Von Zaubertricks zur Stop-Motion-Animation

03.09.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Reise zum Mond
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Im ersten Teil der Themenreihe über visuelle Effekte blicken wir auf eine Zeit, in der das Medium Film noch in den Kinderschuhen steckte.

Angefangen von den ersten kinematographischen Entwicklungen lag es stets in der Intention der Filmschaffenden, ihre Zuschauer ins Staunen zu versetzen. Obgleich nun mithilfe einfachster optischer Illusionen, komplizierter Kamera-Konstruktionen oder Computer generierter Effekte: Immer wieder wurden neue, innovative Möglichkeiten an Tricks und Effekten erfunden, um den Betrachter ein unglaubliches und gleichzeitig doch glaubwürdiges Bild zu präsentieren.

In dieser siebenteiligen Themenreihe werden wir uns mit der Geschichte der visuellen Effekte auseinandersetzen – angefangen mit einfachen Zaubertricks von Georges Méliès und Co. am Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bis hin zu aufwendigen 3D-Produktionen à la Avatar – Aufbruch nach Pandora und Marvel’s The Avengers, die dieser Tage über die großen Leinwände flimmern. Dafür müssen wir in diesem und in den folgenden Texten den Verlauf der Filmgeschichte per se in Augenschein nehmen, der untrennbar mit der Entwicklung der visuellen Effekte verbunden ist. In der heutigen Einleitung der Themenreihe stehen dabei zuerst die Fragen, was genau alles unter den Begriff des visuellen Effekts fällt und wie sie ihren Sprung auf die große Leinwand schafften.

Um was es eigentlich gehen soll
Im allgemeinen Sprachgebrauch besitzen die Begriffe Trick, Spezialeffekt, visueller Effekt oder digitaler Effekt eine recht weitläufige Definitionsspanne, bei der die Grenzen der einzelnen Kategorien miteinander verwischen. Zu Beginn des Mediums Film wurden zum Beispiel noch alle technischen Spielereien unter Filmtricks oder Special Effects zusammengefasst, während im Laufe der Jahre allmählich eine begriffliche Abgrenzung der verschiedenen Effektbereiche stattfand. So könnten wir heute zum einen von Spezialeffekten oder Special Effects reden, worunter sämtliche physische Manipulationen wie Explosionen, Brände oder vorgetäuschte Wetterphänomene fallen, die während der Dreharbeiten vor Ort durchgeführt werden. Die visuellen Effekte, um die es auch in dem weiteren Verlauf der Themenreihe gehen soll, beschränken sich auf alle sichtbaren Effekte, die erst nach dem eigentlichen Hauptdreh entstehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Modellaufaufnahmen (z.B. in Metropolis), Travelling Mattes (z.B. in Die Vögel) oder sogar Stop Motion handeln. Was wir heute zumeist unter ausgefeilter Tricktechnik verstehen, ist der Einsatz der sogenannten digitalen visuellen Effekte, eine spezialisierte Untergruppe der visuellen Effekte. Darunter zählen vor allem die Computer Generated Imagery (CGI) oder das Compositing, die dieser Tage die handgemachten Filmtricks nahezu vollständig ersetzen.

Die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Effekte sind dabei ebenso vielfältig wie die Effekte selbst. Auf der einen Seite versuchen die Filmemacher mithilfe visueller Effekte die Künstlichkeit des Mediums für die Zuschauer vergessen zu lassen, in dem sie zum Beispiel mit Retusche oder einer unauffälligen, harmonischen Montage arbeiten. Auf der anderen Seite jedoch leben wir in einer Zeit, in der uns Action geladene oder fantastische Filme geradezu mit CGI-Effekten bombardieren und uns mit selbigen sogar in die Lichtspielhäuser zu locken versuchen. Die Effekthascherei fungiert immer öfter als Aushängeschild des Spielfilms und lässt den Betrachter nur allzu gern mit seiner Reizüberflutung zurück. Beispiele hierfür gibt es mehr als genug und lassen sich eigentlich permanent in den aktuellen Kinocharts finden.

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