X-Men: Zukunft ist Vergangenheit erzählt eine Geschichte, die einerseits ein Prequel zur X-Men-Trilogie, welche Bryan Singer mit X-Men – Der Film im Jahr 2000 einläutete, und andererseits ein Sequel zu X-Men: Erste Entscheidung ist. Um was handelt es sich also bei der Rückkehr von Bryan Singer zum Mutanten-Franchise? Er selbst kreierte den Begriff Inbetweequel, der mittlerweile von Fans für die Zusammenführung der alten mit der neuen Generation der X-Men verwendet wird.
Um der womöglich entstandenen Verwirrung entgegen zu wirken, klären wir euch zunächst über die Geschichte von X-Men: Zukunft ist Vergangenheit auf. Zu Beginn des Film sieht die Welt für die Mutanten um Wolverine düster aus. Die sogenannten Sentinels, schießwütige Roboter, deren Ziel die Lokalisierung und Liquidierung der Minderheit ist, haben die Weltherrschaft an sich gerissen. Kitty Pride (Ellen Page) schickt das Bewusstsein von Wolverine (Hugh Jackman) durch die Zeit und in seinen jüngeren Körper. Leicht irritiert wacht dieser in den 1970er Jahren auf und macht sich auf die Suche nach Charles Xavier (James McAvoy). Letzterer und Magneto (Michael Fassbender) sollen ihm dabei helfen, Mystiques Attentat auf Bolivar Trask (Peter Dinklage) zu verhindern. Dadurch wurde nämlich die dystopische Zukunft erst zur bitteren Realität.
Bevor es ans Eingemachte geht, präsentieren wir euch zunächst die knallharten Fakten zu X-Men: Zukunft ist Vergangenheit:
38 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,9
8 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,6
36 Kommentare und 6 Kritiken
4 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
2067 haben den Film vorgemerkt und 15 sind uninteressiert
Was sagen die englischsprachigen Kritiker zu X-Men: Zukunft ist Vergangenheit?
Justin Chang, seines Zeichens Kritiker für die Variety kritisiert, dass die meisten Schauspieler des Staraufgebots zu kurz kommen: “Der intensive Fokus auf die vier Hauptfiguren – plus den exzellenten Dinklage (…) – lassen wenig Spielraum für den Rest des Ensembles, welches völlig übersättigt ist mit neuen und altbekannten Gesichtern. Auch wenn Singer mit dem Stoff offensichtlich umzugehen weiß, so hat er es immer noch nicht verstanden, Halle Berrys Storm darin ädaquat zu platzieren.”
David Rooney von The Hollywood Reporter ist vom neuen X-Men-Film begeistert: “Matthew Vaughn und der hervorragende Cast beleben das Franchise im coolen Retro-Stil neu (…). Der ursprüngliche Regisseur der Reihe, Bryan Singer, macht mit dem starken und unterhaltsamen X-Men: Zukunft ist Vergangenheit da weiter, wo er aufgehört hat. Die Geschichte des neuen Films ist zwar diffuser als das Reboot und ihr fehlt ein eindeutiger Bösewicht, aber dafür verehrt sie in mitreißender Weise die Marvel-Figuren und deren Welt.”
Nick de Semlyen schreibt für Empire und lobt ebenfalls das neue Mutanten-Abenteuer in den höchsten Tönen: “Das, was wir als Zuschauer vorgesetzt bekommen, ist größtenteils fantastisch, nicht nur weil alte Lieblingsfiguren neuen Schwung erhalten (und nach zwei Spin-offs hatte Wolverine das auch bitter nötig), sondern auch wegen der Einführung neuer faszinierender Mutanten. Am meisten überrascht die Tatsache, dass der superschnelle Quicksilver (Evan Peters), dessen Ramona-Flower-ähnliche Erscheinung (…) alles andere als Vorfreude hervorrief, das Beste am ganzen Film ist.”
Was sagen die deutschsprachigen Kritiker zu X-Men: Zukunft ist Vergangenheit?
Peter Osteried, im Dienste von kritiken.de" schließt sich den meisten englischsprachigen Kollegen an: “X-Men: Zukunft ist Vergangenheit ist ein Actionspektakel, dem es gelingt, eine große Menge von Haupthandlungsträgern zu jonglieren, ohne dass Figuren unter die Räder kämen. Er bietet aufregendes Blockbusterkino, das zwar nicht unbedingt extrem intelligent ist, aber zumindest einen intelligenten Unterbau besitzt, der sich nicht nur aus den Paradoxa ergibt, die mit Zeitmanipulationen immer einhergehen. Für Fans ist der Film darüber hinaus geradezu perfekt, gibt es doch ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen, aber schon lange nicht mehr gesehenen Figuren.”
Dirk Knipphals von der taz zieht folgendes Fazit: “Man könnte sagen: Der Film hat seine hübschen Momente – vor allem in seiner Darstellung der siebziger Jahre inklusiver Nixon-Reminiszenzen -, ist aber insgesamt dramaturgisch überangestrengt und zu sehr am Reißbrett entworfen. Und der Film hat den liebenswerten Blödsinn, den man im Kino mit Superhelden anstellen kann, einfach zu sehr im Griff. Ein bisschen mehr Liebe zur puren Albernheit und zum ironischen Quatsch würde den X-Men ganz gut tun. Manchmal will man doch Mystique einfach nur beim Gestaltwandeln zusehen.”
Bei Petra Schrackmann, Kritikerin des schweizerischen Online-Portals OutNow.CH, ruft ebenfalls eine Figur Begeisterungsstürme hervor: “Aus der tollen Darstellertruppe sticht besonders Evan Peters (American Horror Story) als Peter Maximoff alias Quicksilver hervor. Die Szene, in welcher der blitzschnelle Teenager Magneto aus dem Gefängnis befreit, ist zweifellos das Highlight eines ohnehin grossartig inszenierten Filmes und vereint meisterhaft Humor, Action, visuelle Effekte und passende Musik. Mit der sympathischen Einführung der Figur legt Singer die Latte hoch für die Konkurrenz; denn Quicksilver, der sowohl Mutant als auch Avenger ist, wird auch in Avengers 2 auftauchen. Man darf gespannt sein, ob er da (von Aaron Taylor-Johnson gespielt) auch nur annähernd so gut umgesetzt wird.”
Fazit zu X-Men: Zukunft ist Vergangenheit:
Bis auf kleinere Abstriche kommt X-Men: Zukunft ist Vergangenheit bei den englisch- und deutschsprachigen Kritikern sehr gut weg. Insbesondere die gekonnte Mischung aus Action und Humor sorgt für eine überwiegend positive Resonanz. Viele Kritiker sind der Meinung, dass Bryan Singer die Verbindung der Ur-Trilogie mit dem Erzählstrang aus X-Men: Erste Entscheidung gelingt. Über die Tatsache, dass der Regisseur die Essenz seiner bisherigen Beiträge zum Franchise, der Konflikt zwischen Menschen und Mutanten, auch in diesem Teil zur Geltung bringt, freut sich die schreibende Zunft. Der Cast gefällt und vor allem die Figur des Quicksilver, deren Auftritt einen Höhepunkt in X-Men: Zukunft ist Vergangenheit darstellt, findet mehrfach Anklang.
Werdet ihr euch X-Men: Zukunft ist Vergangenheit anschauen?