergrund bewegt haben. Jetzt ist die Wahrheit ausgesprochen: "Das Monster, das uns früher oder später alle verschlingt, ist Imperator Palpatine." Diese unmissverständlichen Worte im Senat zu hören, dürfte viele Anwesenden kalt erwischt haben.

Wie sich herausstellt, war die Szene allerdings nicht von Anfang an so geplant. Als wir uns mit Mon Mothma-Darstellerin Genevieve O'Reilly vor dem Start der 2. Staffel von Andor zum Interview zusammengesetzt haben, verriet sie, dass "ursprünglich keine vollständige Rede" für die Episode vorgesehen war. O'Reilly erklärte:

Im Drehbuch standen Fragmente, kleine Ausschnitte, weil Tony [Gilroy] oft mit Szenen arbeitet, die parallel nebeneinander herlaufen und mit ihren Bildern und Ereignissen ineinander übergehen. Bei ihm passieren immer viele verschiedene Dinge gleichzeitig. Ich fragte ihn, ob er mir noch mehr Text schreiben kann – einfach für den Fluss und die Emotionen. Und er schaute mich an und sagte: 'Du willst, dass ich dir eine ganze Rede schreibe, oder?' Ich meinte nur: 'Ja, bitte.' Am nächsten Tag hatte ich sie.

Für Genevieve O'Reilly war Mon Mothmas Rede vor dem Senat ein Höhepunkt ihrer Karriere

Obwohl bei einer komplexen Serienproduktion wie Andor, die pro Staffel zwölf Episoden umfasst, wenig Spielraum für Improvisation ist, konnte die komplette Rede kurzfristig in das bestehende Gerüst der entsprechenden Folge eingebaut werden:

Ich bin dann zu unserem Regisseur Janus [Metz] gegangen und meinte: 'Tony hat mir die Rede geschrieben.' Und er sagte: 'Okay, ich besorge mir eine Kopie.' Am Drehtag selbst stand ich dann allein auf einer Art Leiter, in meiner Pod-Kapsel, vor einem riesigen Bluescreen. Nur ich und das Filmteam. Es war absolut elektrisierend. Ich habe die Rede an einem Stück durchgezogen. Und sie haben es genau so verwendet. Für mich war das einer der ganz besonderen Momente meiner Karriere als Schauspielerin.

Besonders mit dem Wissen um O'Reillys Filmografie nimmt diese Szenen nun einen ganz besonderen Platz ein. Bereits für Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith, dem Finale der Prequel-Trilogie, stand sie vor über zwei Dekaden als Mon Mothma vor der Kamera – nur, um später festzustellen, dass ihre Szenen aus dem Film geschnitten wurden.

Umso berührender ist es, dass sie jetzt einen der größten Star Wars-Momente überhaupt mit ihrem Schauspiel vor der Kamera lebendig werden lässt. Mon Mothmas Rede ist aufgrund ihrer Dringlichkeit und gleichzeitigen Universalität vor dem Senat ist eine der Szenen, die noch lange von Fans der Sternensaga zitiert werden wird.

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