Nach Jahren des Hypes um den Roman von E.L. James und die Adaption von Sam Taylor-Johnson kommt Fifty Shades of Grey heute in die deutschen und morgen in die US-amerikanischen Kinos. Und natürlich gehen Box-Office-Experten aufgrund zahlreicher ausverkaufter Vorstellungen davon aus, dass das Erotikdrama, in dem Jamie Dornan und Dakota Johnson die Hauptrollen spielen, ein voller Erfolg an den Kinokassen wird. Mit weltweiten Einnahmen von über 100 Millionen Dollar wird derzeit gerechnet, wovon allein 60 Millionen Dollar in den USA eingespielt werden sollen.
Einen Rekord hat Fifty Shades of Grey schon jetzt aufgestellt: Er hat für einen Film mit einer Altersfreigabe ab 17 (Rated R) in den USA den stärksten Ticketvorverkauf aller Zeiten erreicht. Bevor die Romanadaption morgen in den US-amerikanischen Kinos erscheint, soll sie bereits zehn Millionen Dollar nur durch den Vorverkauf von Kinokarten eingespielt haben.
Dementsprechend schlecht sieht es dieses Wochenende erwartungsgemäß für die Konkurrenz aus. Allerdings rechnen Experten damit, dass aufgrund der primär weiblichen Zielgruppe, die Fifty Shades of Grey anspricht, immerhin viele männliche Kinobesucher in Matthew Vaughns Graphic-Novel-Adaption Kingsman: The Secret Service gehen werden. So soll der Fox-Neustart, der ebenfalls ein R-Rating bekommen hat, bis Sonntag immerhin auf Einnahmen von 30 Millionen Dollar kommen.
Das reicht allerdings nicht, um den ersten Platz des vergangenen Wochenendes, SpongeBob Schwammkopf 3D, in den Kino-Charts zu schlagen. Nachdem das quietschbunte Familienabenteuer am letzten Wochenende mit einem Einspielergebnis von 55 Millionen Dollar einen überraschend starken Start hingelegt hat, soll SpongeBob Schwammkopf 3D an diesem Wochenende immerhin noch über 40 Millionen Dollar einspielen. Da der Kinderfilm bei all den Kinostarts mit einem R-Rating hinichtlich der Konkurrenz wenig zu befürchten hat, stehen die Chancen für seinen anhaltenden Erfolg gut.
Auch Clint Eastwoods American Sniper soll sich mit voraussichtlichen Einnahmen von 23 Millionen Dollar weiterhin erfolgreich in den Top 5 der Kinocharts halten. Anders sieht es da beim Sci-Fi-Blockbuster Jupiter Ascending aus, der an den US-Kinokassen vergangenes Wochenende kolossal floppte. Seine Pechsträhne wird sich auch dieses Wochenende fortsetzen, denn laut Prognosen soll der Film von Andy Wachowski und Lana Wachowski nur um die zwölf Millionen Dollar einspielen.
Die Prognose für Deutschland
Fifty Shades of Grey wird auch hierzulande an seinem Startwochenende ein Stück Kinogeschichte schreiben. Die omnipräsente Bestsellerverfilmung wird sogar Til Schweigers Dauer-Nummer-1 Honig im Kopf von der Spitze der deutschen Kino-Charts vertreiben. Laut ersten Berechnungen werden Fifty Shades of Grey um die 1,5 Millionen Besucher und Einnahmen von etwa zwölf Millionen Euro zugetraut. Manche Experten rechnen allerdings mit noch höheren Zahlen. In jedem Fall ist mit einem der 30 besten Starts aller Zeiten, einem der zehn besten Starts einer Nicht-Fortsetzung und vor allem dem besten Start eines von einer Frau inszenierten Films aller Zeiten zu rechnen.
Die voraussichtlichen Sensationszahlen von Fifty Shades of Grey bedeuten allerdings nicht, dass andere Filme nicht auch noch weiterhin für Umsatz sorgen. Erstmals nicht auf Platz eins wird Honig im Kopf sein achtes Wochenende mit weiterhin starken 250.000 Zuschauern und knapp zwei Millionen Euro Umsatz bestreiten, womit Til Schweigers Sensationserfolg auf die 5,5-Millionen-Besucher-Marke drängt. 700.000 Besucher noch und Honig im Kopf hat auch Keinohrhasen als besucherstärksten Schweiger-Film überrundet. Nach Umsatzzahlen ist er mit mehr als 41 Millionen Euro Umsatz schon jetzt Schweigers Top-Film.
Jupiter Ascending wird bis Sonntag circa 75.000 Zuschauer und Einnahmen von 750.000 Euro erreichen. Somit würde er dann vermutlich den dritten Platz an Disneys Baymax - Riesiges Robowabohu übergeben, der für das komplette Wochenende Chancen auf 150.000 Zuschauer und eine Millionen Euro Einspiel hat. Die Top 5 beschließt der unvermindert starke Publikumsliebling Frau Müller muss weg, der Kurs auf 90.000 Zuschauer und 725.000 Euro hält. Gesamt stünde der Sleeper-Erfolg dann bei mehr als 700.000 Besuchern.
Quellen: THR , EW , Blickpunkt:Film