ZDF mordet und intrigiert mit Borgia im Mittelalter

16.12.2010 - 09:00 Uhr
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Gestern gab die Presseabteilung von ZDF bekannt, dass sich das Zweite an einer der bisher teuersten europäischen Fernsehserien beteiligt. Borgia unter der Regie von Oliver Hirschbiegel entsteht bald in Prag.

Die Gebührengelder machen es möglich. Borgia, eine TV-Serie über die italienische Adelsfamilie, wird eine der bisher teuersten europäischen Fernsehserien und das ZDF ist als Koproduzent eingestiegen. Die Gesamtkosten betragen knapp 25 Millionen Euro. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut schreckt das gar nicht, er sieht in Borgia ein kommenden TV-Highlight: “Die 90er Jahre des 15. Jahrhunderts sind zweifellos ein Höhepunkt in der Kulturgeschichte der Menschheit. Ein gigantischer Erzählstoff, bestens geeignet für ein großangelegtes filmisches Abenteuer. Borgia verspricht ein Höhepunkt für das kommende Fernsehjahr zu werden.”

Oliver Hirschbiegel, der bisher als Regisseur von für interessante Kinofilme wie Das Experiment oder Five Minutes of Heaven bekannt war, wird sich erstmals auf den TV-Regiestuhl setzen. Als Kameramann wurde Ousama Rawi gewonnen, der mit der opulenten TV-Serie Die Tudors bereits aufgefallen ist. Die Ausstattung übernimmt der Deutsche Bernd Lepel, der auch an den großen Kinofilmen Der Untergang und Die Päpstin beteiligt war. Die Kostüme wurden von Sergio Ballo entworfen.

Die Dreharbeiten laufen in den Prager Barrandov-Studios, in denen die Sixtinische Kapelle und Gemächer des vatikanischen Palastes nachgebaut wurden. Auf dem Studiogelände entstehen zudem der Petersplatz und Straßenzüge des mittelalterlichen Rom. Dazu kommen Außendrehs in Prag und in Teltsch, das mit seinen Renaissance-Gebäuden zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Serie wird im Herbst 2011 fertig gestellt. Das ZDF wird Borgia voraussichtlich in sechs jeweils 100 Minuten langen Folgen zeigen.

Die Familie der Borgia, die zwei Päpste stellte, verkörpert wie wenige andere den Geist der Renaissance mit ihren heute kaum vorstellbaren Widersprüchen. Die Borgia waren rücksichtslos, korrupt, gewalttätig und intrigant, anderseits erreichte die Kultur der Renaissance unter ihrer Herrschaft mit Genies wie Leonardo da Vinci und Michelangelo ihren Höhepunkt. Die Rolle von Rodrigo Borgia, des späteren Papstes Alexander VI., übernimmt John Doman, international unter anderem bekannt aus den TV-Serie Emergency Room – Die Notaufnahme und The Wire bekannt. Seine Filmtochter Lucrezia, eine der schillerndsten Frauenfiguren der Renaissance, wird gespielt von der 17-jährigen Isolda Dychauk, zuletzt das Gretchen in Aleksandr Sokurov s Verfilmung des Faust zu sehen. Weitere Rollen werden Stanley Weber, Mark Ryder, Andrea Sawatzki, Udo Kier, Assumpta Serna und Marta Gastani verkörpern.

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