Wir schauen The Walking Dead - Episode 6

14.05.2012 - 08:51 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Mit TS-19 sind wir beim Finale der ersten Staffel von The Walking Dead angelangt.
AMC/RTL2
Mit TS-19 sind wir beim Finale der ersten Staffel von The Walking Dead angelangt.
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Gestern ging der Untoten-Marathon zuende. RTL 2 strahlte The Walking Dead in seiner Gänze aus und wir schrieben zu jeder Folge eine Recap. Das Finale darf dabei natürlich nicht fehlen.

Nun ist es also soweit. Wir sind beim Finale der ersten Staffel von The Walking Dead angelangt. Folge 6, TS-19, zeigt die Geschehnisse im Seuchenkontrollzentrum (CDC), aber gleichzeitig auch die Abgründe seines einsamen Bewohners. In der Kritik schnitt die Folge als Finale nicht besonders gut ab. Vielleicht wegen der erstaunlich niedrigen Zombiequote. Dennoch bringt TS-19 mit einigem an Shane-Entwicklung und dem von Noah Emmerich dargestellten Dr. Edwin Jenner einiges an Genussmaterial auf den Tisch.

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Was gibt’s Neues aus der Zombie-Apokalypse?
Dr. Jenner führt die Gruppe im CDC herum, einer von einer künstlichen Intelligenz namens VI gesteuerten Untergrundbasis. Nach einem gemeinsamen Abendessen sind die meisten aus der Gruppe betrunken und offenbaren ihre Gefühle auf verschiedensten Weisen. Shane (Jon Bernthal) versucht, die ihn abweisende Lori zu vergewaltigen. Andrea (Laurie Holden) zeigt Selbstmordabsichten. All das spielt aber bald eine untergeordnete Rolle. Denn nachdem Dr. Jenner anhand eines MRTs seiner Frau demonstriert hat, wie das Gehirn eines Zombies funktioniert, offenbart er, dass sich das CDC in einigen Minuten selbst zerstören wird. Nur mit Mühe schafft es die Gruppe, aus der Feuerfalle zu entkommen. Jacqui entschließt sich für den Freitod und Dale (Jeffrey DeMunn) kann Andrea noch in letzter Sekunde zum Mitkommen bewegen.

Finale mit Resident Evil-Einschlag
Es fällt mir schwer, diese Recap zu schreiben, denn das Finale war für mich ein wahres Enigma. Stellenweise fand ich es genial, stellenweise unpassend und kontraproduktiv. Mit letzterem beginne ich. Wie viele andere Kritiker auch war ich stark irritiert von dem Stimmungswechsel, den das hochtechnisierte CDC der Survival-Serie bringt. Einerseits wird der Gruppe ein Paradies geboten, ein mögliches Zuhause, das sie genauso schnell wieder verlieren, wie sie es finden. Andererseits ist dieses Zuhause furchtbar unrealistisch und weicht dramatisch vom bisherigen Ton der Serie ab. Eine superintelligente AI in einer Untergrundbasis, die sich bald selbst zerstören wird? Ich fühlte mich stark an Resident Evil erinnert und das ist ein Film, der sich mit The Walking Dead nun wirklich in keinster Weise vergleichen lässt. Mit Ausnahme der Zombies, versteht sich.

Das beiseite geschoben, hat TS-19 durchaus seine Momente. Es ist wieder eine Shane-Episode. Dank eines Rückblicks auf das Krankenhaus verstehen wir plötzlich seinen Blickwinkel auf die Gesamtsituation. Er wollte Rick wirklich mitnehmen, aber vermutlich wäre er bei dem Versuch selbst draufgegangen. Vormals dachten wir, Shane sei einfach davongelaufen, um Ricks Familie zu übernehmen. Durch diesen kurzen Clip bekommt er eine neue Dimension, mit der wir uns durchaus identifizieren können. Doch nur wenig später in der Folge sehen wir ihn, wie er Lori scheinbar vergewaltigen will, als diese ihn endgültig abweist. Wir wissen nicht, was wir von ihm halten sollen und das ist das Interessante an Shane. Eine weitere interessante Figur wird in TS-19 eingeführt: Dr. Jenner. Seine von Anfang an unter der freundlichen Oberfläche brodelnden Abgründe sind wirklich packend und hätten außerhalb des CDC für packende Entwicklungen sorgen können. Leider musste er, genau wie Jacqui (Jeryl Prescott), in den Feuertod gehen.

Im Grunde handelt es sich bei TS-19 durchaus um ein solide Folge. Den Überlebenden wird noch einmal die Aussicht auf ein besseres Leben geboten und noch einmal wird sie ihnen mit düsteren Aussichten als vorher entzogen. Es kommt fast vollkommen ohne Zombies aus. Wie oben schon angerissen ist das Problem dabei nur, dass es im Grunde genommen nichts zuende- oder weiterführt. Mit Vatos und Tag 194 war eigentlich alles für die erste Staffel gesagt. TS-19 fühlt sich nun eher wie eine draufgesetzte Coda an, in der die Figuren über die in Anbetracht ihrer Lage durchaus verständliche Attraktivität des Freitodes nachdenken. Sicher, es gibt ein paar charakterliche Entwicklungen, zum Beispiel bei der im Angesicht des Todes von ihrer eigenen Todessehnsucht geheilten Andrea oder bei Shane und Lori (Sarah Wayne Callies). Doch das CDC und die Informationen über die Hirnaktivitäten des Zombievirus hätte es dazu nicht gebraucht. Eine solide, wenn auch stark übertriebene, alleinstehende Folge. Nur leider kein würdiges Finale. Besonders im Vergleich zum Finale von Staffel 2, die wir hoffentlich bald ebenfalls im Free-TV sehen dürfen.

Was sonst so auffällt
- Hier Rick, als ich damals deine Sachen gewaschen habe, fand ich diese Deus Ex Machina in Form einer Handgranate.
- Selten habe ich Leute so leidenschaftlich duschen sehen.

Der Darwin-Award geht an…
Dr. Jenner und Jacqui. Sie haben aber auch darauf hingearbeitet.

Lieblingszitate
Dr. Jenner: Es waren die Franzosen.
Andrea: Was?!
Dr. Jenner: Sie waren die letzten, die am Leben waren, soweit ich weiß. Während unsere Leute aus den Türen raus rannten und Selbstmord begingen, blieben sie bis zum Ende in den Laboren. Sie dachten, sie wären einer Lösung nahe.
Bei dem ersten Satz musste ich laut lachen.

Dr. Jenner: Diese Türen würden einem Raketenwerfer standhalten.
Daryl: IHR KOPF ABER NICHT!
Oh, Daryl.

Trauerspiel für Splatter-Fans?
In dieser Folge gab es nichts, dass des Schneidens würdig gewesen wäre.

Weitere Recaps zu The Walking Dead
Folge 6 – TS-19
Folge 5 – Tag 194
Folge 4 – Vatos
Folge 3 – Tag der Frösche
Folge 2 – Gefangene der Toten
Folge 1 – Gute alte Zeit

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