Vor 20 Jahren ballerte Terminator 2 los

03.07.2011 - 08:50 Uhr
Terminator 2 - Tag der Abrechnung
TriStar Pictures
Terminator 2 - Tag der Abrechnung
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20 Jahre alt – für einen Menschen ist das noch recht jung, ein Hund ist da schon ein Senior und ein Film… ja, da kommt es auf den Film an, wie frisch er nach 20 Jahren noch ist. Terminator 2 wirkt nach all der Zeit noch wie aus dem Ei gepellt.

James Cameron. Nicht wenige von euch werden jetzt die Mundwinkel verziehen. Warum? Weil trotz des riesigen Erfolgs, den seine Filme Titanic und Avatar – Aufbruch nach Pandora weltweit hatten, etliche Menschen nicht so recht warm werden mit diesen Werken. Aber die Mundwinkel werden gleich wieder nach oben rutschen, wenn ein anderer Hit von James Cameron zur Sprache kommt: Terminator 2 – Tag der Abrechnung. Dieses Action-Meisterwerk feierte vor 20 Jahren in den USA Premiere und hat bis zum heutigen Tag nullkommanochweniger an Unterhaltungswert und Klasse eingebüßt.

Die Klasse der Maschinen
Aber was macht Terminator 2 – Tag der Abrechnung eigentlich so spitze? Was bringt uns immer wieder dazu, uns dieses Spektakel anzugucken? Warum bekommen wir Gänsehaut, wenn das Theme erklingt? Es ist einfach die komplette Komposition von Terminator 2 – Tag der Abrechnung, die aus einem simplen Science-Fiction-Actioner ein überdauerndes Glanzstück des Films macht. Da wäre zum einen, er muss einfach sofort genannt werden, Arnold Schwarzenegger. Schon im Vorgänger Terminator bewies er, dass er eigentlich viel mehr Maschine denn Mensch ist und somit die Idealbesetzung des T-800 darstellt. Schweinemäßig cool, stark, auch witzig, aber vor allem mit einer Leinwandpräsenz ausgestattet, dass es einem die Sonnenbrille von der Nase haut. Kein Wunder, dass diese Rolle die seines Lebens werden würde. Aber es ist nicht nur der Beschützer-Android eine herausragende Figur in Terminator 2 – Tag der Abrechnung, sondern auch der liquide Gegenspieler T-1000. Robert Patrick ist physisch schon der totale Gegensatz zu Arnie, nicht vollgepackt mit Muskeln, sondern drahtig und flink. Das funktioniert mehr als gut und verhindert einen grotesken Kampf, der an die Hochzeit der World Wrestling Federation erinnert.

Die Klasse der Menschen
Aber es sind nicht nur die nur äußerlich menschlichen Charaktere, die Terminator 2 auszeichnen. Linda Hamilton als in der Zwischenzeit zur Guerilla-Amazone mutierte Sarah Connor ist weit weg vom klassischen Frauenbild in Actionfilmen. Sie ist kein schwaches Wesen, das von ihrem Prinzen gerettet werden muss, sondern eine knallharte Fighterin, die sich zweifelsohne immer für die Waffe und nicht für die Wimperntusche entscheidet. Angesichts der drohenden völligen Zerstörung der Welt ist diese Charakteristik nur folgerichtig, trotzdem ist es erfrischend, eine feminine Hauptperson in einem Actionfilm zu sehen, die zwar ihren Mutterinstinkten folgt (wenn auch nicht nur diese ausschlaggebend sind), aber auch im Kampf ihre Frau stehen kann. Schon damit hebt sich Terminator 2 – Tag der Abrechnung von den meisten anderen Genrevertretern ab. Auch Edward Furlong als John Connor kann hier überzeugen, auch wenn ihm ‘nur’ die Zukunft gehört. Aber damit er diese erlebt, muss er sich in der Gegenwart den Kontrahenten aus der kommenden Zeit widersetzen. Klingt kompliziert, lässt sich aber mit ein klein wenig Hirnschmalz verstehen.

Die Klasse der Story
Terminator war runtergebrochen auf das Minimale, Terminator 2 – Tag der Abrechnung klotzt hingegen mächtig ran. James Cameron hat die bombastische Aufstockung des Budgets für den zweiten Teil aber nicht einfach durch den Kamin geblasen, sondern sinnvoll genutzt und die heiße Action in eine durchdachte und nicht banale Story gebettet. Zeitreisefilme sind ja immer sehr tricky, Fehler lauern an jeder Ecke, der Schwiegersohn wird in der Zukunft schon einmal gerne zur Tante. Nicht aber bei Terminator 2 – Tag der Abrechnung, denn da passt ein Rädchen in das andere. Sicherlich sind die Schauwerte der Hammer und ziehen uns magisch an, aber es bringt die schönste Effektorgie nichts, wenn der Unterbau in Form einer Geschichte fehlt. Das kann Terminator 2 – Tag der Abrechnung beim besten Willen nicht vorgeworfen werden. Und die Etablierung zahlreicher One-liner im allgemeinen Sprachgebrauch sollte auch nicht unterschätzt werden. “Hasta la vista, baby” fetzt einfach noch immer wie ein nasses Handtuch auf blanker Haut.

Was könnte nicht noch alles zu Terminator 2 – Tag der Abrechnung geschrieben werden, was könnten wir nicht noch alles anmerken zu diesem filmischen Fest, das sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Wir wollen an dieser Stelle Hal Hinson von der Washington Post zitieren, denn er hat es auf den Punkt gebracht: “Es ist ein Panzer von einem Film, groß, mächtig und schwer zu widerstehen.” So isses!

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