"Schatz, in unserer Schlafzimmer stehen Chinesen!" - Sexy Zooey gibt Joe den Laufpass

22.10.2009 - 08:50 Uhr
Er liebt sie, sie liebt ihn... nicht?
Fox
Er liebt sie, sie liebt ihn... nicht?
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Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel sind wie Sid und Nancy. Allerdings ist er Nancy und sie ist Sid Vicious. Warum das so ist, erzählt der schrägste Liebesfilm des Jahres: (500) Days of Summer.

Tom liebt Summer. Doch liebt Summer Tom? Tom ist eigentlich Architekt, fristet sein Dasein aber als frustrierter Schreiber in einer Grußkartenfirma. Er ist gut in dem Job, aber nicht wirklich ausgefüllt.

Zumindest bis er Summer – die neue Assistentin seines Chefs – trifft. Zwischen beiden entwickelt sich etwas, doch was genau es ist und wohin es führen wird, ist unklar. Denn Summer glaubt nicht an wahre Liebe und will keinen festen Freund. Im Rückblick erzählt Tom von den Höhen und Tiefen ihrer Beziehung, von seinen 500 Tagen mit Summer.

Der Musik-Video-Regisseur Marc Webb schafft es mit 500 Days of Summer tatsächlich dem Romcom-Genre eine sehr schöne, witzige, gefühlvolle, sarkastische und realistische Variante hinzuzufügen.

Das hervorstechenste Moment des Films ist dabei natürlich seine ungewöhnliche, nichtlinerare Erzählweise. Junge trifft Mädchen. Junge verliebt sich. Mädchen nicht. So einfach die Werbezeile des Films, so einfach die Handlung. Doch so einfach erfahren wir als Zuschauer nicht was passiert, denn wir bekommen Toms Sicht der Dinge, der uns einen Rückblick auf die gemeinsame Zeit mit Summer gibt. Dabei springt er munter zwischen einzelnen Episoden und der zeitlichen Abfolge. Das lockert die Handlung auf, hat aber neben dem Gimmick-Charakter auch einen tieferen, dramaturgischen Sinn: Es zeigt wie unterschiedlich die Sichtweisen der beiden Hauptfiguren sind und wie durchgängig ihre Mißverständnisse sind. Und es nimmt dem Erzähler Tom seine Darstellungsgewalt, denn durch das Vor- und Zurückspringen relativieren sich auch seine Anschuldigungen gegen Summer, von der er glaubt sie habe ihn getäuscht und vorgeführt.

Dadurch entsteht ein interessanter Blick auf die Paarbeziehung und eine Metaebene, die ihre Figuren hinterfragt und die Zuschauer einlädt eigene Verhaltensweisen zu überdenken. Die platte Weisheit jede Geschichte habe ihre zwei Seiten, wird hier anschaulich vorgeführt.

Doch der Film hat mehr zu bieten, als seine Erzählstruktur, er lebt ebenso von den beiden Hauptdarstellern. Joseph Gordon-Levitt erschafft mit Tom einen liebenswerten, aber nicht kantenlosen Charakter, der zwischen naiver Romantik, Slacker-Attitüde und zynischer Verbitterung pendelt. Zooey Deschanel gibt Summers als intelligente, faszinierend-selbstbewusste junge Frau, die sich auf der Suche mit ungewissem Ausgang befindet. Die vielleicht nicht genau weiß, was sie will, aber weiß was sie nicht will.

Ob das Ende des Films Anlaß zur Hoffnung oder zum Kopfschütteln bietet, bleibt dabei jedem Zuschauer selbst überlassen. Genauso wie die Frage, wie seine 500 Tage aussehen, wenn er auf vergangene Beziehungen zurückblickt.

Als Werbung für den Film haben sich die beiden Hauptdarsteller, in Anspielungen auf einen Dialog aus 500 Days of Summer für die Reihe Cinemash dazu breitschlagen lassen eine Szene aus dem Punk-Bio-Klassiker Sid & Nancy nachzustellen. Stilecht natürlich mit vertauschten Rollen.

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