Die besten Filme mit Artur Brauner
- DerFotograf?1Dokumentarfilm von Dariusz Jablonski mit Artur Brauner.
1987 wurde in einem Salzburger Antiquariat eine Farbdia-Serie gefunden, die das jüdische Ghetto der Stadt Lodz abbildet. Es stellte sich heraus, dass der NS-Finanzleiter des Ghettos, Walter Genewein, der Fotograf war. Die Dias gehören zu den ersten Farbfotos überhaupt. Den Ort, den sie dokumentieren, sind wir gewohnt in Schwarz-Weiß-Bildern nachzuerleben. Der polnische Dokumentarist Dariusz Jablonski zeigt eine Auswahl der Farbdias dem inzwischen 80-jährigen Holocaust-Überlebenden Arnold Mostowicz, der Arzt im Ghetto war. Die Interviewszenen mit Mostowicz und die Aufnahmen vom heutigen Lodz wurden in Schwarz-Weiß gedreht. Jablonski arbeitet mit Meisterschaft den schmerzenden Widerspruch zwischen den manipulierenden Bildern und Erinnerungen des NS-Fotografen und den Erinnerungen des alten Mannes heraus. Arnold Mostowicz ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen.
- Wer ist HelmutKäutner??2Biopic von Marcel Neudeck mit Artur Brauner und Margot Hielscher.
Helmut Käutner (1908 - 1980) begann in den 1930er Jahren als Theaterschauspieler, Kabarettist und Autor, bevor er 1939 mit "Kitty und die Weltkonferenz" sein Debüt als Filmregisseur gab. Der Film wurde wegen "pro-britischer Tendenzen" verboten, woraufhin Käutner in der Folgezeit bewusst unpolitische, im Privaten angesiedelte Filme wie "Kleider machen Leute" (1940) und "Auf Wiedersehen, Franziska" (1941) drehte. Dies brachte ihm später den Vorwurf ein, sich eines unterschwelligen Transports von NS-Ideologie schuldig gemacht zu haben. Die letzten drei Filme vor Kriegsende, "Romanze in Moll" (1943), "Große Freiheit Nr. 7" (1943) und "Unter den Brücken" (1945), begründeten Käutners internationales Renommee als Regisseur eines poetischen Realismus. Käutners erster Nachkriegsfilm "In jenen Tagen" (1946/47) ist der Versuch, zur Stunde Null eine Bilanz menschlichen Verhaltens während des "Dritten Reichs" zu ziehen. In den 1950er Jahren erzielte Käutner mit Filmen wie "Die letzte Brücke" (1954) und "Der Hauptmann von Köpenick" (1956), der mit sechs Bundesfilmpreisen ausgezeichnet wurde, große Erfolge im In- und Ausland. Nach einer kurzen Phase in Hollywood kehrte Käutner nach Deutschland zurück, wo er jedoch nicht mehr Fuß fassen konnte. Er konnte sich weder in den Kreis des "Neuen deutschen Films" noch ins seichte Kommerzkino einfinden. Marcel Neudeck, Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, stellt Helmut Käutner in seinem Dokumentarfilm "Wer ist Helmut Käutner?" als Mensch und Regisseur vor, zeigt seine künstlerischen und politischen Vorstellungen auf. Dazu verwendet er Bild- und Tondokumente Käutners, in denen dieser über seine Arbeit und sein Verhältnis zur Filmkritik spricht. Mehrere Zeitzeugen ergänzen das Porträt, darunter Hardy Krüger, der in zwei Käutner-Filmen mitspielte, Artur Brauner, sein langjähriger Nachbar und Produzent einiger seiner Filme, sowie die Schauspielerin Margot Hielscher. So entsteht ein plastisches Bild dieses künstlerisch vielseitigen und teilweise unterschätzten deutschen Regisseurs.