Uwe Boll will Berlinale-Chef wegen Auschwitz-Film verklagen

11.02.2011 - 08:59 Uhr
Noch lacht er: Uwe Boll
rhykan/flickr
Noch lacht er: Uwe Boll
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Der deutsche Filmemacher Uwe Boll steigt wieder einmal verbal in den Ring: Weil sein Auschwitz-Film nicht auf der Berlinale läuft, will er Dieter Kosslick, den Berlinale-Chef, verklagen.

Über Uwe Boll haben wir schon so einiges geschrieben. Nun hat der deutsche Doktor wieder verbal zugeschlagen und einen ersten Aufmerksamkeitsrekord bei der Berlinale erlangt, obwohl sein Film überhaupt nicht im Festivalprogramm steht. Der Filmemacher will die Berlinale und stellvertretend Dieter Kosslick verklagen, weil sein Film Auschwitz (wir zeigten euch bereits den Trailer) nicht ins offizielle Programm des Filmfestivals aufgenommen wurde.

Jeder Filmemacher muss seinen Film bei der Berlinale anmelden und dafür ist eine Gebühr fällig. Der Film kann dann trotz Zahlung ohne Begründung abgelehnt werden. Dieses Prozedere ist gängige Praxis, wie auf der Welt nachzulesen ist. Zum einen vermutet Uwe Boll hinter der Ablehnung finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der Anmeldegebühr für Festivalfilme. Was es genau damit auf sich hat, weiß so richtig keiner. Zum anderen spricht er von einer persönlichen Abneigung, die die Ablehnung möglich gemacht habe.

Der Film Auschwitz, um den es eigentlich geht, promotet der Filmemacher überaus selbstbewußt. “Dreht man in Deutschland einen Film über deutsche Helden wie Stauffenberg oder die Geschwister Scholl oder John Rabe, bekommt man Subventionen, TV-Gelder, Festivaleinladungen und Preise. Zeigt man Auschwitz wie es wirklich war, nämlich eine Menschen-Schlachterei, wird man bekämpft.” (Spiegel) Und an anderer Stelle wird Uwe Boll wie folgt zitiert: “Wenn dann jemand wie ich so was macht, wird man doppelt behindert und angegriffen! Der einzige Grund, warum mich alle deutschen Förderer und Festivalchefs ablehnen, ist, dass ich ihnen nie in den Arsch gekrochen bin.”

Vielleicht ist da ja was Wahres dran: Wir wissen es nicht. Seitens der Berlinale gibt es noch keine Stellungnahme. Weitere Details will Uwe Boll am Sonntag in einer Pressekonferenz im Berliner Babylon nennen, wo auch Auschwitz aufgeführt wird. Unser Berlinale-Reporter Orlindo wird dort sein und uns berichtet, wie sich die ganze Sache weiterentwickelt.

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