American Sniper - Das sind die Hintergründe zu Clint Eastwoods Kriegsdrama

03.12.2017 - 12:30 Uhr
American Sniper
Warner
American Sniper
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Heute Abend läuft American Sniper das erste Mal im deutschen Free-TV. Der Film basiert auf der Autobiografie von Veteran Chris Kyle. Dies sind die Hintergründe zum Kriegsdrama.
American Sniper von Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood mit Bradley Cooper

in der Hauptrolle läuft heute Abend um 20:15 Uhr auf ProSieben zum ersten Mal im deutschen Free-TV. Der Film erzählt die Geschichte des titelgebenden amerikanischen Scharfschützen, der vier Einsätze im Irakkrieg überstanden hat. Mit über 160 bestätigten Abschüssen ist er der beste Scharfschütze der Armee und ein Held der Amerikaner, doch der Krieg belastet auch seine Familie in den USA. Hier geben wir euch einen Einblick in die Hintergründe des erfolgreichen Kriegsdramas.

Achtung, Spoiler für American Sniper: Der Film basiert auf der Autobiografie von Chris Kyle, die von seinen Erfahrungen während seiner Zeit im Irak erzählt. In Deutschland erschien das Buch im Jahre 2015 unter dem Namen American Sniper: Die Geschichte des Scharfschützen Chris Kyle. Wie der Film erzählt das Buch von seiner Erziehung in Texas, der Aufnahme bei den Navy Seals und seinen vier Einsätzen im Irak. Die Verfilmung des Buches hält sich zum größten Teil an die Kyles Autobiographie, nimmt jedoch auch einige Änderungen vor, um der Handlung und der Dramatik besser zu dienen.

So gab es in der tatsächlichen Situation, auf der die Eröffnungsszene des Films basiert, laut Autobiografie nur eine erwachsene Frau, und nicht noch ein kleines Kind, das von ihr in den Tod geschickt wurde, wie aus einem Vergleich des Guardian  hervorgeht. Auch ist der gegnerische Scharfschütze Mustafa im Film der Haupt-Antagonist, während er im Buch nur einmalig genannt wird. Kyles Kommentar im Buch ist: "Ich habe ihn nie gesehen, aber andere Scharfschützen töten später einen irakischen Scharfschützen, von dem wir glauben, dass er es war." Eine wirkliche, direkte Feindschaft und Konfrontation zwischen den beiden Charakteren gab es also nicht. Bezüglich des Kopfgeldes, welches im Film bis zu 180.000 US-Dollar betrug, gab Kyle bei einem Auftritt bei Conan O'Brien  selbst eine Erklärung: Ein Kopfgeld habe es zwar gegeben, aber es lag zwischen 20.000 und 80.000 Dollar, und es war nicht auf ihn persönlich, sondern auf jeden amerikanischen Scharfschützen ausgesetzt.

Viele Aspekte des Films und des Buches American Sniper waren nicht nur zur Zeit der Veröffentlichung, sondern auch danach im Fadenkreuz der Reporter. Chris Kyle selbst wurde zu seinen Motivationen befragt, und während manche ihn als Helden des amerikanischen Volkes und dessen Beschützer betitelten, hielten andere ihn für einen moralisch und seelisch abgestumpften Soldaten, der Spaß am Morden hatte. In einem Interview mit Bill O'Reilly  antwortete er auf die Frage, ob mit psychologischen Problemen zu kämpfen habe, weil er hunderte Menschen erschossen habe, mit "keines meiner Probleme kommt von den Leuten, die ich getötet habe."

Wie der Guardian erwähnt, sind auch gegenüber dem Wahrheitsgehalt von Chris Kyles Autobiografie Zweifel angebracht. So schildert er Begebenheiten aus der Zeit in den USA, die entweder nicht unabhängig verifiziert werden konnten oder sogar gerichtlich für falsch befunden wurden.

Nach dem vierten Einsatz im Irak verließ Chris Kyle das Militär und verbrachte seine Zeit unter anderem damit, Kriegsveteranen zu helfen, die traumatischen Ereignisse des Krieges zu verarbeiten. Am 02.02.2013 wurde Kyle, wie am Ende von American Sniper kurz beschrieben, von einem laut der Washington Post  25-jährigen Kriegsveteranen mit PTSD und Schizophrenie erschossen. Kyle wollte mit ihm den Schießstand besuchen, bevor er mit seinen eigenen Waffen getötet wurde.

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