Vier Stockwerke in vier Minuten. Piece of Cake.

08.03.2011 - 00:00 Uhr
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Es ist wieder Zeit für den WTF des Tages. Heute gibt es für euch die wohl fetteste Actionsequenz aller Zeiten, aufgenommen in einer einzigen Einstellung.



Ich freue mich wie ein kleines Kind auf dieses heutige Video. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich stehe total auf Martial-Arts-Filme. Und wir reden hier nicht von diesen Möchtegern-Filmen aus Hollywood, sondern von den Teilen aus Fernost, wo die Stunts noch selber gemacht wurden – oder du fliegst vom Set.

Zwar sind die heroischen Zeiten von Jackie Chan mittlerweile eher vorbei, aber es gibt eine ganze Menge neuer Talente da draußen, die dir einfach nur die Beine brechen vor lauter Geilheit.

Unser heutiges Video ist eine knapp vierminütige Kampfsequenz aus dem Film Revenge of the Warrior – The Protector, in der Hauptdarsteller und Martial-Artist Tony Jaa sich in einer einzigen Einstellung durch ein Hotelgebäude prügeln. Vier Stockwerke, vier Minuten, eine Einstellung.

Das ist mal richtig fett. Mal ein paar Infos zu diesem Stück Filmgeschichte aus dem exklusiven Bonusmaterial der DVD. Insgesamt verbrachte man über einen Monat damit, diese Sequenz zu choreographieren und vorzubereiten, bevor man loslegte. Man konnte an einem Drehtag immer nur zwei Versuche starten, da es so lange dauerte, das Set im Anschluss zu reparieren und die Requisiten wieder dorthin zu stellen, wo sie hinsollten. Insgesamt brauchte man fünf Versuche, bis alles im Kasten war. Weil die ganze Szene mit einer Steadycam gedreht wurde und die asiatischen Operator alle körperlich nicht groß genug waren, musste ein europäischer Steadycam-Operator her, der aber aus Konditionsgründen nur zwei Etagen schaffte. Blöde Sache. So entschloss man sich einen thailändischen Operator zu nehmen, der sich einen Monat körperlich auf diese Tortur vorbereiten musste.

Eigentlich sollte die Sequenz sogar noch länger sein. Da die 35mm Filmrollen aber nur knapp vier Minuten lang sind, reduzierte man die Choreographie auf eine 35mm Rolle. Der erste Versuch ging in die Hose, weil es etliche Probleme mit dem Timing der Stuntman gab und einer sogar in die Steadycam rannte. Der zweite Versuch wurde 17 Tage später gestartet, nachdem die Choreographie überarbeitet, mehr Komparsen dazu geholt und das Set umgebaut wurde. Der zweite Versuch wurde vom Hauptdarsteller vorzeitig abgebrochen, weil er bemerkte, dass eine Matte nicht schnell genug in Position gebracht werden konnte und somit einen Stuntman schwer verletzt hätte. Netter Typ!

Der dritte Versuch vollzog sich nahezu perfekt, nur leider lief kurz vor dem Ende die Filmrolle aus und man machte es noch einmal. Der folgende Versuch war dann perfekt, aber nach der Sichtung doch nicht so gut, wie der vorhergehende, sodass man sich zu einem letzten Versuch hinreißen lies. Leider gab es bei diesem 2 Kleinigkeiten, die auf das Timing der Stuntman zurück zu führen waren. Man entschied sich, diese Dinge aber im Film zu lassen bzw. digital nach zu bessern.

Ich sage euch, Leute, eine solche Sequenz hinzulegen, treibt jeden Produzenten in den Wahnsinn. Da wird haufenweise Geld rausgefeuert für eine Sequenz, die am Ende einfach nur die Kinnlade runterklappen lässt. Gut, dafür hat man am Drehbuch gespart. Irgendwo muss man ja mal den Rotstift ansetzen.

In diesem Sinne, enjoy the time und lasst mich wissen, was ihr von der Action haltet. Seid ihr genauso hin und her gerissen davon oder sagt es euch absolut nicht zu? Soll es ja auch geben.

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