Komplette Biographie zu Hanna Schygulla
Hanna Schygulla ist eine deutsche Schauspielerin und war Muse des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder. Sie wirkte in ihrem bisherigen Schaffen in vielen internationalen Produktionen mit.
Leben und Werk
Kindheit, Jugend und erste Theatererfahrungen
Hanna Schygulla wurde am 25. Dezember 1943 in Königshütte in Polen als Tochter des Holzhändlers Joseph Schygulla und seiner Frau Antonie geboren. Ihr Vater wurde im Krieg eingezogen und kehrte erst 1948 zurück, als seine Frau und Tochter schon nach München übergesiedelt waren. Nach dem Abitur am Luisengymnasium in München arbeitete Hanna Schygulla ein Jahr lang als Au-Pair-Mädchen in Paris.
1964 begann Hanna Schygulla ein Romanistik- und Germanistikstudium in München, nahm aber bald auch Schauspielunterricht am Fridl-Leonhard-Studio. Dort lernte sie auch Rainer Werner Fassbinder kennen, als dessen Muse sie in die deutsche Filmgeschichte einging. Zunächst übernahm Schygulla erfolgreich Rollen am Theater, um dann 1968 zusammen mit Fassbinder das Anti-Theate in München zu gründen. Zuvor war ihr Engagement am Münchner Actions-Theater wegen dessen Schließung gekündigt worden, was damals viele Münchner Schauspieler als Repression von Seiten der Polizei interpretierten.
Beginn einer Filmkarriere
Auf der Leinwand war Hanna Schygulla erstmals in dem Kurzfilm Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter (1968) von Jean-Marie Straub zu sehen. Dann folgten die Streifen Jagdszenen aus Niederbayern (1969) von Peter Fleischmann und Fassbinders erfolgreicher Spielfilm Liebe kälter als der Tod (1969). Einem breiteren Publikum zugänglich wurde Hanna Schygulla durch Fassbinders TV-Serie Acht Stunden sind kein Tag (1972). 1974 übernahm sie eine Rolle für Wim Wenders Drama Falsche Bewegung und ein Jahr später in Vojtěch Jasnýs Ansichten eines Clowns. Den ersten gemeinsamen Kassenerfolg mit Fassbinder erreichte Hanna Schygulla mit dem Kinofilm Fontane Effi Briest (1974). 1978 landete das Duo Fassbinder-Schygulla einen Erfolg mit Die schöne Hochzeit. 1981 spielte die beliebte Schauspielerin die Hauptrolle in Fassbinders Film Lili Marleen.
Seit dem Tode Fassbinders 1982 ist Hanna Schygulla in italienischen, französischen und weiterhin deutschen Filmen zu sehen. So sah man sie in Heller Wahn von Margarethe von Trotta oder Passion von Jean-Luc Godard. Auch heute noch arbeitet Hanna Schygulla an mehreren Projekten: 2005 spielte sie eine Rolle in der deutsch-österreichischen Produktion Winterreise.
Privatleben
Hanna Schygulla lebt seit 1981 in Paris. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin singt sie Chansons.