Wenn ein vierstündiger Schwarzweißfilm von den Philippinen den Hauptpreis eines Festivals gewinnt, brauchen wir uns wohl keine akuten Sorgen um ein allzu große "Hollywoodisierung" der Internationale Filmfestspiele von Venedig machen. Deren 73. Ausgabe ging gestern zu Ende und Lav Diaz' Rache-Epos The Woman Who Left durfte den Goldenen Löwen für den Besten Film entgegennehmen, berichtet Variety . Bei der Berlinale dieses Jahr durften einige Glückliche sein achtstündiges Werk A Lullaby to the Sorrowful Mystery bestaunen. "Das ist für mein Land, für die philippinischen Leute; für unseren Kampf und die Bemühungen um Menschlichkeit", meinte Diaz, als er sich bei der Jury rund um Skyfall-Regisseur Sam Mendes bedankte. Hier könnt ihr einen Blick auf den Festivalgewinner werfen:
Einen Blick nach Hollywood gab es dann doch mit der Auszeichnung von Emma Stone, die für ihre singende und tanzende Rolle in der Musical-Romanze La La Land von Damien Chazelle als Beste Darstellerin geehrt wurde. Seinen deutschen Kinostart feiert La La Land am 15.12.2016. Als Bester Darsteller wurde Oscar Martínez für seine Performance in El ciudadano ilustre gewürdigt.
Beim Silbernen Löwen für die Beste Regie kam es zu einem Unentschieden und sowohl Amat Escalante (The Untamed) als auch Andrey Konchalovskiy (Paradise) durften die Würdigung annehmen. Der große Preis der Jury ging an Nocturnal Animals von Tom Ford, einem Krimi-Thriller mit Jake Gyllenhaal und Amy Adams. Nocturnal Animals startet am 22.12.2016 in den deutschen Kinos.
Die umstrittendste Entscheidung war wohl der Spezialpreis der Jury, der mit The Bad Batch von Ana Lily Amirpour (A Girl Walks Home Alone At Night) an eine dystopische Kannibalen-Romanze mit Jason Momoa und Keanu Reeves sowie Jim Carrey und Suki Waterhouse ging.
Eine Liste mit allen Gewinnern findet ihr hier .