Hat Todd Solondz mit Wiener Dog seinen exzentrischsten Film gedreht? Das würde einiges heißen, immerhin hat Solondz der Cineastenwelt Happiness und Palindrome geschenkt. Skurril oder nicht, auch für seinen neuen Film konnte der Regisseur ein ansehnliches Ensemble um Greta Gerwig, Danny DeVito, Ellen Burstyn und Julie Delpy gewinnen, deren Geschichten rund um den titelgebenden Dachshund gruppiert werden. Wiener Dog feierte beim diesjährigen Sundance Film Festival Premiere und oben könnt ihr euch im Trailer selbst ein Bild vom neuen Solondz machen.
Guy Lodge von der Variety jedenfalls schreibt, Solondz habe wohl noch keinen derart vergnügt-exzentrischen Film wie Wiener Dog gedreht, während Ed Gibbs von Little White Lies anmerkt, dass der Regisseur an die "drollige Verspieltheit" von Willkommen im Tollhaus anschließe. Mit diesem Film teilt Wiener Dog eine Heldin: Greta Gerwig schlüpft diesmal in die Rolle der Dawn Wiener, die Heather Matarazzo im Tollhaus verkörpert, und deren Beerdigung in Palindrome vorkommt. Was Solondz nun nicht davon abhält, die Handlung von Wiener Dog 20 Jahre nach Willkommen im Tollhaus anzusiedeln. Der Hund dient als Bindeglied verschiedener Kurzgeschichten über egozentrische Eltern (Julie Delpy und Tracy Letts), gescheiterte Drehbuchautoren (Danny DeVito) und verbitterte alte Damen (Ellen Burstyn). Mittendrin die Tierarzthelferin Dawn Wiener, deren Freund (Kieran Culkin) ihre Zuneigung zum Dachshund so gar nicht nachvollziehen mag.
Trotz des leichtherzigen Äußeren versprechen die Sundance-Kritiken zu Wiener Dog wieder einen echten Solondz mit der gewohnten Portion verstörender Szenen. Hunde-Durchfall und Debussy lauten hier zwei attraktive Stichwörter. In den USA bringt Amazon Studios Wiener Dog gemeinsam mit IFC Films in die Kinos. Prokino hat sich den deutschen Kinostart für den 28.07.2016 gesichert.