In seinen fast 200 Minuten Laufzeit wartet Avatar: Fire and Ash mit einigen emotionalen Momenten auf. Die wohl berührendste Geste hat jedoch gar nichts mit der Handlung des Films zu tun, sondern mit einer Person, die maßgeblich daran beteiligt war, dass die Sci-Fi-Reihe überhaupt das Licht der Welt erblickte: Jon Landau.
Mit den Worten "In loving memory" erscheint nach den Hauptcredits ein Schwarz-Weiß-Foto des Produzenten, der im Mai 2024 verstorben ist. Landau wurde 63 Jahre alt und fungierte neben Regisseur James Cameron als leitende Person hinter den Kulissen des Avatar-Universums. Nun verabschiedet sich die Reihe von ihm.
Avatar: Fire and Ash verbeugt sich am Ende vor dem verstorbenen Produzenten Jon Landau
Jon Landau war alles andere als ein gewöhnlicher Produzent in Hollywood. Nachdem er in den 1980er Jahren seine Ausbildung an der USC School of Cinematic Arts abgeschlossen hatte, fand er sich eine Dekade später als Executive Vice President of Feature Film bei 20th Century Fox wieder, die u.a. Star Wars ins Kino gebracht haben.
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Bei Fox machte Landau die Bekanntschaft mit James Cameron und betreute dessen Action-Blockbuster True Lies – Wahre Lügen, der 1994 ins Kino kam. Landau avancierte zu einem von Camerons engsten Vertrauten in Hollywood und schloss sich schließlich dessen Produktionsfirma Lightstorm Entertainment an.
In den darauffolgenden Jahren arbeiteten die beiden an ihrem ersten gemeinsamen Film als Regisseur-Produzenten-Duo: Titanic. Dem Projekt wurde zuerst ein riesiger Flop vorhergesagt, ehe die Mischung aus Liebesgeschichte und Katastrophenfilm nach wahren Begebenheiten 1997 zum damals erfolgreichsten Film aufstieg.
Landau blieb Cameron treu und war von Anfang an in Avatar – Aufbruch nach Pandora involviert, bei dem sich das Titanic-Schicksal gewissermaßen wiederholen sollte. Anfangs wurde der Film als "Schlümpfe im Weltraum" belächelt. Später brach er sämtliche Box-Office-Rekorde und führt bis heute die Liste der erfolgreichsten Filme an.
Nicht nur Titanic und Avatar: Jon Landau steckt auch hinter zwei anderen Sci-Fi-Filmen
Abseits von Avatar spielte Landau eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Sci-Fi-Filme Solaris (2002) und Alita: Battle Angel (2019), die er zusammen mit Cameron unter dem Lightstorm-Banner als Produzent entwickelte. Obwohl Cameron beide Filme ursprünglich sogar inszenieren wollte, kam es letzten Endes nicht dazu.
Steven Soderbergh übernahm die Regie bei Solaris und Robert Rodriguez brachte den ersten Live-Action-Ausflug von Manga-Ikone Alita auf die Leinwand. Bis zuletzt setzte sich Landau für eine Fortsetzung des Sci-Fi-Blockbusters ein, der an den Kinokassen verhalten ankam, inzwischen jedoch eine große Fangemeinde gefunden hat.
Es passiert nicht oft, dass ein Produzent sich dermaßen treu an die Seite eines Regisseurs stellt und diesen exklusiv über eine so lange Zeit hinweg begleitet. Gemeinsam haben die beiden mehrere Ausnahmefilme umgesetzt, an die sonst niemand in der Traumfabrik geglaubt hat. Fire and Ash ist der letzte, an dem Landau beteiligt war.
Im Juni 2023 schrieb Landau auf Twitter:
Jeder Avatar-Film ist ein aufregendes, aber auch gewaltiges Unterfangen, dessen Umsetzung Zeit braucht, um den Qualitätsstandard zu erreichen, den wir als Filmemacher anstreben und den das Publikum erwartet. Das Team arbeitet mit Hochdruck daran und freut sich darauf, die Zuschauer im Dezember 2025 wieder nach Pandora zu entführen.
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Ohne Landau ist Avatar unvorstellbar. Im Grunde könnte die Produzentenlegende als zweiter Architekt von Pandora bezeichnet werden. Mehr noch als seine unermüdliche Schaffenskraft als Hollywood-Produzent hat ihn seine Herzlichkeit und Begeisterung ausgezeichnet, mit der er über die Filme sprach, die er ins Kino brachte.
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Avatar: Fire and Ash läuft seit dem 17. Dezember 2025 in den deutschen Kinos.