Mit den äußerst erfolgreichen Filmen über Marvels Superhelden hat Disney eine wahre Goldgrube entdeckt, die jedes Jahr aufs Neue Millionen von Zuschauer weltweit in die Kinosäle zieht. Trotz hoher Zuschauerzahlen und stets guter Kritiken besitzen die meisten Filme von Marvel Studios einen Schönheitsfehler, der bisher kaum zur Sprache kam. In seinem Video-Essay Why Do Marvel’s Movies Look Kind Of Ugly?, den ihr unten ansehen könnt, klärt euch der Youtuber Patrick (H) Willems darüber auf, warum Marvels Comicverfilmungen nicht immer schön anzusehen sind.
Obwohl Willems betont, dass er ein großer Fan der Marvel-Filme ist und sich jedes Mal von ihnen unterhalten fühlt, störe er sich besonders an der Farbkorrektur, die das Studio bei jedem seiner Blockbuster einsetzt. Seit Captain America - The First Avenger, dem dritten Abenteuer im Marvel Cinematic Universe, benutzen die Kameramänner der jeweiligen Filme ausschließlich digitale Kameras, anstatt der klassischen Filmkameras. Die digitalen Bilder erscheinen jedoch nach der Aufnahme farblich äußerst flach, da die Kameras vor allem darauf spezialisiert sind, so viele Details aufzunehmen wie möglich. Dies macht den Prozess der digitalen Farbkorrektur der Filmaufnahmen unabdinglich.
Die digitale Farbkorrektur kam in Hollywood das erste Mal im Jahr 2000 in O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee von Joel und Ethan Coen zum Einsatz, die dem Streifen seine 30er-Jahre Sepia-Ästhetik verlieh. Seitdem ist die Nachbearbeitung der Farbe in digital geschossenen Filmen eine Standardprozedur, die schon visuellen Schmankerln wie Pacific Rim und Mad Max: Fury Road ihren besonderen Look verpasste.
Willems kritisiert aber, dass selbst Marvels noch am besten aufgenommene Filme, wie etwa Guardians of the Galaxy, letztendlich alle etwas verwaschene, gräuliche Farbtöne aufweisen. Die Farben wirken kaum dynamisch, was besonders in den Schwarztönen deutlich wird, die eher ins Graue abdriften. Für den Youtuber passe diese Art der Farbgebung für realistischere Filme wie Spotlight oder Sicario, aber nicht in ein lebhaftes Superhelden-Spektakel. Trotz ihrer düsteren Ästhetik hätten hier DCs Filme die bessere Wahl getroffen, alle Farben klar voneinander abzugrenzen.
Trotz seiner Kritik, erkennt Willems bereits eine Besserung, die schon in dem Trailer zu Guardians of the Galaxy Vol. 2 deutlich wird. James Gunns neues Weltraum-Abenteuer wurde komplett mit der neuen Red Weapon 8K-Kamera aufgenommen, welche die Farben deutlicher voneinander getrennt darstellt. Dennoch wünscht sich Willems, dass Marvel sich wieder trauen sollte, mit der klassischen Filmkamera zu drehen.
Was ist eure Meinung zu Patrick (H) Willems Kritik an Marvels Farbkorrektur?