Vor einigen Jahren stand er noch regelmäßig auf einem Pfosten der Ringecke und reckte die Siegerfaust gen Hallendecke. Als mythologischer Held Hercules kämpft er nur für die Ehre, als Darsteller erntet er jedoch Bezahlung wie kein Zweiter. Denn kürzlich ist bekannt geworden, dass er aktuell auf Platz zwei der bestverdienenden Hollywood-Schauspieler steht. Wie Dwayne Johnson alias The Rock vom Ringseil des legendären WWE-Schlachtfelds zum Fuße des ruhmreichen Dollar-Olymps sprang und die Sprossen der Karriereleiter heldenhaft hinaufkletterte, zeigen wir euch hier.
Heute steht dem einstigen Wrestling-Profi The Rock nur noch eine Person im Weg: Robert Downey Jr. Nur dieser konnte sich, hauptsächlich aufgrund seiner Unentbehrlichkeit für die Sequels des Superhelden-Streifens Iron Man, an Johnson vorbeischleichen. Ein bemerkenswerter Weg, den der bullige Stiernacken-Träger zurückgelegt hat. Lasst die Show beginnen!
Von Dwayne Johnson zu The Rock in einer Ellenbogen-Gesellschaft
Begonnen hatte alles mit einer Verletzung am Knie: Diese hinderte Dwayne Johnson während seines Studiums daran, seine Muskeln weiterhin als Fels in der Brandung auf dem Footballfeld spielen zu lassen. Aus diesem Ärgernis schöpfte er seinen Ehrgeiz und die nötige Entschlossenheit, wie einst sein Vater und dessen Vater im Kampfesring der WWE hart durchzugreifen. Im Alter von 23 Jahren entschied er sich für die Kunst des Showkampfes. Diese lehrte ihn sein Daddy persönlich, der ehemaliger WWF-Tag-Team-Champion ist. Unter dem Synonym Flex Kavanah erhielt er gleich zweimal den Tag-Team-Titel der USWA, die als Entwicklungsliga der WWE anzusehen ist. So wurden die Talent-Scouts schnell auf ihn aufmerksam.
The Rock ließ nicht nur Taten sprechen, sondern auch Worte
Johnson machte schon in seinen frühen Jahren in der US-Wrestlingliga als Rocky Maivia mächtig Radau. So legte er sich mit der Zeit den Namen The Rock zu und öffentlich mit eingefleischten Größen des Sports wie dem maskierten Kane und dem Undertaker an. Er verhöhnte sie vor laufender Kamera. War alles nur Show? Sehen wir es mal so: Ein Schauspieler lässt sich auch nicht gerne von einem anderen auslachen. The Rock ließ schon hier eine scherzende, zugleich impulsive Ader erkennen. Er unterhielt nicht nur als Schläger, sondern auch als Redner. Sogar als Gitarrist und Sänger im Ring präsentierte er sich dem jubelnden Publikum. Wichtig war sein Entertainment-Talent gerade aus dem Grunde, weil Wrestling sich mit seinem Wachstum zum Massenprodukt zu einer kämpferischen Seifenoper entwickelte. Um die Kämpfe herum wurden Handlungsstränge, sogenannte Fehden gesponnen, in die sich The Rock bestens integrierte. Davon könnt ihr euch in diesem Video überzeugen:
Ganze acht Mal konnte der 1,93-Meter-Hühne die WWE World Heavyweight Championship gewinnen und sich den wichtigsten Titel der WWE unter den gigantischen Bizeps klemmen. Einen Sieg von diesen fuhr er bei einem Comeback in den Wrestling-Sport 2013 ein. Wie Sport90 vor fast genau einer Woche berichtete , liebäugelt Johnson mit einem Rematch gegen die "fleischgewordene Bestie" Brock Lesner bei der anstehenden WrestleMania 31. Bei ihrem letzten Treffen 2002 musste der Fels gegen diesen eine Niederlage einstecken. Ja, auch Dwayne Johnson hat schon einmal bei irgendwas verloren!
Von The Rock zurück zu Dwayne Johnson in Komödien und Actionfilmen
Im Jahre 2000 nahm sich das Multitalent eine Auszeit vom Ringkampf, um sich mit seiner ersten Rolle in einem Filmprojekt zu befassen. In Die Mumie kehrt zurück spielte er 2001 den Scorpion King Mathayus. Diesen Charakter baute er im Mumien-Spin-off The Scorpion King 2002 weiter aus. Erste schauspielerische Erfahrungen sammelte er allerdings schon früher, als Verkörperung seines Vaters in Die Wilden Siebziger und als extraterrestrischer Gladiator in Star Trek: Raumschiff Voyager. Nach Scorpion King folgten weitere Actionfilme wie Welcome to the Jungle (2003) und Walking Tall - Auf eigene Faust (2004), in denen er sich ein Image als brachialer aber zugleich humorvoller Haudegen aufbaute. So versuchte er sich auch im Komödien-Genre mit Zahnfee auf Bewährung und Die etwas anderen Cops (beide 2010). Spätestens mit seinen Charakteren in den Film-Reihen von G.I. Joe und The Fast and the Furious avancierte er zum gefragten Weltstar der Spielfilmbranche. Dies hat er aber nicht nur seiner Kombination aus Aggression, Charme und Witz zu verdanken, sondern ebenfalls seinem extrem muskulösen Körper. In Fast Five ließ er in seinem Schatten selbst Schrankwand Vin Diesel nahezu verschwinden.
Vom Ring an den Rand des Olymps
Um für Hercules noch ein paar Gewichts-Scheiben draufzulegen, hielt er über 22 Wochen an einen strengen Ernährungsplan und jede Menge Krafttraining fest. Diese sah wie folgt aus:
"Sieben Mahlzeiten, beginnend mit vier Eiern, Haferbrei oder Weizenpampe am Morgen. Weiter geht es mit Hühnchen, Brokkoli, Reis, Heilbutt und wieder Reis, Spargel und Backkartoffeln. Den abendlichen Abschluss bildet ein Riesen-Rührerei, bestehend aus zehn Eiern plus 30 Gramm Casein Protein als Dessert, das Top-Nahrungsergänzungsmittel für Muskelmänner."
Wie wir sehen können, ist es ihm gut bekommen. Denn in Hercules lässt er abermals die Fetzen fliegen. Und dafür haben, schauen wir uns Johnsons Jahresgehalt an, Die Studios Paramount Pictures und MGM einen ordentlichen Batzen Geld hingelegt. Voraussichtlich wird er für Rollen als "übertrieben starker Actionheld" die nächsten zehn Jahre die Vormachtstellung innehaben. Sofern er nicht seinen delikaten Ernährungsplan schleifen lässt. Wir wünschen viel Erfolg, Mr. Rock!
Haltet Ihr Dwayne "The Rock" Johnson für einen talentierten Schauspieler?