Auch wir berichtet in der letzten Woche darüber, dass Paramount den Starttermin von G.I. Joe: Die Abrechnung verschoben hat. Der Film sollte eigentlich in einem gutem Monat in den amerikanischen Kinos starten, kommt jetzt aber erst im März 2013. Das sind stattliche neun Monate. Die offizielle Begründung ist eine aufwendige 3D-Nachbearbeitung. Doch schnell kamen Zweifel auf, ob dies tatsächlich der einzige Grund war. Denn die Entscheidung, den Start zu verschieben, folgte auf eine aufwendige PR-Kampagne. Paramount hat sogar einen Werbespot während des Super Bowls, dem Finale der American Football-Liga, geschaltet. Dies sind die teuersten Werbeslots der Welt. Der enorme Werbeetat ist mit der Verschiebung den Bach hinunter.
Der Hollywood Reporter und Deadline haben traditionell gute Beziehungen in die Führungsetagen der großen Produktionfirmen. Als sie sich, natürlich vertraulich, bei Paramount umgehört haben, sind noch ein paar weitere Gründe zum Vorschein gekommen.
Der Hauptgrund scheint nicht die 3D-Nachbearbeitung zu sein, sondern etwas viel banaleres. Erst gab es schwaches Feedback auf Probevorführungen von G.I. Joe 2: Die Abrechnung, dann haben die Paramountchefs auch noch The Amazing Spider-Man (von Columbia Pictures) gesehen und waren sehr angetan. Offenbar scheut die Chefetage einen direkten Konkurrenzkampf mit dem Spider-Man-Reboot. Immerhin sind die Ängste nicht unbegründet. Die Herren wollten sich nicht in die Riege der Saisonfehlstarts einreihen, die namhafte Produktionsfirmen wie Disney (mit John Carter – Zwischen zwei Welten), Universal (mit Battleship) und Warner Bros. (mit Dark Shadows) in diesem Frühling hingelegt haben.
Als weiteren Grund nennen der Hollywood Reporter und Deadline den Aufstieg von Channing Tatum. Es gibt Gerüchte (Achtung Spoiler), dass seine Figur Captain Duke – in G. I. Joe 2 stirbt oder im Koma landet. (Spoiler Ende) Nachdem das Nachwuchstalent seinen Marktwert mit Für immer Liebe und 21 Jump Street zuletzt deutlich gesteigert und sich zum potentiellen Hollywoodsuperstar gemausert hat, scheint sich Paramount über das Schicksal des Captain Duke nicht mehr so sicher sein. Gut möglich, dass die Zeit genutzt wird, um die Rolle Channing Tatums deutlich auszubauen.
Hinzu kommt, dass Paramount nicht in Filmen, sondern in Franchises denkt – da will sich die Chefetage eine Verpflichtung Channig Tatums für weitere G.I. Joe-Filme nicht verbauen. Zudem verspricht sich das Studio, dass mit einer 3D-Konvertierung und einem Start im März, also vor der traditionellen amerikanischen Blockbustersaison, das weltweite Einspielergebnis deutlich gepusht und die heimische Konkurrenz in Grenzen gehalten wird.
Ob sich diese Annahme bewahrheitet, wird die Zukunft zeigen. Selbstverständlich bleiben wir an den News zum Actionknaller mit Bruce Willis und Dwayne Johnson dran.
Was haltet ihr von der Verschiebung von G.I. Joe 2: Die Abrechnung?